AMS-Chef Snobe: „Überbetriebliche Lehrausbildung begleitet benachteiligte Jugendliche am Weg ins Berufsleben“

Mit der Überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) unterstützt das Arbeitsmarktservice Steiermark benachteiligte Jugendliche beim Erlernen eines Lehrberufs, Ziel ist die Übernahme in ein betriebliches Lehrverhältnis. Aktuell befinden sich rund 600 junge Menschen in der Steiermark in einer solchen Ausbildung.


  • Veröffentlicht 23.09.2021
  • Bundesland Steiermark

„Die derzeit laufenden Berufs-Europameisterschaften EuroSkills 2021 in Graz rücken berufliche Spitzenleistungen junger Fachkräfte und damit das Thema Lehre in den Fokus. Es gibt jedoch auch Jugendliche, die trotz der großen Nachfrage der Betriebe nach Lehrlingen Probleme haben, einen für sie passenden Lehrplatz zu finden. Hier hakt die Überbetriebliche Lehrausbildung ein, die diesen jungen Menschen Chancen auf eine Berufsausbildung ermöglicht“, betont der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe. Die Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) kommt dann zum Tragen, wenn auch die gemeinsame Suche nach einer betrieblichen Lehrstelle mit dem AMS erfolglos war. Zu Beginn steht eine Berufsorientierung, gefolgt von einer neuerlichen Phase der Lehrstellen- und Jobsuche über Praktika. Bei der eigentlichen Überbetrieblichen Lehrausbildung werden Lehrverhältnisse immer nur für ein Jahr eingegangen, die praktische Ausbildung erfolgt vielfach in Zusammenarbeit mit Partnerbetrieben, teils auch in Lehrwerkstätten.

„Mit der Überbetrieblichen Lehrausbildung begleiten wir Jugendliche am Weg ins Berufsleben, übergeordnetes Ziel ist dabei aber immer die Übernahme in ein betriebliches Lehrverhältnis“, erklärt Snobe. „Zumeist handelt es dabei um Jugendliche, die etwa wegen körperlicher oder psychischer Beeinträchtigungen oder auch aufgrund eines Migrationshintergrunds mit größeren Schwierigkeiten konfrontiert sind, eine reguläre Lehrstelle bei einer Firma zu erhalten. Es geht also um weit mehr als um die reine Berufsausbildung, sondern auch um Themen wie das Aufholen von Bildungs- und Sprachdefiziten, das Erlangen von Strukturen oder soziale Herausforderungen.“

Über bestimmte Modelle ist in der ÜBA zudem die Absolvierung einer Verkürzten Lehre oder einer Teilqualifizierung möglich. Insgesamt standen Ende August 2021 mehr als 600 Jugendliche in der ganzen Steiermark in einem ÜBA-Ausbildungsverhältnis – erlernt werden technische und handwerkliche Berufe genauso wie Jobs in Büro und Handel. In den vergangenen Monaten fanden 120 Jugendliche bereits nach der Phase der Berufsorientierung eine betriebliche Lehrstelle, darüber hinaus fast 90 Jugendliche während der ÜBA-Zeit. Rund 90 Personen traten zur Lehrabschlussprüfung (LAP) oder Abschlussprüfung zur Teilqualifizierung an.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 23. September 2021