Fast die Hälfte der Wiener Arbeitslosen hat höchstens die Pflichtschule abgeschlossen
Starker Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Jüngsten, leichter Zuwachs bei den Ältesten.
Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im November 2018 im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 114.160 gesunken, die der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung um 14 Prozent auf 28.563. Die Summe beider Gruppen ist um 5,6 Prozent kleiner geworden.
Die Gruppe der unter-25-jährigen Arbeitslosen ist um 9,6 Prozent geringer geworden, die der über-50-jährigen hingegen um 2,4 Prozent gewachsen. Der Bestand an offenen Stellen, die die Wiener Unternehmen dem AMS Wien zur Besetzung gemeldet haben, hat um 64,9 Prozent auf 9.941 zugenommen.
Unter den Personen ohne Schulabschluss ist die Arbeitslosigkeit im November um 2,9 Prozent gestiegen. Bei Personen mit Pflichtschulabschluss ist sie um 3,7 Prozent gefallen, bei jenen mit einem klassischen Lehrabschluss sogar um 8,3 Prozent. „In Wien hat fast die Hälfte der Arbeitslosen keinen höheren Abschluss als den der Pflichtschule“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. „Eine solide Berufsausbildung ist heute unabdingbar, um auf dem Wiener Arbeitsmarkt eine stabile Erwerbskarriere aufzubauen.“
Leicht gestiegen ist allerdings auch die Zahl der arbeitslosen Akademikerinnen und Akademiker, bei solchen mit einem klassischen Uni-Abschluss um 1,6 Prozent: Draxl: „Dies ist zu einem guten Teil schlicht dem Umstand geschuldet, dass die Zahl der Menschen mit einem tertiären Abschluss auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren vor allem in urbanen Räumen stark zugenommen hat.“ Davon darf sich allerdings niemand abschrecken lassen, betont die Wiener AMS-Chefin: „Die Arbeitslosenquote ist bei Akademikerinnen und Akademikern noch immer weit geringer als bei allen anderen Bildungsabschlüssen.“ Derzeit ist in Wien jeder zweiundzwanzigste akademisch gebildete Mensch arbeitslos, aber jeder dritte mit Pflichtschulabschluss.
Nach wichtigen Wirtschaftszweigen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit in der Warenproduktion um 9,3 Prozent zurückgegangen, in der Bauwirtschaft um 6,7 Prozent, im Einzelhandel um 5,3 Prozent und in Hotellerie und Gastronomie um 4,8 Prozent.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020