Ukraine-Vertriebene: 1400 Personen stehen derzeit in Beschäftigung

Bei der Info-Veranstaltung „Ihre Perspektive – Qualifizierung und Arbeit“ wurden am Donnerstag in Graz rund hundert arbeitsuchende Personen aus der Ukraine über Beschäftigungs- und Ausbildungschancen am steirischen Arbeitsmarkt beraten.


  • Veröffentlicht 16.11.2023
  • Bundesland Steiermark

Infolge der jüngsten Eskalation des Nahostkonflikts ist die bewaffnete Auseinandersetzung in der Ukraine zuletzt in den medialen Hintergrund gerückt. Dem osteuropäischen Land steht der zweite Kriegswinter bevor, zehntausende Menschen haben Zuflucht in Österreich gefunden. Am steirischen Arbeitsmarkt stehen mittlerweile 1393 Menschen aus der Ukraine in Beschäftigung. 341 vertriebene Menschen, darunter 248 Frauen, waren mit Stand Ende Oktober als arbeitslos gemeldet, hinzu kamen 304 Teilnehmende an Schulungen (232 Frauen, 72 Männer). Rund hundert beim AMS vorgemerkte Ukrainer_innen folgten am Donnerstag der Einladung in die neuen Räumlichkeiten des zam Steiermark in Graz, um sich bei „Ihre Perspektive – Qualifizierung und Arbeit“ über Beschäftigungs- und Ausbildungschancen zu informieren. Beratung boten neben Mitarbeiter_innen der beiden Grazer AMS-Geschäftsstellen und des zam die Kinderdrehscheibe, das Land Steiermark mit dem Referat für Flüchtlingsangelegenheiten, der Österreichische Integrationsfonds und der Verein zebra.

Ukraine-Veranstaltung 16.11.2023

Besucher_innen der Info-Veranstaltung (Fotocredit: AMS Stmk/Walder)

Von den Ende Oktober 28.861 als arbeitslos beim AMS Steiermark gemeldeten Personen waren 1732 Personen, also rund sechs Prozent, Konventionsflüchtlinge, subsidiär Schutzberechtigte und Vertriebene (702 Frauen, 1030 Männer). Innerhalb dieser Gruppe bildete die Ukraine mit 341 Personen bereits die drittgrößte Nation, nach Syrien (589) und Afghanistan (354). Divers gestalten sich entsprechend Ausbildungs- und Sprachniveau.

327 Personen verfügten über keine abgeschlossene Pflichtschulausbildung, 851 über eine Pflichtschulausbildung. Immerhin 207 Personen schlossen eine höhere, 188 eine akademische Ausbildung ab. „So divers die Gruppe der Asylberechtigten und Vertriebenen unter den Arbeitsuchenden auch ist, viele Herausforderungen ähneln sich. Der Schlüssel für eine gelungene Integration in den steirischen Arbeitsmarkt ist der Erwerb entsprechender Deutschkenntnisse“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „In weiterer Folge geht es hinsichtlich der Aufnahme einer Beschäftigung um den notwendigen Schulungsbedarf, die Anrechnung beruflicher Qualifikationen, vor allem bei den Ukrainerinnen auch um die Frage der Kinderbetreuung.“

Das AMS Steiermark unterstützt die Gruppe der asylberechtigten und vertriebenen Personen bei der Vermittlung als Arbeitskräfte an die Betriebe und im Vorfeld bei der beruflichen Qualifizierung. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 5339 asylberechtigte und vertriebene Personen mit fast 14,5 Millionen Euro vom AMS Steiermark gefördert, die Palette reichte von Sprach- und Wertekursen über Aus- und Weiterbildungen und der Teilnahme an Stiftungen bis hin zu Beschäftigungsprojekten und Eingliederungsbeihilfen. „Die gegenwärtigen geopolitischen Krisenherde sorgen jedoch für eine gewisse Unsicherheit, ob in den nächsten Monaten noch weitere geflüchtete und vertriebene Personen zu uns kommen, eine Anerkennung erhalten und vom AMS Steiermark betreut werden“, erklärt Snobe abschließend.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 16. November 2023