Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Bundesschnitt, jedoch stärkster Rückgang offener Stellen und Lehrstellen im Bundesländervergleich
Ende April 2025 verzeichnet der Arbeitsmarkt in Salzburg einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insgesamt sind 14.746 Personen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet einen Zuwachs um 975 Arbeitslose bzw. 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zählt man die 2.657 Personen in Schulungen hinzu, sind 17.403 Arbeitsuchende registriert, ein Plus von 1.245 Personen oder 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent (vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor). Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 8,4 Prozent, was zeigt, dass Salzburg eine ähnliche, aber leicht schwächere Dynamik aufweist. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten wird vorläufig auf 262.000 Personen geschätzt, ein Rückgang um 2.000 Beschäftigte bzw. 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei den Frauen sind Ende April 7.042 Personen arbeitslos gemeldet, eine Zunahme um 353 Personen bzw. 5,3 Prozent. Bei den Männern* sind 7.704 Personen arbeitslos, ein Anstieg um 622 Personen bzw. 8,8 Prozent. Auch alle Altersgruppen verzeichnen Zuwächse. Bei den unter 25-Jährigen sind 1.807 Personen arbeitslos (+121 Personen / +7,2 Prozent). Bei den Personen ab 50 Jahren steigt die Zahl auf 4.481 (+307 Personen / +7,4 Prozent).
Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen (Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind) steigt deutlich an. Ende April 2025 gibt es 2.060 Langzeitbeschäftigungslose, was einem Zuwachs von 356 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg betrifft überwiegend Frauen (+25,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). „Der besorgniserregende Anstieg der Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Salzburg um 20,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der den österreichweiten Wert von 14,0 Prozent deutlich übertrifft, gehört zu den ersten Auswirkungen der Eintrübung am Salzburger Arbeitsmarkt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels möchten wir die Unternehmen ermutigen, das oft ungenutzte Potential der Langzeitbeschäftigungslosen neu zu entdecken. Diese Menschen bringen wertvolle Erfahrungen mit und können eine Bereicherung für ihre Teams sein. Gemeinsam können wir durch verstärkte Wiedereingliederungsinitiativen dieses Potential heben und so eine Win-Win-Situation für alle schaffen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer.
Im Zentralraum korrespondiert der teils deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in Branchen wie dem Handel (+22,4 Prozent), der Herstellung von Waren (+15,5 Prozent) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+11,9 Prozent, ein großer Anteil davon Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) mit einem signifikanten Einbruch der offenen Stellen in denselben Bereichen (Handel: -19,1 Prozent, Herstellung von Waren: -16,5 Prozent, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen: -39,3 Prozent).
Eine ähnliche Tendenz ist im Innergebirg zu beobachten. Während beispielsweise die Arbeitslosigkeit in der Herstellung von Waren (+19,1 Prozent) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+8,3 Prozent) zunahm, sank gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen in diesen Bereichen (-13,3 Prozent bzw. -14,2 Prozent). Auch im Zentralraum stieg in der traditionell starken Branche der Beherbergung und Gastronomie die Arbeitslosigkeit (+13,6%), während die offenen Stellen in beiden Regionen deutlich zurückgingen (Zentralraum: -10,9 Prozent, Innergebirg: -21,0 Prozent).
Mit einem Minus von 20,2 Prozent verzeichnet Salzburg im Bundesländervergleich den größten Rückgang an offenen Stellen (österreichweit -12,7 Prozent). Ende April 2025 sind 6.476 offene Stellen beim AMS Salzburg gemeldet. Das sind um 1.638 Stellen weniger als im Vorjahr. „Der dramatische Einbruch bei den offenen Lehrstellen um 18,0 Prozent in Salzburg – der höchste Rückgang im bundesweiten Vergleich (Österreich: -9,5 Prozent) – ist angesichts des demografischen Wandels besonders alarmierend. Gerade jetzt, wo erfreulicherweise mehr junge Menschen eine Lehrausbildung anstreben (Zentralraum: +24,0 Prozent, Innergebirg: +36,8 Prozent), ist es umso besorgniserregender, dass weniger Betriebe ausbilden. Besonders gravierend ist der Rückgang in Schlüsselbranchen wie dem Handel (-26,3 Prozent), der Herstellung von Waren (-31,5 Prozent) und der Beherbergung und Gastronomie (-10,2 Prozent). Diese Entwicklung verschärft den ohnehin drohenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zusätzlich“, befürchtet Arbeitsmarktexpertin Jacqueline Beyer.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Mai 2025