Massive Corona Auswirkungen am Arbeitsmarkt

Hoch, höher am höchsten: Beim AMS ist man dieser Tage mit Superlativen konfrontiert: Die Arbeitslosigkeit ist im März um 30,1 % im Vergleich zum Vormonat gestiegen.


  • Veröffentlicht 01.04.2020
  • Bundesland Burgenland

Wir haben es mit einer Entwicklung zu tun, die ich noch nie erlebt habe“, informiert AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt.

Die Arbeitslosigkeit ist im März um 30,1% im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Betroffen sind so gut wie alle Branchen, am stärksten aber der Tourismus und der Bau. Mit Existenzsorgen kämpfen sowohl Arbeitskräfte als auch Unternehmen.

AMS Bilanz über Corona!

„Das AMS setzt an zwei Hebeln an: Der massive Einsatz der Kurzarbeit soll Arbeitsplätze erhalten. Kommt Kurzarbeit nicht in Frage, wird zwecks Existenzsicherung so rasch wie möglich Arbeitslosengeld ausbezahlt,“ erklärt Mag.a Sengstbratl die AMS-Strategie in Krisenzeiten.

Das AMS hat die Schutzmaßnahmen für KundInnen und MitarbeiterInnen sofort umgesetzt und so gut wie alle persönlichen Kontakte abgestellt.

Die AMS-ServiceLine hat seit Mitte März in über 13.500 Telefonaten Arbeitskräfte und Unternehmen beraten und informiert.

Flut von Arbeitslosengeld-und Kurzarbeitsanträgen

4.800 Anträge auf Arbeitslosengeld wurden von Mitte bis Ende März ausgegeben, 3.300 wurden bereits ausgefüllt retourniert, der Großteil ist bereits bearbeitet und erledigt. Ähnlich ist die Situation bei der Kurzarbeit: Rund 770 Anträge wurden gestellt, die Bewilligungen für die ersten 140 burgenländischen Unternehmen sind erteilt.

„Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben in den letzten Wochen so viele Überstunden wie noch nie geleistet“, gibt AMS-Chefin Sengstbratl Einblick in das Selbstverständnis einer Organisation, die in den vergangenen Wochen ein Höchstmaß an Flexibilität, Arbeitseifer und Engagement gezeigt hat.

Das AMS will seiner Rolle als verlässlicher Partner der Menschen und der Unternehmen besonders in der Krise gerecht werden.

Die Arbeitsmarkt-Entwicklung im Detail (Vergleich März 2020 mit März 2019)  

Das Burgenland verzeichnet im März 13.814 Arbeitslose, das sind 5.262 mehr als im März des Vorjahres. Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: Knapp 200.000 arbeitslose Personen mehr im März 2020 im Vergleich zum März 2019. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 504.345 Personen.

Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: insbesondere jedoch Jennersdorf (+127% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr) sowie Stegersbach (+79%).

Etwas stärker betroffen sind Männer (+67% Arbeitslose) als Frauen (+55%). Besonders bei den Jugendlichen bis 24 Jahren ist der Zuwachs enorm (+102%).

Arbeitslosigkeit nach Berufen: Der Fremdenverkehr besonders betroffen

Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, absolut betrachtet trifft es folgende Branchen am stärksten:

Fremdenverkehr (+1.043 Arbeitslose), Bau (+ 863) sowie Büro (+ 557) und Handel (+419).

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist stark gesunken

Im Vergleich zum Vorjahr wurden -14,6% bzw. -182 Stellen weniger gemeldet, insbesondere im Fremdenverkehr ist der Rückgang mit -120 Stellen enorm. Weiters gibt es starke Einbrüche im Bereich Bau (-49 offene Stellen im Vergleich zum März 2019) sowie Metall-Elektro (-41). Ein Plus von 125 gemeldeten Stellen verzeichnen die Hilfsberufe.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. April 2020