Arbeitsmarkt: Rückläufige Arbeitslosigkeit, dennoch 10.000 Arbeitslose im Juli!

Die Corona-Krise hat auch im Juli das Geschehen am Arbeitsmarkt dominiert: Im Vergleich zum Vorjahr sind um 2.437 mehr Menschen auf Arbeitsuche. Im Vergleich zum Vormonat sind es um 382 weniger.


  • Veröffentlicht 04.08.2020
  • Bundesland Burgenland

Fast 10.000 Arbeitslose im Sommer sind ein alarmierender Höchstwert. Die Arbeitslosigkeit war im Juli zwar rückläufig, mit einem Plus von 32,9% im Vorjahresvergleich ist sie jedoch weiterhin extrem hoch.

„Im Juli 2019 waren 7.500 Menschen arbeitslos, aktuell sind es knapp 10.000. Der Abstand zwischen den beiden Werten ist also nicht nur so groß wie ein Babyelefant, sondern wie eine ganze Elefantenherde,“ formuliert AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl im Corona-Krisensprech. 
Dennoch gibt es auch Positives zu berichten, denn immerhin 382 Menschen haben im Juli wieder Arbeit gefunden. 

Kurzarbeit: 1.000 Betriebe haben einen Verlängerungsantrag gestellt!
Seit Beginn der Corona-Kurzarbeit vor fünf Monaten hat das AMS Burgenland für Erstanträge und Verlängerungen insgesamt rund 87 Millionen Euro ausbezahlt. In der ersten Kurzarbeitsetappe wurden damit die Arbeitsplätze von 30.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gesichert. Inzwischen haben 1.000 Betriebe für ca. 10.000 Arbeits-kräfte einen Verlängerungsantrag eingebracht. 

„Ein knappes Drittel – nämlich 1.000 der 3.200 Kurzarbeitsbetriebe - hat die Kurzarbeit verlängert“, sagt Helene Sengstbratl.

In der jetzigen Form kann Kurzarbeitsförderung bis längstens Ende September bezogen werden. Danach kommt das eben vereinbarte,
neue Kurzarbeitsmodell zum Tragen, das eine weitere Verlängerungsmöglichkeit von Anfang Oktober 2020 bis Ende März 2021 bei erhöhter Mindestarbeitszeit vorsieht.  

Der Juli-Arbeitsmarkt im Detail im Vergleich zum Juli 2019
Das Burgenland verzeichnet im Juli 9.982 Arbeitslose, das sind um 2.473 mehr als im Juni des Vorjahres. Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: im Juli 2020 ein Plus von über 112.000 arbeitslosen Personen im Vergleich zum Juli 2019. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 383.951 Personen.  

Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen Neusiedl/See (+51% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr) sowie Jennersdorf (+42%). 

Nur geringe Unterschiede gibt es zwischen Frauen (+33,5% Arbeitslose) und Männer (+32,2%).
Besonders bei den AusländerInnen (+56%) ist der Zuwachs überdurch-schnittlich. 

Arbeitslosigkeit nach Berufen: Büro und Fremdenverkehr
weiterhin am stärksten betroffen

Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, absolut betrachtet verzeichnen folgende Berufe den stärksten Anstieg: Büro- (+404), Fremdenverkehrs- (+389 Arbeitslose), Handels- (+306) und Hilfsberufe (+289). 

Die Nachfrage nach Arbeitskräften besonders im Handel gesunken

Im Vergleich zum Vorjahr wurden 10% bzw. 142 Stellen weniger gemeldet. Im Handel (-66), im Fremdenverkehr (-23) und bei den Hilfsberufen (-23) ist der Rückgang stark. Gestiegen hingegen ist die Nachfrage am Bau (+55).

Diese Seite wurde aktualisiert am: 04. August 2020