Niedrigste Arbeitslosenquote in Tirol

Dennoch steigt Arbeitslosigkeit weiter an – 2.093 Menschen langzeitbeschäftigungslos


  • Veröffentlicht 01.07.2025
  • Bundesland Tirol

Mit Stichtag 30.06.2025 waren in Tirol 13.770 Personen arbeitslos vorgemerkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +1.212 Menschen mehr (+9,7 %). Sechs von zehn arbeitslos vorgemerkten Personen (59,1 %) sind seit weniger als 3 Monaten arbeitslos vorgemerkt. Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +9,3 % und aktuell gibt es in Österreich 288.545Arbeitslose. [Arbeitslose im Juni 2019: 12.589 | 2020: 28.130 | 2021: 15.530 | 2022: 10.806 | 2023: 10.796 | 2024: 12.558 | 2025: 13.770]

„Mit 3,7 % ist die Arbeitslosenquote in Tirol stabil und auf geringem Niveau. Das verdanken wir dem guten Start in die Sommersaison und einer stetig wachsenden Beschäftigung im privaten und öffentlichen Dienstleistungssektor.“ Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol

Bei 13.770 Arbeitslosen und geschätzten 360.000 unselbständig Beschäftigten betrug die Arbeitslosenquote im Juni 2025 in Tirol 3,7 %. Im Bundesländervergleich ist das der niedrigste Wert. Die (geschätzte) Arbeitslosenquote lag um +0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. [Arbeitslosenquote im Juni 2019: 3,5 % | 2020: 7,9 % | 2021: 4,3 % | 2022: 3,0 % | 2023: 2,9 % | 2024: 3,4 % | 2025: 3,7 %]

2.420 Personen nehmen aktuell an Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol teil. Das sind im Vorjahresvergleich um +272 Personen oder +12,7 % mehr. [Schulungsteilnehmer_innen im Juni 2019: 1.896 | 2020: 1.756 | 2021: 2.664 | 2022: 2.389 | 2023: 2.120 | 2024: 2.148 | 2025: 2.420]

Ältere weniger von steigender Arbeitslosigkeit betroffen,aber länger ohne Job Jede dritte arbeitslose Person ist in Tirol über 50 Jahre alt (30,7 %). Während die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen mit +5,6 % weniger stark zugenommen hat als bei den unter 25-Jährigen (+16,4 %), stehen ältere Arbeitsuchende vor größeren Problemen bei der Jobsuche. Die durchschnittliche Vormerkdauer in der Arbeitslosigkeit beträgt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen 67 Tage, bei den älteren Menschen hingegen 220 Tage. Im Juni 2025 haben sich 564 Personen über 50 Jahre beim AMS Tirol arbeitslos gemeldet, ohne bereits eine Stelle in Aussicht zu haben.

„Für ältere Arbeitsuchende ist der Weg zurück in den Job oft schwieriger. Wir sehen im für nächstes Jahr geplanten Beschäftigungsprogramm Ältere 55+ einen wichtigen Schritt zur besseren Integration dieser Altersgruppe.“ Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol

Ältere häufiger von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen
Mehr als die Hälfte der aktuell 2.093 von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffenen Menschen in Tirol ist über 50 Jahre alt (50,6 %). Auch innerhalb der Altersgruppen können deutliche Unterschiede in der Betroffenheit beobachtet werden. Von allen Arbeitslosen ab 50 Jahren sind 25,1 % bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Bei den Unter-25-Jährigen fällt dieser Anteil mit 5,5 % deutlich geringer aus.

  • Arbeitslosigkeit gestiegen ↑ +1.212 | +9,7 % auf 13.770 Personen
  • Beschäftigung gestiegen ↑ +1.000 | +0,3 % auf 360.000 unselbständig Beschäftigte 
  • Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,3 %-Punkte auf 3,7 %

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DER TIROLER ARBEITSMARKT IM JUNI 2025
Niedrigste Arbeitslosenquote in Tirol

Frauen und Männer gleich stark von Arbeitslosigkeit betroffen
Ende Juni verzeichnete Tirol einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei beiden Geschlechtern. Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr bei den Männern um +9,9 % auf 7.175 und bei den Frauen um +9,3 % auf 6.595. Die Arbeitslosenquote liegt bei den Frauen und bei den Männern bei 3,7 %. Sowohl bei den Frauen (+0,3 %-Punkte) als auch bei den Männern (+0,3 %-Punkte) liegt die Arbeitslosenquote über dem Vorjahresniveau.

