2500 offene Lehrstellen warten auf steirische Jugendliche

Die Qual der Berufs-Wahl: „Was will ich werden?“, fragen sich viele Jugendliche angesichts der Fülle an unterschiedlichen Möglichkeiten. Die Antwort darauf ist nicht einfach – so gibt es aktuell in der Steiermark 2500 offene Lehrstellen, um ein Fünftel mehr als noch vor einem Jahr. „Für unser Bundesland ist das ein neues Rekordhoch an gemeldeten offenen Lehrstellen“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe. „840 Lehrstellen sind sofort zu besetzen, 1659 stehen für künftige Vermittlungen zur Verfügung. Wir bemerken, dass der Wettbewerb der Unternehmen um den Nachwuchs zunimmt.“

Das AMS rät den steirischen Jugendlichen, den August für die Lehrplatzsuche zu nützen. Mit mehr als 200 möglichen Lehrberufen ist das berufliche Spektrum breit. Die AMS-JugendberaterInnen und die ExpertInnen in den neun steirischen BerufsInfoZentren (BIZ) unterstützen unentschlossene Jugendliche bei der Orientierung und stehen bei der Suche zur Seite. Bei Interessentests können persönliche Stärken und Vorlieben ausgelotet werden. Snobe rät dazu, bei der Wahl eines Lehrberufs auch abseits bekannter Pfade zu wandeln: „Vor allem Mädchen sollten nicht nur an traditionelle Berufe wie etwa Verkäuferin oder Frisörin denken.“

Ein Blick auf die Branchen offenbart Unterschiede: So gibt es etwa bei Büroberufen oder in KFZ-Werkstätten mehr Interessenten als freie Ausbildungsplätze, während hingegen im Baubereich oder bei den Metall- und Elektroberufen deutlich weniger junge BewerberInnen als offene Lehrstellen beim AMS registriert sind. Auch eine Berufsausbildung in der Gastronomie stößt auf geringes Interesse. Bei den Mädchen sind die drei am stärksten nachgefragten Lehrberufe nach wie vor Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Frisörin. Bei den Burschen sind die Interessen breiter gefächert, hier werden Lehrstellen als KFZ-Techniker am häufigsten nachgefragt.

Insgesamt waren Ende Juni 672 junge Menschen beim AMS Steiermark als lehrstellensuchend vorgemerkt, dazu kommen 911, die erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sind. „Motivierte junge Menschen sind in allen Branchen hochbegehrt und können mittlerweile aus einem großen Angebot wählen. Da spielen natürlich auch die Erreichbarkeit des Ausbildungsplatzes, das Betriebsklima, die Arbeitszeiten sowie die beruflichen Perspektiven eine Rolle", sagt Snobe.