Die aktuelle Arbeitsmarktlage im Juni 2020 im Arbeitsmarktbezirk Voitsberg

Die Coronakrise sorgt weiter für eine sehr hohe Arbeitslosigkeit im Bezirk, wenn auch im letzten Monat ein kontinuierlicher Rückgang zu beobachten war. Wie schon in den Monaten davor, hat Voitsberg nach Gleisdorf (+ 117,3%) und Weiz (+111,6%), mit einem Plus von 84,7% den dritthöchsten Zuwachs in der Arbeitslosigkeit in der Steiermark. Im gesamten Bundesland haben sich die Arbeitslosenzahlen um durchschnittlich 63,7% erhöht.


  • Veröffentlicht 02.07.2020
  • Bundesland Steiermark

  • Zur Jahresmitte 2020 waren in Voitsberg 1.550 Personen, 748 Frauen und 802 Männer, arbeitslos. Einschließlich der 284 SchulungsteilnehmerInnen waren damit 1.834 Personen ohne Job. Bei den Frauen hat sich die Arbeitslosigkeit um 90,8% (+ 356) und bei den Männern um 79,4% (+ 355) erhöht. Erfreulich ist der Umstand, dass die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen mit einem Plus von 50,5% nicht mehr so stark, wie in den letzten Monaten gestiegen ist. Sehr hohe Zuwachsraten               (+ 92,1%) gibt es nach wie vor bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) und bei den über 50-Jährigen (+ 86,4%). Offensichtlich hat die Covid-Krise auch bewirkt, dass sich die Arbeitsmarktchancen für AusländerInnen weiter verschlechtert haben. Bei dieser Personengruppe wurde im abgelaufenen Monat eine Erhöhung von 106,5% registriert.
  • Die Arbeitslosenquote von 8,4% bezieht sich statistisch bedingt auf den Mai und liegt neuerlich deutlich unter der steirischen Quote von 9,6%. Positiv ist die Entwicklung bei den Arbeitslosmeldungen. Im Juni haben sich 180 Personen (- 84) arbeitslos gemeldet und im gleichen Zeitraum haben 494 (+ 175) ihre Vormerkung beim AMS beendet. Davon haben 307 (+ 175) tatsächlich eine neue Beschäftigung gefunden.
  • Von insgesamt 1.550 vorgemerkten Arbeitslosen, haben 510 (32,9%) eine Vermittlungseinschränkung und 109 davon sind anerkannte Behinderte. Es wird damit wieder einmal belegt, dass es Personen mit einem Handicap in Krisenzeiten besonders schwer am Arbeitsmarkt haben.
  • Gesunken ist die Zahl der offenen Stellen. Ende Juni waren 287 freie Stellen gemeldet. Im Vorjahr gab es zu diesem Zeitpunkt 351 offene Jobangebote. Trotz der hohen Zahl an Arbeitslosen und den verminderten Jobangeboten ist es nach wie vor eine Herausforderung die geeigneten MitarbeiterInnen zu finden, weil weiterhin in den meisten Branchen die Fachkräfte fehlen.
  • Der Lehrstellenmarkt bietet für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Ausbildungsmöglichkeiten, weil zahlreiche Unternehmen die Entscheidung für die Einstellung von Lehrlingen, krisenbedingt, verschoben haben. Derzeit gibt es 33 offene Lehrstellen für 25 Jugendliche, die beim AMS lehrstellensuchend vorgemerkt sind. Die Anforderungen von den Ausbildungsbetrieben stimmen mit den Vorstellungen und Möglichkeiten der Lehrstellensuchenden kaum überein und daher können einige Lehrstellen sicher nicht besetzt werden. Erschwert wurde die Suche im heurigen Jahr durch die Kontaktbeschränkungen, die ein persönliches Kennenlernen im Rahmen von Praktika und „Schnuppertagen“, verhindert haben. Wenn es mit der Lehre nicht klappt, wird aufgrund der Ausbildungspflicht eine arbeitsmarktorientierte Ausbildung sichergestellt. Voraussetzung dafür ist aber eine Kontaktaufnahme mit dem AMS. Für alle Jugendlichen gibt es Beratungs-, Orientierungs- und Trainingsangebote.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Juli 2020