Stärkster Anstieg der Arbeitslosigkeit in Kufstein und Innsbruck
Stadt/Land 
Ein überdurchschnittlich starker Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte in den Bezirken Kufstein (+14,8 %), Imst (+14,4 %), Innsbruck Stadt/Land (+11,8 %) und Reutte (+11,3 %) beobachtet werden. Allein im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck sind +730 Menschen mehr arbeitslos als im Vorjahr. In den Bezirken Landeck (-1,3 %) und Kitzbühel (-4,9 %) sind aktuell weniger Menschen arbeitslos vorgemerkt als vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit in allen Branchen gestiegen 
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Branchen höher als im Vorjahr. Besonders deutlich stieg sie im Handel (+257 bzw. +12,3 %), bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+192 bzw. +14,1 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (+191 bzw. +20,2 %) und in der Warenherstellung (+177 bzw. +14,9 %). In der Beherbergung und Gastronomie (+58 bzw. +2,1 %) und in der Baubranche (+56 bzw. +8,2 %) fiel der Anstieg vergleichsweise geringer aus.

Langzeitbeschäftigungslosigkeit steigt weiter an
Aktuell sind in Tirol 2.093 Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen, was einem Anstieg von +16,5 % bzw. +296 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sechs von zehn Langzeitbeschäftigungslosen (58,4 %) haben gesundheitliche Einschränkungen oder eine Behinderung, die ihre Vermittlungschancen beeinträchtigen. Mehr als die Hälfte (51,0 %) verfügen maximal über einen Pflichtschulabschluss. Diese Faktoren verdeutlichen die komplexen Herausforderungen bei der Wiedereingliederung dieser Personengruppe in den Arbeitsmarkt.

Anzahl der offenen Stellen um 10 Prozent gesunken
Die Anzahl der beim AMS Tirol zur sofortigen Besetzung gemeldeten offenen Stellen liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Ende Juni waren beim AMS Tirol 7.213 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet, was einem Rückgang von -10,0 % oder -800 Stellen im Vorjahresvergleich entspricht. 
Besonders stark vom Stellenrückgang betroffen sind die Beherbergung und Gastronomie (-312 bzw. - 18,2 %), der Handel (-138 bzw. -8,7 %) und der Bereich Verkehr und Lagerei (-112 bzw. -19,4 %). In der Baubranche (+25 bzw. +3,3 %) und auch in der Warenherstellung (+8 bzw. +0,9 %) sind hingegen etwas mehr offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet als vor einem Jahr. [Offene Stellen (sof. verf.) im Juni 2019: 6.923 | 2020: 4.654 | 2021: 8.505 | 2022: 11.880 | 2023: 9.200 | 2024: 8.013 | 2025: 7.213]

Beschäftigtendaten Mai 2025 (Vormonat)
Ende Mai 2025 waren in Tirol 349.286 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse registriert. Das sind um +156 bzw. +0,04 % mehr als im Vorjahr. Im Gesundheits- und Sozialwesen (+971 bzw. +2,4 %), im wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungsbereich (+671 bzw. +4,6 %) und in der öffentlichen Verwaltung (+596 bzw. +1,4 %) ist die unselbständige Beschäftigung im Vorjahresvergleich besonders spürbar gestiegen. Auch bei der Energieversorgung (+174 bzw. +5,1 %) und im Telekommunikations- und IT-Bereich (+144 bzw. +3,3 %) kann ein Anstieg der Dienstverhältnisse beobachtet werden. Im Handel (-1.077 bzw. -2,3 %) und in der Warenherstellung (-692 bzw. -1,3 %) liegt die Beschäftigung deutlich unter dem Vorjahresniveau. Bei den Frauen (+357 bzw. +0,2 %) ist die unselbständige Beschäftigung gestiegen und bei den Männern (-201 bzw. -0,1 %) leicht gesunken. Die unselbständige Beschäftigung von Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um +2.119 bzw. +2,3 % deutlich gestiegen. Bei den österreichischen Staatsangehörigen konnte ein Rückgang um -1.963 bzw. -0,8 % beobachtet werden. [unselbst. Beschäftigung im Mai 2019: 332.281 | 2020: 311.543 | 2021: 330.638 | 2022: 341.185 | 2023: 346.239 | 2024: 349.130 | 2025: 349.286] 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2025