Die aktuelle Arbeitsmarktlage im Juli 2020 im Arbeitsmarktbezirk Voitsberg
Weiterhin bestimmt die Coronakrise den Arbeitsmarkt. Auch im Bezirk Voitsberg gibt es seit dem Lockdown horrende Zuwächse der Arbeitslosigkeit. Die Zahlen werden zwar auch im Bezirk leicht besser, die Krise wird uns aber wohl noch lange im Griff haben. Verglichen mit dem Juli des Vorjahres beträgt im Bezirk Voitsberg der Zuwachs an vorgemerkten Arbeitslosen 44,6 %. Im Vergleich mit den anderen steirischen Regionen hat Voitsberg etwas aufgeholt und liegt jetzt im Mittelfeld. Im gesamten Bundesland haben sich die Arbeitslosenzahlen um durchschnittlich 43,1 % erhöht.
- Ende Juli 2020 waren in Voitsberg 1.434 Personen, 677 Frauen und 757 Männer arbeitslos und 286 in Schulung, damit sind also aktuell 1720 Personen ohne Job. Bei den Frauen hat sich die Arbeitslosigkeit um 39,3 % (+ 191) und bei den Männern sogar um 49,6 % (+ 251) erhöht. Vor allem Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) sind Leidtragende der Krise. In dieser Altersgruppe gibt es derzeit um 52,8 % mehr Arbeitslose, bei den über 50-Jährigen beträgt der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr 38,5 %. Am leichtesten haben es noch Personen unter 25 Jahren (+28,5 % zum Vorjahr).
- Die Berechnung der Arbeitslosenquote hinkt statistisch bedingt immer ein Monat nach (weist daher aktuell den Juni aus) und beträgt im Bezirk 7,1 %. Sie liegt neuerlich deutlich unter der steirischen Quote von 8,2 %. Die regionale Arbeitsmarktdynamik ist im Juli durchaus positiv: 353 Personen (- 116) haben sich arbeitslos gemeldet, im gleichen Zeitraum konnten jedoch 515 Arbeitslose (+ 164) ihre Vormerkung beim AMS aus unterschiedlichen Gründen beenden. 272 Personen haben im Juli eine neue Beschäftigung gefunden, das sind um 117 mehr als im Juli 2019.
- Personen mit Vermittlungseinschränkung haben es in Krisenzeiten besonders schwer. Im Juli gab es um ein Viertel mehr Arbeitslose dieser Personengruppe als im Vorjahr, die Zahl der arbeitslosen Behinderten ist sogar um 46,4 % angestiegen. Aktuell sind 101 anerkannte Behinderte beim AMS Voitsberg gemeldet.
- Krisenbedingt gibt es natürlich heuer auch weniger Stellenangebote als im Vorjahr. Ende Juli waren 274 freie Stellen gemeldet, das sind um 58 weniger als 2019. Die Zahl der gemeldeten Lehrstellen ist hingegen nur leicht gesunken. Die Vermittlung dieser Jobangebote an die gestiegene Anzahl vorgemerkter Jugendlicher ist auch in der Krise nicht leichter, da die Anforderungen der Lehrbetriebe und die Potenziale und Wünsche der Jugendlichen oftmals auseinanderklaffen.
- Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen im Juni zeigt die Auswirkungen der Krise deutlich: Zweistellige Arbeitsplatzverluste verzeichnen die regionale Gastronomie, Dienstleistungen und Personalleasing. Auch in den übrigen Branchen gibt es bis auf wenige Ausnahmen (wie z.B. im Gesundheitswesen) nur Verlierer.
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 04. August 2020