Arbeitslosigkeit sinkt in NÖ um knapp 11% wie zuletzt im März 2008
Die lebhafte internationale Konjunktur beflügelt die österreichische Exportindustrie und erhöht die Auslastung der Produktionskapazitäten. Dies zieht eine hohe Investitionsdynamik nach sich. Auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte stützen die Konjunktur, weil die Einkommen wieder stärker zunehmen. Diese günstige Gesamtsituation führt auch Ende April zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten und verstärkt somit den positiven Trend am nö. Arbeitsmarkt:
- Beschäftigungswachstum ungebrochen stark.
- Arbeitslosigkeit nimmt um knapp 11% so stark ab wie zuletzt im März 2008.
- Niedrigste April-Arbeitslosenquote (7,4%, geschätzt) seit fünf Jahren.
- Deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Jugendarbeitslosigkeit.
- Sprunghafter Anstieg der Arbeitsaufnahmen im April.
- Entspannung bei den über 50-jährigen Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen.
- Kräftiges Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen.
In Niederösterreich stehen Ende April 49.281 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 6.049 Personen oder 10,9% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres, die prozentmäßig höchste Abnahme im heurigen Jahr. In Summe ergeben sich Ende April 60.044 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS NÖ sind (-8,8%). Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im April 2018 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 1%-Pkt. auf 7,4% (Österreich: 7,7%) und somit auf etwa das Niveau von vor fünf Jahren.
„Besonders erfreulich ist der hohe Rückgang an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr und die Tatsache, dass nunmehr auch am Arbeitsmarkt Benachteiligte von der Verbesserung profitieren. So sinkt beispielsweise die Zahl langzeitarbeitsloser Personen sowohl der über 6 Monate (-14,2%) als auch die der über 1 Jahr Vorgemerkten (-12,2%). Darüber hinaus konnten mit Unterstützung des AMS NÖ in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres um 22,6% mehr Langzeitarbeitslose eine Arbeit aufnehmen als im Vorjahr. Auch bei den Älteren (50plus) stieg die Zahl jener, bei denen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen ist, im Vergleich zum Vorjahr um über 10% an“, analysiert AMS NÖ-Chef Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage. Insgesamt konnten im abgelaufenen Monat 11.446 Personen eine Arbeit aufnehmen, um 12,7% mehr als im Vorjahr.
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-3.949 od. -12,9%), aber auch hier hat sich die Situation bei den Frauen verbessert (-2.100 od. -8,5%).
Bei InländerInnen geht die Arbeitslosigkeit um 11,4% (auf 39.449), bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 8,9% (auf 9.832) zurück.
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 17,2% und damit weiterhin sehr deutlich gesunken (-990). Bei den Älteren (50plus) konnte die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 6,1% (-1.201) und bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 3% (-455) gesenkt werden.
Sehr gute Beschäftigungssituation
Die gute Konjunktur schlägt sich besonders in einer deutlichen Verbesserung der Beschäftigungssituation nieder. Die hohe Beschäftigungsdynamik des Vorjahres verstärkte sich seit Beginn dieses Jahres abermals: Der Beschäftigtenstand lag im März bei 609.582 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Zunahme von 1,8% (+10.949 Personen) auf. Auch im April 2018 rechnet das AMS NÖ mit einem Anstieg von rund 11.000 Beschäftigungsverhältnissen.
Ein besonders starkes Beschäftigungsplus*) gibt es in der Altersgruppe 50Plus mit 5,9% (abs. +9.388). Beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+5.787 od. 1,8%) in etwa „gleich stark“ profitieren als Frauen (+5.162 od. 1,9%). Die InländerInnenbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig schwächer an (+5.400) als die der AusländerInnen (5.600).
*) aktuelle Zahlen: März 2018
Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit 11.368 um 34,7% über dem Vorjahreswert liegt. Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So liegt Ende April die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 47,9% über dem Wert des Vorjahres (+222).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020