Frauenförderung wird in Vorarlberg großgeschrieben

Unter dem Motto „Bildung schafft Chancen“ setzt das AMS Vorarlberg heuer einen besonderen Schwerpunkt im Bereich der Aus- und Weiterbildung und Höherqualifizierung. Dabei wird ein Fokus auf die Frauenförderung gelegt. Damit sollen die Chancen am Arbeitsmarkt deutlich erhöht werden.


  • Veröffentlicht 09.03.2021
  • Bundesland Vorarlberg

Von 15.150 vorgemerkten Arbeitslosen Ende Februar 2021 waren 6.989 Frauen (46 %). Davon waren 4.308 im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 50, 1.981 Frauen ab 50 und 700 Frauen unter 25 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl vorgemerkter arbeitsloser Frauen um 2.770 Personen oder 65,7 Prozent. Im Februar suchten im Vergleich zu den Männern (88 %) gerade einmal 48 Prozent der Frauen eine Anstellung in Vollzeit, in Teilzeit lag der Anteil bei 38 Prozent. Rund 2/3 der geringfügig Beschäftigten sind weiblich. Der Anteil der vorgemerkten Frauen mit maximal Pflichtschulabschluss lag im Februar 2021 bei 45 Prozent. Durch die Pandemiekrise sind vor allem Branchen wie der Dienstleistungssektor oder die Gastronomie und Hotellerie verstärkt von Frauenarbeitslosigkeit betroffen. Gerade in diesen Bereichen war das Angebot an Stellen in Teilzeit bereits vor der Krise recht groß. In Zeiten von Corona haben mehr Frauen als Männer ihre Arbeitszeiten auf Kosten von Homeschooling und Kleinkind- und Kindbetreuung reduziert. Hinzukommt, dass viele Frauen, die als Teilzeitkraft oder in einer atypischen Beschäftigungsform tätig waren, zuerst gekündigt wurden. Um Frauen wieder mehr Perspektiven am Arbeitsmarkt geben zu können, stehen dem AMS Vorarlberg heuer ein Budget von rund 25 Millionen Euro alleine für die Frauenförderung zur Verfügung.  Wesentliche Säulen des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogramms des AMS sind das Frauenberufszentrum (FBZ) Vorarlberg mit den Standorten in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz und die Programme „Frauen in Handwerk und Technik (FiT) und „Wiedereinstieg mit Zukunft“. Das Frauenberufszentrum (FBZ) Vorarlberg des Vereins zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen (ABZ*Austria) bietet u.a. Karrierecoaching, Laufbahnplanung und Vermittlungsberatung an. Dafür sind heuer 620 Plätze zur Teilnahme vorgesehen. Neu im Programm ist das Thema Future Lab, wo lehrstellensuchende Mädchen ab 15 Jahren sich theoretisches und praktisches Wissen im Bereich der Digitalisierung aneignen, um in digitalen und technischen Berufen Fuß fassen zu können.

Qualifizierung erhöht Chancen am Arbeitsmarkt 

Im Bereich FiT (Frauen in Handwerk und Technik), wo Ausbildungen in einem technischen oder handwerklichen Beruf schmackhaft gemacht werden sollen, stehen im Jahr 2021 insgesamt 260 Plätze zur Verfügung. Durch das Kennenlernen von technischen und handwerklichen Berufen, die oft ein höheres Einkommen und damit auch ein ökonomisch unabhängiges Leben für Frauen zur Folge haben, soll ein erfolgreicher Wiedereinstieg nach Arbeitslosigkeit oder Babypause in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht werden. „Damit die Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme und Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erfolgen kann, sind flächendeckende, ganztägige und leistbare Kinderbetreuungseinrichtungen das Um und Auf“, betont die Gleichstellungsbeauftragte des AMS Vorarlberg, Brigitta Bernegger. Für das Frauenberufszentrum (FBZ) und FiT-Programm werden alleine rund 780.000 Euro veranschlagt. „Neben Lehrausbildungen wird auch der Besuch von Studiengängen an den Fachhochschulen oder HTLs unterstützt. Alle Angebote haben das Ziel, die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt zu fördern. Für das gesamte Frauenprogramm wurden heuer die Kursplätze deutlich ausgebaut und ich kann nur auffordern die Angebote zu nutzen, denn jede Qualifizierung erhöht die beruflichen Chancen“, informiert Brigitta Bernegger. 

 

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 15. März 2021