Trotz Rekordkälte rückläufige Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsrekord
In Österreich war die Konjunktur Ende 2017 unverändert kräftig. Getragen wurde die Expansion von der kontinuierlichen Ausweitung des privaten Konsums und einer anhaltend starken Investitionsdynamik. Die österreichische Wirtschaft dürfte auch in den nächsten Monaten kräftig expandieren, denn laut WIFO-Konjunkturtest schätzen die Unternehmen ihre aktuelle Lage und die Entwicklung weiterhin äußerst positiv ein. Die gute Konjunktur verbessert die Situation auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt weiter, wobei auch die Arbeitslosenquote stark zurückgeht, im langfristigen Vergleich aber immer noch hoch ist:
- Beschäftigungswachstum trotz Rekordkälte ungebrochen stark.
- Konjunkturbedingte Arbeitslosigkeit nimmt weiter ab.
- Niedrigste Arbeitslosenquote (Februar geschätzt: 9,7%) seit dem Jahr 2013 .
- Deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Jugendarbeitslosigkeit.
- Entspannung bei den über 50-jährigen Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen.
- Kräftiges Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen.
In Niederösterreich stehen Ende Februar 64.397 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 6.544 Personen oder -9,2% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.
„Besonders erfreulich ist, dass trotz der Rekordkälte am Ende Monats nach wie vor ein deutlicher Rückgang an vorgemerkten Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden kann. Vor allem ist die gute wirtschaftliche Entwicklung nun endlich auch bei besonders benachteiligten Arbeitslosen angekommen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 konnten mit Unterstützung des AMS NÖ im Vergleich zum Vorjahr um 44% mehr Langzeitarbeitslose eine Arbeit aufnehmen. Die angekündigte Reduktion des AMS-Förderbudgets wird aber für diese Personen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt wieder schwerer machen“, analysiert
AMS NÖ-Chef Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage.
In Summe ergeben sich Ende Februar 75.850 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS NÖ sind (-7,3%).
Die Arbeitslosenquote im Februar 2018 (geschätzt) sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um -1,1%-Pkt. auf 9,7% (Österreich: 9,0%).
Trotz des strengen Wintereinbruches profitieren von der derzeitigen Entwicklung der Arbeitslosigkeit Männer stärker (-4.170 od. -9,5%), aber auch bei den Frauen sinkt sie seit Juni des Vorjahres (aktuell -2.374 od. -8,7%). „Das weniger stark wachsende Arbeitskräfteangebot und die höhere Arbeitskräftenachfrage wirken somit entlastend auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit“, ergänzt Karl Fakler.
Bei InländerInnen geht die Arbeitslosigkeit um 10,0%, bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 6,2% (auf 13.371) zurück.
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 18,8% und damit sehr deutlich gesunken (-1.485) und auch die Zahl der Älteren (50plus) sank im Jahresvergleich um 4,1% (- 980). Auch reduzierte sich die Zahl Arbeitsloser mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 2,6% (-416) leicht.
Sehr gute Beschäftigungssituation
Das Beschäftigungswachstum ist in NÖ ungebrochen stark: Der Beschäftigtenstand lag im Jänner bei 595.420 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Rekordzunahme von 2,8% (+16.009 Personen) auf. Auch im Februar 2018 rechnet das AMS NÖ mit einem Anstieg von rund 15.000 Beschäftigungsverhältnissen.
Ein besonders starkes Beschäftigungsplus*) gibt es in der Altersgruppe 50Plus mit 6,3% (abs. +9.938). Auch beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+10.667 od. 3,4%) deutlich stärker profitieren als Frauen (+5.342 od. 2,0%). Die InländerInnenbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr weiter an (+7.900 od. 1,6%), die der AusländerInnen um ca. 8.100
(od. +9,2%).
*) aktuelle Zahlen: Jänner 2018
Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit aktuell 9.949 um 50,6% über dem Vorjahreswert liegt. Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So liegt Ende Februar die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 74,2% über dem Wert des Vorjahres (+290).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020