Frühe Saisonarbeitslosigkeit durch späten Ostertermin

Die gute Entwicklung im Bauwesen und in der Warenproduktion kompensierten im März die starken Zuwächse im Tourismus und sichern den weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit.


  • Veröffentlicht 01.04.2019
  • Bundesland Salzburg

"Der späte Ostertermin erst in der zweiten Aprilhälfte hat heuer ein frühes Auslaufen der Beschäftigung im Wintertourismus verursacht, denn deshalb wird das Personal vielfach nicht bis zu den Feiertagen durchbeschäftigt “, beschreibt Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, die aktuelle Arbeitsmarktlage: "Die Folge ist ein frühes Einsetzen der Saisonarbeitslosigkeit und damit ein starker Zuwachs der Arbeitslosigkeit bei Arbeitskräften aus dem Hotel- und Gastgewerbe“.

"Dass die Arbeitslosigkeit in Summe trotzdem weiter abgebaut werden konnte, geht vor allem auf das Konto der Bauwirtschaft, wo die gute Wetterlage zu einem intensiven Einsetzen der Bautätigkeit und einem starken Arbeitslosenrückgang geführt hat. Auch in der Warenproduktion äußert sich die gute Konjunktur in einer weiterhin deutlich sinkenden Arbeitslosigkeit“, stellt die Salzburger AMS-Chefin fest.

Insgesamt waren zum Stichtag Ende März 12.202 Personen im Bundesland Salzburg arbeitslos gemeldet. Das sind um 436 Vorgemerkte bzw. 3,4 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (Österreich: -5,4%).

An Schulungen und Ausbildungen des AMS haben 2.433 Personen, 10,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilgenommen. Diese eingerechnet, waren 14.635 Personen ohne Beschäftigung – ein Minus von 4,6 Prozent (Österreich: -7,4%).

Eine vorsichtige Beschäftigungsprognose zeigt für Salzburg im März einen eher moderaten Beschäftigungszuwachs von 0,6 Prozent (die exakte Zahl der unselbständig Beschäftigten steht erst zur Monatsmitte fest) auf etwa 264.000 Dienstverhältnisse. Daraus folgt eine Arbeitslosenquote von voraussichtlich 4,4 Prozent nach nationaler Berechnungsmethode, das ist bundesweit der zweitniedrigste Wert nach Tirol.

Saisoneffekte prägen den Arbeitsmarkt

Der Einfluss der Saisoneffekte zeigt sich auch in anderen Arbeitsmarktdaten. Da der Tourismus verstärkt weibliche Arbeitskräfte beschäftigt, sind diese auch von der Saisonarbeitslosigkeit stärker betroffen, was zu einem Zuwachs der Arbeitslosigkeit bei Frauen um 2,7 Prozent geführt hat, während die Männerarbeitslosigkeit um 7,6 Prozent zurückgegangen ist. Auch die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei über 50-Jährigen von insgesamt 2,0 Prozent bzw. 77 Personen geht vorwiegend auf die Saisonarbeitslosigkeit zurück. Selbstverständlich spiegelt sich die Situation auch in den Bezirken wieder: Innergebirg wurden Zuwächse im Pongau (+5,1%), im Pinzgau (+3,4%) und im Lungau (+2,2%) verzeichnet, während es im Flachgau (-9,0%), in der Stadt Salzburg (-5,6%) und im Tennengau (-4,6%) überproportionale Rückgänge gab.

Abgesehen vom Tourismus, wo die Arbeitslosigkeit um 14,3 Prozent gestiegen ist, gab es in fast allen anderen wesentlichen Wirtschaftsklassen überdurchschnittliche Rückgänge: Im Bauwesen um 18,5 Prozent, in der Warenproduktion um 11,7 Prozent, bei den sonstigen Wirtschaftsdienstleistungen (hierzu gehören unter anderem Arbeitskräfteüberlassung sowie Reinigungs- oder Sicherheitsdienste) um 7,6 Prozent, bei Verkehr und Lagerei um 5,4 Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen um 4,6 Prozent, wobei hier das Minus allein vom Gesundheitswesen mit einem Rückgang von 23,2 Prozent verursacht wurde, das Sozialwesen aber einen Zuwachs um 5,7 Prozent verzeichnete.  

Während bei der Langzeitarbeitslosigkeit erfreulicherweise die Rückgänge mit einem Minus von 10,6 Prozent bei den seit mehr als einem Jahr Arbeitslosen ihre Fortsetzung fanden, wird die Lage bei der Jugendarbeitslosigkeit von einem Wermutstropfen getrübt: Die Zahl der Arbeitslosen bis 24 Jahre ist um 1,5 Prozent (+22) auf 1.506 Personen gestiegen.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020