Der Kärntner Arbeitsmarkt im Jänner 2022
„11.000 Beschäftigte mehr als im Jänner 2021 und rund 9.000 Arbeitslose weniger – der Kärntner Arbeitsmarkt befindet sich zu Beginn 2022 weiterhin im Aufwind. Ebenso erfreulich ist die Entwicklung gemessen am Jänner 2019, denn auch im Vergleich zum Vorkrisenniveau verzeichnen wir eine Zunahme um rund 4.000 Beschäftigte und eine Abnahme um rund 2.900 Arbeitslose. Von der starken Nachfrage nach Arbeitskräften profitieren alle Gruppen: Jugendliche, Ältere über 50 Jahre, aber besonders auch Langzeitarbeitslose (über 1 Jahr vorgemerkt). Sie haben wir in den vergangenen Monaten stark in den arbeitsmarktpolitischen Fokus unserer Tätigkeiten und Programme gerückt. Im Jänner sank die Arbeitslosigkeit bei den Langzeitarbeitslosen um 1.660 Personen bzw. -29,7% auf 3.930 Vorgemerkte. Die positiven Trends – Abnahme der Arbeitslosigkeit, Zunahme der offenen Stellen – reichen quer durch alle Berufsgruppen. Regionsspezifisch gibt es das höchste Minus bei der Arbeitslosigkeit in Klagenfurt und Spittal/Drau mit je rund -2.200", sagt Mag. Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten.
Monatsüberblick
Unselbständige Beschäftigung
Der Start in das neue Jahr ist durchwegs positiv. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Jänner 2022 wird auf 211.000 geschätzt, ein Plus von 5,2 %. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau Jänner 2019 legt die Beschäftigung im Jänner 2022 um beachtliche 4.071 bzw. 2,0 % zu.
Arbeitslosenquote
Für Jänner 2022 liegt die geschätzte Arbeitslosenquote bei 10,6 % (-3,9 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Die Quote der Frauen ist niedriger (8,2 %) als jene der Männer (12,8 %). Der Österreichschnitt beträgt 8,1 % (Abnahme Österreich 3,4 Prozentpunkte).
Arbeitslose Frauen und Männer
25.075 arbeitslose Personen sind beim AMS Kärnten vorgemerkt, das sind um 8.974 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Der absolute Rückgang betrifft alle Berufsgruppen, insbesondere aber die Bereiche Fremdenverkehr, Hilfsberufe und Handel. Im Einzelnen bewegen sich die relativen Rückgänge in den Regionalstellen zwischen 49,0 % in Hermagor und 18,3 % in St. Veit/Glan.
Saisonbedingt trifft die Arbeitslosigkeit im Jänner mehr Männer als Frauen (Frauen: 9.124, Männer: 15.951). Die Männerarbeitslosigkeit konzentriert sich aktuell besonders auf die Bereiche Bau, Hilfsberufe und Metall/Elektro.Den stärksten absoluten Rückgang in der Arbeitslosigkeit von Frauen verzeichnen die Bereiche Fremdenverkehr, Handel und Büro.
Derzeit sind 9.694 Arbeitslose über 50 Jahre beim AMS Kärnten vorgemerkt. Der Anteil der über 50-jährigen Personen an allen Arbeitslosen liegt bei 38,7 %. Markant ist der hohe Anteil der Arbeitslosen über 55 Jahre an allen über 50-Jährigen mit knapp zwei Drittel.
Weiterhin positiv ist die Entwicklung bei den langzeitarbeitslosen Personen über ein Jahr (Stichtag Ende Jänner 3.930 Personen). Zum Vorjahresmonat verringerte sich der Bestand um 29,7 %. Im Österreichschnitt reduzierte sich die Langzeitarbeitslosigkeit um 31,8 %.
Arbeitslose Jugendliche
1.840 Jugendliche bis 25 Jahre sind aktuell beim AMS Kärnten vorgemerkt, um 1.081 bzw. 37,0 % weniger als im Vorjahresmonat. Im Österreichschnitt fällt der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit mit 32,9 % geringer aus.
Stellenmarkt
Der Stellenmarkt in Kärnten zieht auch zu Jahresbeginn kräftig an: Insgesamt wurden 6.378 offene Stellen dem AMS Kärnten gemeldet. Damit liegen die offenen Stellen auch weit über dem Vorkrisenniveau von Jänner 2019 (3.505 offene Stellen). Aktuell besonders gefragt sind Arbeitskräfte im Bereich Metall/Elektro, Fremdenverkehr und Handel.
Lehrstellenmarkt
Im Jänner 2022 gibt es 362 Lehrstellensuchende, dem stehen 601 offene Lehrstellen gegenüber. Kärntenweit wird ein Plus von 338 bzw. 128,5 % offenen Lehrstellen zum Vorjahresmonat verzeichnet. Rund 30 % davon liegen im Fremdenverkehr und rund ein Fünftel im Handel.
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 23. Februar 2022