Unternehmen sollten sich die Erfahrungen älterer Arbeitskräfte zunutze machen

AMS-Wien-Chef Göschl: Höheres gesetzliches Pensionsantrittsalter der Frauen auf dem Arbeitsmarkt noch kaum bemerkbar


  • Veröffentlicht 03.06.2024
  • Bundesland Wien

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Mai 2024 im Jahresvergleich um 8,4 Prozent auf 112.296 angestiegen, die der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung um 6,8 Prozent auf 37.343. Die Summe beider Gruppen ist um 8 Prozent größer geworden.

 Die Zahl der über 50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, ist um 5,3 Prozent gestiegen, die Zahl der unter 25-Jährigen um 10,2 Prozent.

Bei Frauen ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit inkl. Menschen in Schulung weitaus geringer (+ 5,2 Prozent) als bei Männern (+10,2 Prozent).

Das um ein halbes Jahr höhere gesetzliche Pensionsantrittsalter bei Frauen hat auf den Wiener Arbeitsmarkt vorerst nur geringen Einfluss, ist AMS-Wien-Chef Winfried Göschl überzeugt: „Die Erwerbsquoten der über 55jährigen steigen zwar bereits seit vielen Jahren, sind aber immer noch sehr niedrig“, sagt Göschl. „Bei älteren Arbeitskräften, und hier vor allem bei Fachkräften, sehen wir hier Reserven, die sowohl von Beschäftigten wie auch von Unternehmen genutzt werden könnten und sollten – Firmen sollten sich die Erfahrungen und die Loyalität dieser Altersgruppe zunutze machen.“ Auch die hohe Teilzeitquote vor allem von Frauen ist ein Effekt, der sich später, in der Alterspension, finanziell schmerzlich bemerkbar macht.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im März im Einzelhandel um 7,6 Prozent gestiegen, in Hotellerie und Gastronomie um 14,4 Prozent, in der Warenproduktion um 12,8 Prozent und im Bau um 20,9 Prozent.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Juni 2024