AMS unterstützt gewaltbetroffene Frauen bei (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt

Die Coronakrise führt zu einem Anstieg häuslicher Gewalt: Das Arbeitsmarktservice (AMS) bietet in Zusammenarbeit mit dem Gewaltschutzzentrum Steiermark mit dem Projekt „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ von Gewalt betroffenen und arbeitsuchenden Frauen Beratung und Betreuung auf dem Weg (zurück) ins Berufsleben.


  • Veröffentlicht 17.06.2021
  • Bundesland Steiermark

„Frauen sind die Leidtragenden am Arbeitsmarkt in der Coronakrise. Darüber hinaus berichten Expert_innen von einem Anstieg psychischer und physischer Gewalt an Frauen in den letzten eineinhalb Jahren. Den betroffenen Frauen wollen wir mit dem Projekt „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ eine Art Rettungsanker zuwerfen, um sie in ihrer wirtschaftlichen und persönlichen Unabhängigkeit zu stärken“, sagt die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Steiermark, Christina Lind. Die Initiative „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ unterstützt gewaltbetroffene Frauen ab 15 Jahren, die Kontakt zum Gewaltschutzzentrum Steiermark oder zu einem Frauenhaus hatten, in Österreich arbeits- und aufenthaltsberechtigt sind und ihren Hauptwohnsitz in der Steiermark haben. Darüber hinaus beziehen sie die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS), Arbeitslosengeld (ALG) oder Notstandshilfe (NH), sind ohne Einkommen bzw. ohne existenzsicherndes Einkommen, beziehen Kinderbetreuungsgeld (KBG) als einziges Einkommen oder laufen Gefahr, aufgrund der erlebten Gewaltsituation den bestehenden Arbeitsplatz zu verlieren.

Das vom Gewaltschutzzentrum Steiermark durchgeführte Projekt startete coronabedingt etwas verspätet Mitte Februar 2021 und wird mittlerweile im gesamten Bundesland umgesetzt. Während der Beratung im Gewaltschutzzentrum oder in steirischen Frauenhäusern werden Frauen auf das AMS-Angebot „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ aufmerksam gemacht. Lind dazu: „Auch wenn Frauen bei AMS-Beratungen den Eindruck erwecken oder äußern, von Gewalt betroffen zu sein, werden sie über eine mögliche Teilnahme am Programm informiert.“

Während der Clearingphase wird durch die individuelle Beratung und Begleitung der Betroffenen unter ganzheitlicher Berücksichtigung der persönlichen Lebenssituation der Weg (zurück) ins Berufsleben erarbeitet. Zur Unterstützung beim intensiven Bewerbungsprozess können Frauen im Zuge von „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ ein Jobcoaching durch die Vereine zam und Mafalda in Anspruch nehmen. Zudem wird auch die Möglichkeit einer Nachbetreuung von bis zu sechs Monaten angeboten. Derzeit nehmen 25 Frauen am Projekt teil, mittlerweile erfolgte auch die erste Arbeitsaufnahme einer von Gewalt betroffenen Frau aufgrund der Initiative.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 17. Juni 2021