Langzeitbeschäftigungslose Menschen

Mit Ende Juli 2021 waren beim AMS Vorarlberg 9.797 Personen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 25,3 Prozent zum Vorjahr. Am wenigsten von dieser Entwicklung profitierten jedoch langzeitbeschäftigungslose Menschen.


  • Veröffentlicht 11.08.2021
  • Bundesland Vorarlberg

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen zeigen weiterhin einen positiven Trend und spiegeln die allgemeine Erholung der Wirtschaft wider. Mit rund drei Prozent verzeichnete das AMS Vorarlberg einen Rückgang an arbeitslosen Personen zum Vormonat, zum Vorjahr sind es sogar 25,3 Prozent. Doch es profitierten nicht alle Personengruppen gleichermaßen von dieser Entwicklung. „Während Personen mit guten Arbeitsmarktchancen wieder rascher eine passende Stelle finden, sehen wir bei Menschen, die schon länger ohne Job sind, eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit“, erklärt Bernhard Bereuter, Landesgeschäftsführer des AMS Vorarlberg.

Langzeitbeschäftigungslose in Vorarlberg

Derzeit sind in Vorarlberg 3.010 Personen langzeitbeschäftigungslos, davon 1.371 Frauen und 1.639 Männer. Das sind um 759 oder 34 Prozent mehr als Ende Juli des Vorjahres. Die meisten davon sind in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (562), Herstellung von Waren (486) sowie Handel (467) beim AMS Vorarlberg vorgemerkt. Geringe berufliche Qualifikationen, gesundheitliche Einschränkungen sowie das Alter sind wesentliche Faktoren, die dazu führen, das Menschen länger ohne Job sind. Hinsichtlich der Altersgruppen zeigt sich, dass rund die Hälfte der Langzeitbeschäftigungslosen (1.679 Personen) über 45 Jahre alt ist. Bei den Jugendlichen bis 25 Jahre sind es hingegen nur 125. Hier gab es sogar einen Rückgang zum Vorjahr von fünf Prozent. Gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen sind bei 49,8 Prozent der langzeitbeschäftigungslosen Personen dokumentiert, 50,4 Prozent verfügen über maximal Pflichtschulabschluss und 48,8 Prozent haben Migrationshintergrund (erste und zweite Generation). Trotz der Vermittlungshindernisse sind viele der langzeitbeschäftigungslosen Personen weiterhin motiviert und versuchen am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Daher appelliert Bereuter: „Betriebe sollten bei der Personalsuche auch über den Tellerrand blicken und Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen schon länger ohne Arbeit sind, eine Chance geben.“

Förderprogramm „Sprungbrett“ und 10,5 Millionen Euro für Integration 

Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, umso schwieriger wird eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Deshalb bietet das AMS Vorarlberg im Rahmen des Förderprogramms „Sprungbrett“ Unternehmen finanzielle Unterstützung bei der Einstellung eines langzeitbeschäftigungslosen Menschen. Das AMS übernimmt bis zu einem Jahr einen Großteil der Lohn- und Lohnnebenkosten. Im ersten Halbjahr 2021 haben 156 Personen durch diese Lohnkostenförderung wieder eine Arbeit gefunden. An die Unternehmen wurden dafür 1,45 Millionen Euro ausbezahlt. Insgesamt investiert das AMS Vorarlberg im Jahr 2021 rund 11 Millionen Euro für die Integration von langzeitbeschäftigungslosen Personen in den Arbeitsmarkt. 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. August 2021