Mehr Lehrstellen als Lehrstellensuchende in Vorarlberg
Der Lehrstellenmarkt in Vorarlberg zeigt sich weiterhin stabil. Dabei gibt es mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Für Jugendliche, die trotzdem keine reguläre Lehrstelle finden, gibt es die Ausbildungsangebote des Ausbildungszentrum Vorarlberg (AZV).
Die duale Lehrausbildung hat in Vorarlberg einen hohen Stellenwert und trägt wesentlich zur Deckung des Fachkräftebedarfs bei. So sind mit Ende August dieses Jahres 299 freie Lehrstellen beim AMS gemeldet, dem gegenüber stehen 289 Lehrstellensuchende.
Die meisten Lehrstellen als Einzelhandelskaufmann/-frau
Die meisten Lehrstellensuchenden sind aktuell in den Berufen Bürokaufmann/-frau (19), Kraftfahrzeugtechniker_in (17), Einzelhandelskaufmann/-frau (17), Friseur_in (12) sowie Informationstechnolog(e)_in (8) beim AMS vorgemerkt. Die meisten offenen Lehrstellen finden sich in den Berufen Einzelhandelskaufmann/-frau - Lebensmittelhandel (42), Restaurantfachmann/-frau (30), Koch/Köchin (25), Hotel- und Gastgewerbeassistent_in (18) sowie Einzelhandelskaufmann/-frau – Allgemeiner Einzelhandel (14). „Die Chancen für junge Lehrstellensuchende sind nach wie vor ausgezeichnet“, freut sich AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter, „aber trotz der Tatsache, dass es Monat für Monat mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende gibt, finden nicht alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz.“ Es seien vor allem schulische Defizite, gesundheitliche Einschränkungen und die Tatsache, dass die Lehrberufswünsche nicht immer mit dem Lehrstellenangebot übereinstimmen, die zu diesem Missverhältnis führen, so Bereuter.
Überbetriebliche Lehrausbildung beim Ausbildungszentrum Vorarlberg
Lehrstellensuchende, die trotz aller Bemühungen keine reguläre Lehrstelle in einem Unternehmen finden oder eine betriebliche Lehre abgebrochen haben, können eine Lehre beim Ausbildungszentrum Vorarlberg (AZV) beginnen. Von Metalltechnik über Einzelhandel bis zur Restaurantfachkraft befinden sich derzeit 13 Lehrberufe im Angebot. Diese beinhalten eine praxisorientierte Qualifikation, eine schulische Ausbildung an der zuständigen Landesberufsschule sowie die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Lehrlinge in der überbetrieblichen Lehrausbildung sind rechtlich allen anderen Lehrlingen gleichgestellt und bekommen eine Ausbildungsbeihilfe ausbezahlt. „Die Lehrausbildung im AZV dauert so lange, bis die Jugendlichen eine Lehrstelle in einem Betrieb gefunden haben und dort die Lehrausbildung beenden können“, erklärt Bereuter, „wenn keine Lehrstelle in einem Unternehmen gefunden wird, kann die Lehre bis zur Lehrabschluss-Prüfung in der Schulungseinrichtung absolviert werden.“
4,5 Millionen Euro für das Ausbildungszentrum Vorarlberg
Für das Ausbildungsjahr 2023/24 investiert das AMS Vorarlberg rund 3,4 Millionen Euro in dieses Programm, circa 1,1 Millionen Euro werden zusätzlich vom Land Vorarlberg im Rahmen der Ausbildungsgarantie für Jugendliche finanziert. Insgesamt finden somit 140 Personen über diesen Weg einen Ausbildungsplatz.
Weitere Informationen zum Thema Lehre und zum Ausbildungszentrum Vorarlberg AZV
Diese Seite wurde aktualisiert am: 05. September 2023