Neue Potenziale am Lehrstellenmarkt


  • Veröffentlicht 06.11.2018
  • Bundesland Salzburg

Ende Oktober hat die Saisonarbeitslosigkeit bereits deutliche Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Ein Lehrlingsmangel besteht in Salzburg dagegen schon lange. Beim AMS sieht man in jungen Flüchtlingen ein Potenzial, diesen Mangel zu lindern.

Auch im Oktober hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit fortgesetzt, in Salzburg mit einem Minus von 1,5 Prozent (Österreich: -6,2%) allerdings in etwas abgeflachtem Ausmaß. Zum Monatsende waren 15.034 Personen arbeitslos vorgemerkt, 226 weniger als vor einem Jahr.

Dazu kommen 2.664 Personen, die an Schulungen teilnehmen – 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Diese eingerechnet, waren 17.698 Menschen ohne Arbeit. Ein Minus von 1,7 Prozent im Vorjahresvergleich (Österreich: -7,0%).

Die unselbständige Beschäftigung wird voraussichtlich (konkrete Zahlen liegen erst zur Monatsmitte vor) um 1,5 Prozent bzw. rund viertausend auf 254.000 Dienstverhältnisse steigen. Damit beträgt die Arbeitslosenquote 5,6 Prozent (Österreich: 7,3%). Damit liegt Salzburg bundesweit an dritter Stelle hinter Oberösterreich und knapp hinter der Steiermark.

Ein Drittel der Arbeitslosen – rund 5.200 – entfallen saisonbedingt auf das Hotel- und Gastgewerbe. Im Vorjahresvergleich ist das nur ein geringer Rückgang von 0,9 Prozent. Weit überdurchschnittlich ist dagegen die Arbeitslosigkeit im Bauwesen mit minus 8,5 Prozent auf 529 Vorgemerkte gesunken. Ebenfalls deutlich rückläufig zeigte sich mit minus 6,4 Prozent die Wirtschaftsklasse der „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“. Hierzu zählen vor allem die Arbeitskräfteüberlassung, Reinigungs- und Wachdienste. Auch die Warenproduktion verzeichnete mit minus 3,5 Prozent sinkende Arbeitslosenzahlen. Gestiegen (+3,7%) ist die Arbeitslosigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei, hier vor allem in den Bereichen Lager sowie Zustelldienste.

Mit 7.898 Personen waren etwas mehr Frauen als Männer (7.136 Personen) arbeitslos, allerdings bedeutet das bei den Frauen einen leichten Zuwachs von 1,5 Prozent, während die Arbeitslosigkeit bei Männern um 4,6 Prozent gesunken ist. Bei jungen Arbeitskräften bis 24 Jahre war dagegen ein leichter Anstieg um 2,1 Prozent zu verzeichnen, bei Älteren ab 50 Jahre ist aber die Arbeitslosigkeit weiter zurückgegangen. Die Langzeitarbeitslosigkeit war auch im Oktober mit einem Minus von 14,4 Prozent kräftig im Sinken. Ausländische Arbeitskräfte verzeichneten ein Plus von 2,9 Prozent bzw. 148 auf 5.306 Personen.  Hier kommt vor allem ein nun verstärkter Zugang von Asylberechtigten ab dem Zuerkennungsjahr 2015 zum Tragen, deren Bestand  um 231 Personen (+66%) gestiegen ist, während dagegen bei früher angekommenen Flüchtlingen die Arbeitslosigkeit sogar um 70 Personen bzw.  minus 24 Prozent gesunken ist.

Auch ein Plus von 7,6 Prozent bei den Lehrstellensuchenden auf 368 geht vor allem auf junge Asylberechtigte zurück, die eine Lehrausbildung machen möchten. Gleichzeitig sind auch die dem AMS Salzburg gemeldeten offenen Lehrstellen um 5,4 Prozent auf 872 gestiegen.

Damit gibt es mehr als doppelt so viele Lehrstellenangebote wie Lehrstellensuchende. "Junge Asylberechtigte und bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen auch Asylwerber haben das Potenzial, den demographisch bedingten Lehrlingsmangel zumindest teilweise auszugleichen,“ ist Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, überzeugt. "Bei meinen Betriebsbesuchen höre ich viel von guten Erfahrungen mit jugendlichen, motivierten Flüchtlingen. Bereits jetzt machen rund 130 junge Asylwerber eine Lehrausbildung dort, wo der Fachkräftemangel am dringlichsten ist, nämlich in Tourismusberufen“, stellt die Salzburger AMS-Chefin fest.

In den Bezirken ist es diesmal der nördliche Zentralraum, wo die Arbeitslosigkeit am stärksten sinkt – im Flachgau um minus 4,3 Prozent, in der Stadt Salzburg um minus 2,4 Prozent. Leicht rückläufige Zahlen verzeichnen der Pongau (-0,5%) und der Pinzgau (-0,1%). Geringfügige Zuwächse waren im Lungau (+1,4%) und im Tennengau (+0,3%) zu registrieren.

Köchinnen und Köche bei der Arbeit

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020