Gesundheitskrise ist auch Krise in der Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Mehr als ein Jahr Corona-Pandemie schlägt sich auch im Bereich der Langzeitbeschäftigungslosigkeit zu Buche. Lag der Anteil im März 2020 gerade einmal bei rund einem Zehntel, sind im heurigen Vergleichsmonat ein Viertel aller vorgemerkten Arbeitslosen langzeitbeschäftigungslos. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das eine Steigerung von 85 Prozent (+ 1.532 Personen).


  • Veröffentlicht 21.04.2021
  • Bundesland Vorarlberg

Nach Altersgruppen gab es mit 79 Prozent (804 Personen) den größten Anstieg bei den über 45-Jährigen. Davon am meisten betroffen ist die Personengruppe zwischen 55 und 59 Jahren (+83 %). 54 Prozent der Langzeitbeschäftigungslosen sind Menschen mit maximal Pflichschulabschluss. Hier ist mit 78 Prozent (787 Personen) auch der größte Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet worden. Was die Geschlechterauf- teilung anbelangt gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen. Die meisten Zuwächse an Langzeitbeschäftigungslosen stammen aus vorherigen Tätigkeiten wie Handel, Beherbergung und Gastronomie, Waren­herstellung, Personalver­mittlung/-überlassung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Langzeitbeschäftigungslose sind jene Menschen, die mehr als ein Jahr beim AMS gemeldet sind. Von insgesamt 3.342 Langzeitbeschäftigungslosen (Stichtag 31. März 2021) haben 49 Prozent gesundheitliche Vermittlungs­einschränkungen. „Unser Ziel ist, dass wir die weitere Verfestigung der Arbeitslosigkeit verhindern“, informiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. „Für Personen, die über ein Jahr auf Jobsuche sind übernehmen wir für eine Einarbeitungszeit von drei Monaten 100 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten. Mit dieser attraktiven finanziellen Unterstützung der Unternehmen wollen wir für die betroffenen Personen die Beschäftigungschancen erhöhen und die Zahl der Langzeitarbeitslosen senken.“

Beschäftigungsplätze aufgestockt

Um den Ein- bzw. Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen, finanziert das AMS zahlreiche Angebote, unter anderem in Kooperation mit den Sozialökonomischen Betrieben wie „AQUA Mühle Vorarlberg“, „INTEGRA“, „carla JobStart der Caritas und „Kaplan Bonetti“ sowie mit Initiativen wie dem Projekt „Work1st“. Dafür steht im Jahr 2021 ein geplantes Gesamtbudget von rund 10,5 Millionen Euro zur Verfügung. (+ € 3,3 Millionen gegenüber dem Vorjahr). „Für einen Abbau der Langzeitbeschäftigungslosigkeit wird es aber notwendig sein, dass wir in Vorarlberg deutlich mehr geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen,“ ist Bereuter überzeugt und begrüßt die geplante Aktion „Sprungbrett“ der Regierung.

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 21. April 2021