Arbeitslosigkeit um 10 Prozent gestiegen

Tiroler Arbeitslosenquote auf relativ niedrigem Niveau, 2.100 Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen.


  • Veröffentlicht 01.10.2025
  • Bundesland Tirol

Mit Stichtag 30.09.2025 waren in Tirol 15.241 Personen arbeitslos vorgemerkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +1.395 Menschen mehr (+10,1 %). Sechs von zehn arbeitslos vorgemerkten Personen (62,1 %) sind seit weniger als 3 Monaten arbeitslos vorgemerkt.

Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +7,0 % und aktuell gibt es in Österreich 299.180 Arbeitslose.[Arbeitslose im September 2019: 13.285 | 2020: 19.694 | 2021: 13.568 | 2022: 12.142 | 2023: 12.065 | 2024: 13.846 | 2025: 15.241]

„Die Arbeitslosigkeit steigt nun seit zwei Jahren kontinuierlich und die Rahmenbedingungen sind weiterhin sehr herausfordernd. Tirol profitiert dabei im Bundesländervergleich von einem robusten Dienstleistungssektor, der dem Arbeitsmarkt Stabilität verleiht.“ Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol

Bei 15.241 Arbeitslosen und geschätzten 358.000 unselbständig Beschäftigten betrug die Arbeitslosenquote im September 2025 in Tirol 4,1 %. Im Bundesländervergleich ist das der niedrigste Wert. Die (geschätzte) Arbeitslosenquote lag um +0,4 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres.
[Arbeitslosenquote im September 2019: 3,7 % | 2020: 5,5 % | 2021: 3,8 % | 2022: 3,3 % | 2023: 3,3 % | 2024: 3,7 % | 2025: 4,1 %]

2.364 Personen nehmen aktuell an Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol teil. Das sind im Vorjahresvergleich um +83 Personen oder +3,6 % mehr. 
[Schulungsteilnehmer_innen im September 2019: 1.974 | 2020: 1.912 | 2021: 2.508 | 2022: 2.102 | 2023: 1.896 | 2024: 2.281 | 2025: 2.364]

Anhebung des Frauenpensionsalters am Arbeitsmarkt deutlich spürbar
Seit Jahresbeginn 2024 wird das gesetzliche Pensionsantrittsalter der Frauen schrittweise bis zum Jahr 2033 auf 65 Jahre angehoben. Aktuell können Frauen mit 61 Jahren in die Regelpension übertreten. Die Auswirkungen dieser Pensionsreform sind mittlerweile auch am Tiroler Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Die unselbstständige Beschäftigung von 60-jährigen Frauen hat sich in den letzten 2 Jahren fast verdreifacht (+194,3 %). Ende August 2025 waren in Tirol 4.103 Frauen in diesem Alter beschäftigt, das sind um +2.709 mehr als noch vor zwei Jahren.

„Die Anhebung des Pensionsantrittsalters zeigt deutliche Spuren am Tiroler Arbeitsmarkt. Angesichts der demografischen Entwicklung und der Knappheit an Fachkräften brauchen wir jede qualifizierte Arbeitskraft.“
Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol

Mit diesem Beschäftigungszuwachs ist auch die Arbeitslosigkeit von Frauen im Alter von 60 Jahren in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen (+712,1 % bzw. +235) und liegt aktuell Ende September 2025 bei 268 Personen.

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Arbeitslosigkeit gestiegen
↑ +1.395 | +10,1 % auf 15.241 Personen

Beschäftigung gestiegen
+0,1 % auf 358.000 unselbständig Beschäftigte

Arbeitslosenquote gestiegen
↑ +0,4 %-Punkte auf 4,1 % 
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DER TIROLER ARBEITSMARKT IM SEPTEMBER 2025

Arbeitslosigkeit um 10 Prozent gestiegen

Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Männern und Frauen gleich stark
Ende September verzeichnete Tirol einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei beiden Geschlechtern um +10,1 %. Aktuell sind 7.542 Frauen und 7.699 Männer arbeitslos vorgemerkt. Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt mit 4,2 % etwas über jener der Männer (4,0 %). Sowohl bei den Frauen (+0,3 %-Punkte) als auch bei den Männern (+0,4 %-Punkte) liegt die Arbeitslosenquote über dem Vorjahresniveau.

