Arbeitslosigkeit um 4,3 Prozent gestiegen
Auch Beschäftigung steigt weiter an, deutlicher Jobabbau in Handel und Industrie.
Mit Stichtag 31.10.2025 waren in Tirol 20.217 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +838 Menschen mehr (+4,3 %). Sieben von zehn arbeitslos vorgemerkten Personen (72,1 %) sind seit weniger als 3 Monaten arbeitslos vorgemerkt. Vier von zehn haben aktuell eine Einstellzusage (38,5 %) von einem Betrieb und fast ebenso viele waren zuletzt in derBeherbergung und Gastronomie beschäftigt (36,0 %). Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +5,9 % und aktuell gibt es in Österreich 310.509 Arbeitslose. [Arbeitslose im Oktober 2019: 20.409 | 2020: 28.338 | 2021: 17.783 | 2022: 17.608 | 2023: 18.038 | 2024: 19.379 | 2025: 20.217]
Bei 20.217 Arbeitslosen und geschätzten 348.000 unselbständig Beschäftigten betrug die Arbeitslosenquote im Oktober 2025 in Tirol 5,5 %. Die (geschätzte) Arbeitslosenquote lag um +0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. In der Zwischensaison ist die Arbeitslosenquote in Tirol wieder etwas höher, liegt jedoch weiterhin deutlich unter dem Österreichschnitt von 7,2 %. [Arbeitslosenquote im Oktober 2019: 5,8 % | 2020: 8,0 % | 2021: 5,0 % | 2022: 4,9 % | 2023: 5,0 % | 2024: 5,3 % | 2025: 5,5 %]
„Der Tiroler Arbeitsmarkt bleibt in einer Phase des Abwartens, die wir intensiv zur Höherqualifizierung von arbeitsuchenden Menschen nutzen. Eine nachhaltige Erholung und ein Sinken der Arbeitslosigkeit ist aktuell noch nicht in Sicht.“ Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol
2.585 Personen nehmen aktuell an Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol teil. Das sind im Vorjahresvergleich um +50 Personen oder +2,0 % mehr. [Schulungsteilnehmer_innen im Oktober 2019: 2.261 | 2020: 2.189 | 2021: 2.631 | 2022: 2.219 | 2023: 2.266 | 2024: 2.535 | 2025: 2.585]
Starker Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
 Die Zahl der beim AMS Tirol vorgemerkten Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren ist gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich gestiegen (+10,5 % bzw. +224). Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den 18- bis 19-Jährigen, also jener Gruppe, die unmittelbar nach der Ausbildungspflicht ins Erwerbsleben startet (+31,0 % bzw. +101).  
„In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Schritt ins Berufsleben für viele junge Menschen besonders herausfordernd. Sie konkurrieren bei der Jobsuche mit vielen Bewerberinnen und Bewerbern, die bereits über Berufserfahrung verfügen. Zudem schmälern oft auch psychische Belastungen oder sprachliche Defizite ihre Chancen am Arbeitsmarkt.“ Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol
Auffallend stark hat die Arbeitslosigkeit zudem bei 18- bis 22-Jährigen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft zugenommen (24,8 % bzw. +87). Regional betrachtet ist die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahre) in den Bezirken Innsbruck Stadt/Land (+20,8 %) und Kufstein (+32,4 %) besonders stark gestiegen. Teilweise kann dies mit dem starken Beschäftigungsabbau im Handel und der allgemeinen Arbeitsmarktentwicklung im Tiroler Zentralraum erklärt werden.
- Arbeitslosigkeit gestiegen ↑ +838 | +4,3 % auf 20.217 Personen
 - Beschäftigung gestiegen ↑ +1.000 | +0,2 % auf 348.000 unselbständig Beschäftigte
 - Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,2 %-Punkte auf 5,5 %
 
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ÜBERSICHT - Der Tiroler Arbeitsmarkt im Oktober 2025
Arbeitslosigkeit um 4,3 Prozent gestiegen
Frauen in der Zwischensaison stärker von Arbeitslosigkeit betroffen
 Die Arbeitslosigkeit ist bei den Männern im Vergleich zum Vorjahr um +4,5 % auf 9.655 und bei den Frauen um +4,2 % auf 10.562 gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt mit 6,0 % deutlich über jener der Männer (5,0 %). Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern (jeweils +0,2 %-Punkte) liegt die Arbeitslosenquote über dem Vorjahresniveau. 
Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit in Innsbruck und Kufstein
 Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte in den Bezirken Innsbruck Stadt/Land (+11,9 %), Kufstein (+9,9 %) und Imst (+2,6 %). beobachtet werden. Allein im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck sind +828 Menschen mehr arbeitslos als im Vorjahr (Tirol gesamt: +838). In den übrigen Bezirken sind aktuell weniger Menschen arbeitslos vorgemerkt als vor einem Jahr.
Starker Anstieg im Handel, Rückgang im Tourismus
 Besonders deutlich stieg die Arbeitslosigkeit im Handel (+259 bzw. +10,7 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (+231 bzw. +21,8 %), in der Warenherstellung (+143 bzw. +10,3 %) und in der Baubranche (+103 bzw. +14,5 %). In der Beherbergung und Gastronomie (-247 bzw. -3,3 %) liegt die Arbeitslosigkeit hingegen unter dem Vorjahresniveau.
Personalnachfrage stabil
 Ende Oktober waren beim AMS Tirol 6.689 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet, was einem marginalen Anstieg von +0,2 % oder +14 Stellen im Vorjahresvergleich entspricht. Gestiegen ist der Bestand an offenen Stellen in der Arbeitskräfteüberlassung (+151 bzw. +19,9 %), in der Warenherstellung (+125 bzw. +16,6 %), in der Baubranche (+26 bzw. +4,3 %) und bei den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+25 bzw. +14,9 %). Ein Stellenrückgang konnte hingegen im Gesundheits- und Sozialwesen (-124 bzw. -22,9 %), in der Beherbergung und Gastronomie (-54 bzw. -5,5 %), im Bereich Verkehr und Lagerei (-51 bzw. -10,8 %) und im Handel (-45 bzw. -3,0 %) beobachtet werden. [Offene Stellen (sofort verfügbar) im Oktober 2019: 5.444 | 2020: 4.338 | 2021: 8.300 | 2022: 8.640 | 2023: 7.512 | 2024: 6.675 | 2025: 6.689]
Weiterhin große Lücke am Tiroler Lehrstellenmarkt
 Der Bestand an sofort verfügbaren offenen Lehrstellen ist im Vergleich zum Vorjahr um -6,9 % auf insgesamt 1.114 leicht gesunken. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist demgegenüber um +2,6 % auf 522 gestiegen. Trotz dieses Anstiegs übersteigt die Zahl der offenen Lehrstellen mit 1.114 deutlich die der Suchenden. Diese Diskrepanz unterstreicht den fortbestehenden Bedarf an jungen Fachkräften, quer durch verschiedene Branchen. [Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im Oktober 2019: 916 | 2020: 1.012 | 2021: 1.442 | 2022: 1.587 | 2023: 1.445 | 2024: 1.197 | 2025: 1.114] [Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sof. verf.) im Okt. 2019: 364 | 2020: 492 | 2021: 441 | 2022: 397 | 2023: 406 | 2024: 509 | 2025: 522]
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 BeschäftigtendatenSeptember 2025 (Vormonat)
 Ende September 2025 waren in Tirol 359.164 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse registriert. Das sind um +1.482 bzw. +0,4 % mehr als im Vorjahr. Im Bundesländervergleich hatte Tirol das zweitstärkste Beschäftigungswachstum hinter Wien (+0,9 %). Österreichweit ist die Beschäftigung nur marginal um +0,1 % gewachsen.
Im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.143 bzw. +2,8 %), in der Beherbergung und Gastronomie (+591 bzw. +1,5 %), bei den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+526 bzw. +3,6 %), im Bauwesen (+300 bzw. +1,0 %) und in der öffentlichen Verwaltung (+294 bzw. +0,7 %) ist die unselbständige Beschäftigung im Vorjahresvergleich in absoluten Zahlen besonders spürbar gestiegen. Im Handel (-942 bzw. - 2,0 %) und in der Warenherstellung (-596 bzw. -1,1 %) ging die Anzahl der Jobs hingegen deutlich zurück. Bei den Frauen (+1.135 bzw. +0,7 %) ist die unselbständige Beschäftigung stärker gestiegen als bei den Männern (+347 bzw. +0,2 %). Die unselbständige Beschäftigung von Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um +3.023 bzw. +3,1 % gestiegen. Bei den österreichischen Staatsangehörigen konnte ein Rückgang um -1.541 bzw. - 0,6 % beobachtet werden. [unselbst. Beschäftigung im September 2019: 343.600 | 2020: 338.893 | 2021: 346.587 | 2022: 351.803 | 2023: 355.824 | 2024: 357.682 | 2025: 359.164]
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. November 2025