Arbeitslosigkeit in Tirol spürbar gesunken

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in Tirol mit Ende Mai um -41,8 % gesunken, Hauptgewinner ist der Tourismus.


  • Veröffentlicht 01.06.2021
  • Bundesland Tirol

Mit Stichtag 31.05.2021 sind in Tirol 22.814 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Mai 2020 sind das um -16.396 Menschen weniger (-41,8 %). Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -33,0 % mit insgesamt 316.960 Arbeitslosen. Bei 22.814 Arbeitslosen und 330.000 unselbständig Beschäftigten (+18.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Mai 2021 in Tirol 6,5 % (Vergleich Mai 2020: 11,2 %).

Entspannung am Tiroler Arbeitsmarkt
Vor einem Jahr waren in Tirol noch 39.210 Menschen arbeitslos. Nun ist mit Ende Mai 2021 die Arbeitslosigkeit spürbar auf 22.814 Menschen ohne Arbeit gesunken. Wie hoch diese Zahl dennoch ist, zeigt sich im Vergleich mit Mai 2019 (Vorkrisenniveau) deutlich, als 18.574 Menschen in Tirol arbeitslos waren - das waren immer noch 4.000 Personen weniger! (Arbeitslose im Mai 2019: 18.574 | 2020: 39.210 | 2021: 22.814)

Gleichzeitig beobachtet das AMS Tirol auch seit Jahresbeginn einen stetigen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise geht die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt erst in den Monaten Mai bis Juli zurück. Aufgrund der kürzlich erfolgten Öffnungsschritte fiel dieser saisonale Effekt im Mai 2021 jedoch stärker aus als üblich. (Arbeitslose 2021 im Jänner: 41.239 | Februar: 38.471 | März: 32.607 | April: 29.960 | Mai: 22.814)

„Im Moment kann man beobachten, wie schnell der Arbeitsmarkt auf Öffnungen und positive Entwicklungen in der Pandemiebekämpfung reagiert. Die aktuellen Zahlen sind erfreulich - im Bereich der Gastronomie bewegen wir uns fast wieder im Vorkrisenniveau und der Start der Sommersaison in ein paar Wochen wird zu einer weiteren Entspannung beitragen. Bis zur vollständigen Erholung von der Krise wird es aber noch dauern, die Herausforderungen sind eindeutig die zu hohe Langzeitarbeitslosigkeit, die sich verfestigt, aber auch der steigende Fachkräftemangel in bestimmten Berufen und Branchen“, kommentiert Sabine Platzer-Werlberger,  stv. Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol.

 Die Langzeitarbeitslosigkeit (>12 Mo) in Tirol ist im Mai im Vergleich zum Vorjahr um +182,1 % auf 3.171 Personen weiter angestiegen. Die betroffenen Menschen, viele von ihnen sind bereits älter als 50 Jahre, profitieren bisher kaum von der Erholung am Arbeitsmarkt. Mit der Aktion „Sprungbrett“ ist ein umfangreiches AMS-Programm zur Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen bereits in Planung.

 Arbeitslosigkeit gesunken ↓ -16.396 | -41,8 % auf 22.814 Personen

Beschäftigung gestiegen ↑ +18.000 | +5,9 % auf 330.000 unselbständig Beschäftigte

Arbeitslosenquote gesunken ↓ -4,7 %-Punkte auf 6,5 %

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Der Tiroler Arbeitsmarkt im Mai 2021 - Zusammenfassung

Arbeitslosigkeit in Tirol spürbar gesunken, Arbeitslosenquote: 6,5 %

 Ende Mai 2021 sind in Tirol 22.814 Menschen arbeitslos (-16.396 bzw. -41,8 % zum Vorjahr). Inklusive Schulungsteilnehmer_innen sind es 25.783 Personen (-15.277 bzw. -37,2 % z. V.). d.h. es gibt heuer mehr Schulungsteilnehmer_innen 

Mit Stichtag 31.05.2021 waren 2.969 Personen in Tirol in Schulung. Das sind 1.119 Personen oder +60,5 % mehr im Vorjahresvergleich.

 Frauen sind stärker betroffen 
Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -41,2 % und bei den Männern um -42,6 % zurück. Es sind mit Ende Mai somit 12.500 Frauen und 10.314 Männer in Tirol arbeitslos.

Tourismus wieder knapp auf Vorkrisenniveau!
In der „Beherbergung und Gastronomie“ ging die Arbeitslosigkeit mit -9.843 Personen im Vergleich zum Vorjahr zurück, dennoch sind hier noch immer 8.222 Personen arbeitslos. (Arbeitslose im Tourismus Mai 2019: 7.552 | 2020: 18.065 | 2021: 8.222)

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Bei den länger als 1 Jahr arbeitslosen Menschen ist ein Anstieg um +182,1 % auf 3.171 zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten stieg um +265,3 % auf 12.236 an.

Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Fachkräftemangel
41,7 % der im Mai vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung.

Rückgang bei Jüngeren deutlicher als bei Älteren
Bei den 15- bis 19-Jährigen ist der Rückgang mit -57,8 % auf 272 Personen am stärksten. Bei Personen im Alter 50+ verzeichnen sank die Arbeitslosigkeit nur um -30,9 % auf 7.490 Personen.

Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt deutlich zu
Ende Mai waren beim AMS Tirol insgesamt 6.540 offenen Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns wieder auf dem Niveau von 2019. Wir beobachten zudem eine zunehmende Dynamik am Stellenmarkt. So wurden im Laufe des Mai mehr als doppelt so viele offene Stellen zur Vermittlung gemeldet als im Vorjahr und auch die Arbeitsaufnahmen sind um +25,8 % gestiegen. (Offene Stellen Mai 2019: 6.337 | 2020: 3.864 | 2021: 6.540)

Lehrlinge weiterhin gesucht
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +11,6 % gestiegen. Zusätzlich sind 1.529 offene Lehrstellen beim AMS Tirol gemeldet, die nicht sofort angetreten werden können. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -9,6 % gesunken. Das sind 711 sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber 407 sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden.

Über 33.000 Personen in Kurzarbeit
Am 31.05.2021 waren immer noch 33.626 Arbeitnehmer_innen in 5.167 Betriebe in Tirol zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Krise wurden 720,3 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt. Die aktuelle Phase IV der Corona-Kurzarbeit endet am 30. Juni 2021. (Personen in Kurzarbeit 31.05.2020: 91.101 | 31.10.2020: 13.789 | 31.03.2021: 47.912 | 31.05.2021: 33.626)

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Mehr Informationen zum Tiroler Arbeitsmarkt und den einzelnen Regionen finden Sie unter: https://www.ams.at/arbeitsmarktdaten-und-medien/arbeitsmarkt-daten-und-arbeitsmarkt-forschung#tirol

Hinweis:
Unselbstständige Beschäftigung und Arbeitslosenquote sind zu diesem Zeitpunkt immer nur eine vorläufige Schätzung.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juni 2021