Arbeitslosigkeit in Tirol sinkt weiter

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in Tirol mit Ende Juni um -44,8 % gesunken. Der Rückgang ist somit deutlich stärker als im Österreichvergleich.


  • Veröffentlicht 01.07.2021
  • Bundesland Tirol

Hauptthemen:             
* Arbeitslosigkeit im Tourismus wieder auf Vorkrisenniveau 
* Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch 
* Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Fachkräftemangel

Mit Stichtag 30.06.2021 sind in Tirol 15.530 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Juni 2020 sind das um -12.600 Menschen weniger (-44,8 %). Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -30,4 % mit insgesamt 288.862 Arbeitslosen.

Bei 15.530 Arbeitslosen und 344.000 unselbständig Beschäftigten (+17.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Juni 2021 in Tirol 4,3 % (Vergleich Juni 2020: 7,9 %).

Tiroler Arbeitsmarkt weiterhin auf Erholungskurs
Vor einem Jahr waren in Tirol noch 28.130 Menschen arbeitslos. Mit Ende Juni 2021 sind 15.530 Menschen ohne Arbeit. Wie hoch diese Zahl dennoch ist, zeigt sich im Vergleich mit Juni 2019 (Vorkrisenniveau) deutlich, als 12.589 Menschen in Tirol arbeitslos waren - das waren immer noch ca. 3.000 Personen weniger! 
(Arbeitslose im Juni 2019: 12.589 | 2020: 28.130 | 2021: 15.530)

Der starke Rückgang im Juni 2021 ist nicht nur der Pandemiebekämpfung geschuldet, sondern hängt auch mit der Saisonalität in Tirol zusammen. Diesmal fiel er jedoch stärker aus, als in früheren Jahren und auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit in Tirol deutlich stärker gesunken. 
(Arbeitslose 2021 im Jänner: 41.239 | Februar: 38.471 | März: 32.607 | April: 29.960 | Mai: 22.814 | Juni: 15.530)

Langzeitarbeitslosigkeit und genereller Arbeitskräftemangel
„Die aktuelle Entwicklung am Tiroler Arbeitsmarkt ist grundsätzlich erfreulich, aber ein großes Handlungsfeld, das in den kommenden Monaten auf uns zu kommt, ist die hohe und sich verfestigende Langzeitarbeitslosigkeit. 
Mit der Aktion „Sprungbrett“ starten wir nun ein umfangreiches AMS-Programm, mit dem wir langzeitarbeitslose Personen, die leider am wenigsten von der aktuellen Erholung am Arbeitsmarkt profitieren, in Beschäftigung bringen wollen. Diese Lohnkostenförderungen sind auch eine Chance für viele Tiroler Betriebe, die vom steigenden Arbeitskräftemangel vor große Herausforderungen gestellt werden,“ kommentiert Alfred Lercher, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol.

 Arbeitslosigkeit gesunken  ↓ -12.600 | -44,8 % auf 15.530 Personen

Beschäftigung gestiegen  ↑ +17.000 | +5,2 % auf 344.000 unselbständig Beschäftigte

Arbeitslosenquote gesunken ↓ -3,6 %-Punkte auf 4,3 %

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 ZUSAMMENFASSUNG:

Arbeitslosigkeit in Tirol sinkt weiter
Arbeitslosenquote: 4,3 %

Ende Juni 2021 sind in Tirol 15.530 Menschen arbeitslos (-12.600 bzw. -44,8 % zum Vorjahr). Inklusive Schulungsteilnehmer_innen sind es 18.194 Personen (-11.692 bzw. -39,1 %  z. V.). 

d.h. es gibt heuer mehr Schulungsteilnehmer_innen. Mit Stichtag 30.06.2021 waren 2.664 Personen in Tirol in Schulung. Das sind 908 Personen oder +51,7 % mehr im Vorjahresvergleich.

Frauen sind stärker betroffen
Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -45,5 % und bei den Männern um -44,0 % zurück. Es sind mit Ende Juni somit 8.229 Frauen und 7.301 Männer in Tirol arbeitslos.

Arbeitslosigkeit im Tourismus wieder auf Vorkrisenniveau
In der „Beherbergung und Gastronomie“ ging die Arbeitslosigkeit mit -7.033 Personen im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 3.327 Personen zurück. 
(Arbeitslose im Tourismus Juni 2019: 3.352 | 2020: 10.360 | 2021: 3.327)

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Bei den länger als 1 Jahr arbeitslosen Menschen ist ein Anstieg um +136,6 % auf 2.799 zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten stieg um +87,6 % auf 7.018 an.

Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Fachkräftemangel
42,4 % der im Juni vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung.

Rückgang bei Jüngeren deutlicher als bei Älteren
Bei den 20- bis 24-Jährigen ist der Rückgang mit -56,7 % auf 1.380 Personen am stärksten. Bei Personen im Alter 50+ sank die Arbeitslosigkeit nur um -35,8 % auf 5.136 Personen.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften
Ende Juni waren beim AMS Tirol insgesamt 8.505 offenen Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns deutlich über dem Niveau von 2019 (6.923). Wir beobachten zudem eine weiterhin sehr hohe Dynamik am Stellenmarkt. So wurden im Laufe des Juni um 53,7% mehr offene Stellen zur Vermittlung gemeldet als im Vorjahr und auch die 8.580 Arbeitsaufnahmen liegen über dem Niveau von 2019 (7.932).
(Offene Stellen Juni 2019: 6.923 | 2020: 4.654 | 2021: 8.505)

Lehrlinge weiterhin dringend gesucht
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +10,1 % gestiegen. Zusätzlich sind 1.393 offene Lehrstellen beim AMS Tirol gemeldet, die nicht sofort angetreten werden können. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -18,9 % gesunken. Das sind 775 sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber 412 sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden.

27.846 Personen in Kurzarbeit
Am 30.06.2021 waren immer noch 27.846 Arbeitnehmer_innen in 4.689 Betriebe in Tirol zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Krise wurden 773,8 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt. Die fünfte Phase der Corona-Kurzarbeit startet mit Juli 2021. 
(Personen in Kurzarbeit 31.05.2020: 91.101 | 31.10.2020: 13.789 | 31.03.2021: 47.912 | 30.06.2021: 27.846)

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2021