Jugendliche besonders stark von steigender Arbeitslosigkeit betroffen
Überdurchschnittlich stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen unter 25 Jahren (+19,2 % bzw. +354). Die Arbeitslosigkeit von Älteren (50 Jahre und älter) ist im Vorjahresvergleich um +8,7 % bzw. +354 vergleichsweise gering gestiegen.

Steigende Arbeitslosigkeit in der Inntalfurche
Ein überdurchschnittlich starker Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte in den Bezirken Kufstein (+16,5 %), Innsbruck Stadt/Land (+13,3 %) und Schwaz (+10,9 %) beobachtet werden. Allein im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck sind +862 Menschen mehr arbeitslos als im Vorjahr. In den Bezirken Lienz (-1,3 %) und Kitzbühel (-0,5 %) sind aktuell weniger Menschen arbeitslos vorgemerkt als vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit in fast allen Branchen gestiegen
Die Arbeitslosigkeit ist mit wenigen Ausnahmen in fast allen Branchen höher als im Vorjahr. Besonders deutlich stieg sie im Handel (+371 bzw. +16,5 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (+219 bzw. +19,6 %), in der Warenherstellung (+186 bzw. +14,4 %) und im Bereich Verkehr und Lagerei (+166 bzw. +17,2 %). Bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+134 bzw. +9,5 %), in der Beherbergung und Gastronomie (+88 bzw. +2,8 %) und in der Baubranche (+73 bzw. +10,2 %) fiel der Anstieg etwas geringer aus.

2.100 Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen
Aktuell sind in Tirol 2.102 Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen, was einem Anstieg von +9,2 % bzw. +177 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sechs von zehn Langzeitbeschäftigungslosen (56,3 %) haben gesundheitliche Einschränkungen oder eine Behinderung, die ihre Vermittlungschancen beeinträchtigen. Mehr als die Hälfte (50,3 %) sind älter als 50 Jahre und fast ebenso viele (50,1 %) verfügen maximal über einen Pflichtschulabschluss.

Anstieg bei offenen Stellen in der Industrie und Baubranche
Die Anzahl der beim AMS Tirol zur Besetzung gemeldeten offenen Stellen liegt leicht unter dem Vorjahresniveau. Ende September waren beim AMS Tirol 6.891 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet, was einem Rückgang von -1,2 % oder -86 Stellen im Vorjahresvergleich entspricht. Besonders stark vom Stellenrückgang betroffen sind der Handel (-142 bzw. -9,2 %), die Beherbergung und Gastronomie (-123 bzw. -10,8 %) und das Gesundheits- und Sozialwesen (-104 bzw. -19,2 %). In der Warenherstellung (+126 bzw. +15,4 %) und in der Baubranche (+92 bzw. +14,4 %) sind hingegen mehr offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet als vor einem Jahr. [Offene Stellen (sofort verfügbar) im September 2019: 6.214 | 2020: 4.731 | 2021: 8.099 | 2022: 9.259 | 2023: 7.734 | 2024: 6.977 | 2025: 6.891]
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Beschäftigtendaten August 2025 (Vormonat)

Ende August 2025 waren in Tirol 364.571 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse registriert. Das sind um +1.364 bzw. +0,4 % mehr als im Vorjahr. Im Bundesländervergleich hatte Tirol das zweitstärkste Beschäftigungswachstum hinter Wien (+1,0 %). Österreichweit ist die Beschäftigung nur marginal um +0,05 % gewachsen.
Im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.039 bzw. +2,6 %), bei den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+737 bzw. +5,1 %), in der öffentlichen Verwaltung (+559 bzw. +1,3 %) und in der Beherbergung und Gastronomie (+518 bzw. +1,2 %) ist die unselbständige Beschäftigung im Vorjahresvergleich in absoluten Zahlen besonders spürbar gestiegen. Im Handel (-1.095 bzw. - 2,3 %), und in der Warenherstellung (-731 bzw. -1,3 %) ging die Anzahl der Jobs hingegen deutlich zurück. Bei den Frauen (+1.020 bzw. +0,6 %) ist die unselbständige Beschäftigung stärker gestiegen als bei den Männern (+344 bzw. +0,2 %). [unselbst. Beschäftigung im August 2019: 348.584 | 2020: 343.710 | 2021: 350.933 | 2022: 357.507 | 2023: 362.241 | 2024: 363.207 | 2025: 364.571]

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Oktober 2025