Erfolgsprojekt „AMS-Driver“: 200 Interessierte, 120 neue Lenker_innen für Bus und LKW

Steigende Kraftstoffpreise und das Umdenken in Richtung Umweltschutz sind zwei von vielen Gründen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Daher steigen viele Österreicher_innen nun öfter in den Bus anstatt ins private Kraftfahrzeug. Folglich werden immer mehr Buslenker_innen gesucht. Doch Personalbedarf gibt es nicht nur in dieser Sparte: Auch LKW-Fahrer_innen in der Güterbeförderung werden dringend gesucht. Seit November 2021 konnte diesem Mangel an Bus- und LKW-Lenker_innen in der Steiermark mit dem Projekt „AMS Driver“ erfolgreich entgegengewirkt werden. Das AMS Steiermark, die Sozialpartner und das Schulungszentrum Fohnsdorf (SZF) verfolgen das Ziel, interessierte Personen mit gezielten Fördermaßnahmen zu unterstützen und ihnen den Weg in die Branchen Personen- oder Güterbeförderung zu ebnen. Seit Projektstart haben sich bereits über 200 Personen aktiv für die Initiative interessiert. Mit Stand Ende Jänner 2023 haben schon über 50 LKW-Lenker_innen und 36 Buslenker_innen ihre neue Tätigkeit im Güter- sowie Personentransport aufgenommen. Aktuell befinden sich mehr als 30 Personen in Qualifizierung.

Lang gehegten Traum erfüllt

Das Schulungszentrum Fohnsdorf übernimmt hierbei die Koordination zwischen AMS, interessierten Personen und teilnehmenden Fahrschulen. Die Fahrschule Mayer in Stainz ist seit Beginn des Projektes mit im Boot. Mehrere Personen haben dort bereits die Führerscheine C, C95, D und D95 erhalten und sich beruflich umorientiert. Darunter Nicole Konrad – sie ist buchstäblich vom kleinen Zustellfahrzeug auf einen großen Bus umgestiegen und hat sich damit einen lang gehegten Traum erfüllt. „Das Fahren an sich macht mir schon Spaß, auch die Abwechslung und der Kontakt mit mitfahrenden Kund_innen gefallen mir an meinem neuen Beruf besonders.“ Franz Trummler, Geschäftsführer und Fahrlehrer der Fahrschule Mayer in Stainz, empfindet das Projekt als „eine sehr sinnvolle Investition, welche allen Beteiligten nur Vorteile bringt“.

Auch die Fahrschule Mayer in Feldkirchen unterstützt das Projekt „AMS-Driver“. Hier hat Smail Pivac den Führerschein zum Buslenker absolviert. „Wer gerne mit großen Geräten fährt, soll den Führerschein zum Busfahren machen. Besonders gut gefällt mir an meinem neuen Beruf, dass er sehr familienfreundlich ist.“ Auch der Leiter der Fahrschule Mayer in Feldkirchen, Oliver Harich, ist überzeugt von der Initiative: „Teilnehmende sind bereits vor Kursbeginn gut informiert, engagiert und motiviert, was wiederum zu einem effizienten Prozess führt.“

Gemeinsam an einem Strang

Der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe unterstreicht den anhaltenden Erfolg der Initiative: „Mehr als 200 am ‚AMS-Driver“ interessierte Personen sind ein starkes Signal. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, um neue Bus- und LKW-Lenker_innen für unser Bundesland zu gewinnen und schaffen damit eine echte Win-Win-Situation für alle – für Unternehmen mit Personalbedarf, arbeitsuchende Personen sowie für den steirischen Arbeitsmarkt.“

Alfred Ferstl, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKO Steiermark, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass dieses AMS-Programm so gut angenommen wird. Nachdem es möglich ist, über diese Ausbildungsschiene in kompakter Form zielgerichtet auf die Anforderungen der Verkehrsbranche zu reagieren, sind auch die Reaktionen seitens der Unternehmen durchwegs positiv. Wir können allen über das ‚AMS-Driver‘-Programm ausgebildeten Mitarbeiter_innen zukunfts- und krisensichere Arbeitsplätze anbieten, die sowohl attraktiv als auch gut bezahlt sind.“

Auch Horst Schachner, Vorsitzender des ÖGB Steiermark und der Gewerkschaft vida Steiermark, freut sich über den Erfolg des „AMS-Drivers“: „Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice und der Wirtschaftskammer hat die Gewerkschaft vida das Projekt ‚AMS-Driver‘ im Herbst 2021 gestartet. Mehr als 200 arbeitslose Personen haben wir bereits erreicht und ihnen damit die Ausbildung zum Buslenker/zur Buslenkerin bzw. zur LKW-Fahrerin/zum LKW-Fahrer ermöglicht, die dann auch direkt zu einer Arbeitsaufnahme führt. Auch für die Transportwirtschaft stellt das Projekt ‚AMS-Driver‘ eine wichtige Unterstützung dar.“