Jugendarbeitslosigkeit erstmals seit mehr als drei Jahren rückläufig

AMS-Wien-Chef Göschl: „Sehen darin erstes Zeichen einer Konjunkturerholung“ – Erinnerung: Geringfügige Beschäftigung neben AMS-Leistungen ab 2026 nur noch in Ausnahmefällen möglich


  • Veröffentlicht 01.12.2025
  • Bundesland Wien

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im November 2025 im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 125.674 angestiegen, die der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung um 6,3 Prozent auf 35.284 zurückgegangen. Die Summe beider Gruppen ist um 3 Prozent größer geworden.

Die Zahl der über 50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, ist um 5,9 Prozent gestiegen. Die Zahl der unter 25-Jährigen ist um 0,2 Prozent gesunken, nachdem sie seit August 2022 durchgehend gewachsen war.

„Die Jugendarbeitslosigkeit ist – in beide Richtungen – üblicherweise jener Konjunkturbarometer, der als erster anschlägt“, sagt AMS-Wien-Chef Winfried Göschl. „In diesem Sinne würde ich auch diese Tendenzwende als frühes Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung werten, die sich bereits abzeichnet.“

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im November im Einzelhandel um 7,6 Prozent gestiegen, in der Warenproduktion um 6,1 Prozent und in Hotellerie und Gastronomie um 5,2 Prozent. Die Bau-Arbeitslosigkeit blieb im Jahresvergleich unverändert.

„Wir wollen noch einmal darauf hinweisen, dass es ab Anfang 2026 für Bezieherinnen und Bezieher von AMS-Geld einige wesentliche Änderungen gibt, wenn sie zugleich geringfügig arbeiten“, erinnert Göschl. Ein solcher geringfügig entlohnter Nebenjob neben dem Bezug von AMS-Leistungen wird ab Jänner nur noch in Ausnahmefällen möglich sein.

Göschl: „In den allermeisten Fällen bedeutet das: Die geringfügige Beschäftigung ist bis Ende Jänner zu beenden. Wer das verabsäumt, gilt nicht mehr als arbeitslos, und bekommt – rückwirkend bereits ab Jahresbeginn – kein Geld mehr vom AMS.“

Gewisse, vom Gesetzgeber eng definierte Ausnahmen gibt es im Fall der Fortführung bestehender Jobs sowie für Ältere, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderung oder längerer Krankheit. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass es bei niemandem zu bösen Überraschungen kommt“, sagt der AMS-Wien-Chef. „Unsere Beraterinnen und Berater werden daher noch in diesem Monat mit den Betroffenen Kontakt aufnehmen.“

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Dezember 2025