Der Kärntner Arbeitsmarkt im Februar 2021
„Die Arbeitslosigkeit hat im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25% zugenommen: 30.842 Personen waren beim AMS Kärnten arbeitslos vorgemerkt (+6.161 Personen). Analog zum Vormonat gab es mit einem Plus von 121,5% die größte Zunahme im Fremdenverkehr (+3.371 Personen). Erfreulich entwickelt sich die Situation bei den Jugendlichen bis 19 Jahre (-5,9% / -17) und bei den offenen Stellen (+2,7% / +107). Hingegen verzeichnen wir mit einem Plus von 60% bzw. 2.125 Personen bei den Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr) nach wie vor eine massive Zunahme“, sagt Mag. Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten.
Monatsüberblick
Unselbständige Beschäftigung
Die Wirtschaftskrise betrifft verschiedene Branchen und Regionen unterschiedlich stark. Im Tourismus erweist sich die Situation nach wie vor herausfordernd: Anhaltende Reisewarnungen und die geschlossene Hotellerie und Gastronomie lassen die Beschäftigtenzahlen stagnieren. Für Kärnten werden insgesamt 202.000 Beschäftigte prognostiziert. Es wird mit einem Beschäftigungsrückgang um 7.000 bzw. 3,4 % gerechnet.
Arbeitslosenquote
Für Februar 2021 liegt die geschätzte Arbeitslosenquote bei 13,2 %, um 2,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Kärnten weist damit die zweithöchste Quote nach Wien (15,0 %) auf und liegt über dem Österreichschnitt von 10,7 % (Zunahme Österreich 2,6 Prozentpunkte).
Arbeitslose Frauen und Männer
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen liegt bei 30.842 Personen. Die Zunahme zum Vorjahresmonat beträgt 6.161 Personen bzw. 25,0 %. Positiv ist im Vergleich zum Vormonat (Jänner 2021), dass die Arbeitslosen um knapp 10 % abgebaut werden konnten.
Die Arbeitslosigkeit von Frauen konzentriert sich auf die Bereiche Fremdenverkehr, Handel und Büro. Auffallend ist die Zunahme der Frauenarbeitslosigkeit im Bezirk Hermagor mit einem Plus von 297 Personen bzw. 291,2 %. Dies ist wiederum auf den Tourismus zurückzuführen. Den stärksten absoluten Zuwachs in der Männerarbeitslosigkeit verzeichnen die Bereiche Fremdenverkehr, Bau und Handel.
Die Covid-19 Krise erschwert zusätzlich die Situation der Langzeitarbeitslosen. Für viele, die bereits vor der Pandemie arbeitslos gewesen sind, sinken die Chancen einen Arbeitsplatz zu finden weiter. Derzeit befinden sich 5.664 Langzeitarbeitslose über 12 Monate in Vormerkung, um knapp zwei Drittel mehr als noch im Vorjahresmonat.
Arbeitslose Jugendliche
2.427 Jugendliche bis 25 Jahre sind beim AMS vorgemerkt, um 330 bzw. 15,7 % mehr als im Vorjahresmonat. Jüngere Arbeitskräfte (20 bis 24 Jahre) sind von den Auswirkungen der Covid-19 Maßnahmen stark betroffen. Diese Gruppe ist oft nicht nur in besonders von Corona betroffenen Branchen beschäftigt, sondern zählt wegen ihrer vergleichsweise kurzen Betriebszugehörigkeit zu jenem Teil der Belegschaft, der in der Krise zuerst den Arbeitsplatz verliert. Der Bereich des Fremdenverkehrs mit 623 arbeitslosen Jugendlichen (+133,3 %) spiegelt dieses Bild wider.
Lehrstellenmarkt
Im Februar 2021 gibt es 373 Lehrstellensuchende, um 17,5 % weniger als im Vorjahresmonat. Wie in den Monaten davor werden die Bereiche Metall/Elektro, Handel und Büro besonders von Lehrstellensuchenden nachgefragt. Die relative Abnahme der Bestandszahlen ist in Feldkirchen (-41,7 %) gefolgt von St. Veit/Glan (-35,0 %) am höchsten. Kärntenweit sind 338 offene Lehrstellen zur Vermittlung gemeldet, um 218 bzw. 39,2% weniger als im Vorjahresmonat. Starke Nachfrageeinbußen gibt es in den Bereichen Fremdenverkehr, Handel und Bau. Völkermarkt verzeichnet die höchste relative Zunahme an offenen Lehrstellen in den Bereichen Handel und Metall/Elektro (+144,4 %).
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. März 2021