Der steirische Arbeitsmarkt: November 2020

Der zweite Corona-Lockdown erweist sich als herber Rückschlag für den steirischen Arbeitsmarkt: 50.324 Personen waren Ende November ohne Job, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 22,7 Prozent. Fast 6000 steirische Unternehmen haben einen Antrag auf Kurzarbeit (Phase 3) gestellt.


  • Veröffentlicht 01.12.2020
  • Bundesland Steiermark

Zwar hat sich die heimische Wirtschaft im dritten Quartal 2020 merklich erholt, doch angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wurde ein zweiter harter Lockdown mit weitreichenden Restriktionen erforderlich. „Diese Entwicklung wird zu einer neuerlichen Schrumpfung der Wirtschaft führen und bis auf den Einzelhandel, das Gewerbe und die Industrie alle Wirtschaftsbereiche breit treffen. Der massive Anstieg der Arbeitslosigkeit aus dem Frühjahr wird sich aber nicht wiederholen, weil die staatlichen Hilfsmaßnahmen mit Freistellungsverboten gekoppelt sind und offensichtlich wirken“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe. „Wenn es bei einem zeitlich begrenzten Einschnitt bleibt, kann mit einer relativ zügigen Gegenbewegung im neuen Jahr gerechnet werden. Trotzdem ist der zweite Lockdown für den steirischen Arbeitsmarkt ein herber Rückschlag.“

Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sind nach wie vor weit entfernt vom Vorkrisenniveau. Die Arbeitslosigkeit lag Ende November bei 43.031 betroffenen Personen, gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg um 9723 Personen (+29,2 Prozent). Zum Vergleich: Ende Oktober waren noch 38.777 Personen beim AMS Steiermark als arbeitslos registriert, damit kamen innerhalb eines Monats 4254 Personen hinzu (+11,0 Prozent). Einschließlich der 7293 Teilnehmer_innen an Schulungen waren somit Ende November 50.324 Steirerinnen und Steirer ohne Job (+22,7 Prozent). 525.000 Personen waren geschätzt unselbständig beschäftigt (-7000 Personen, -1,3 Prozent), die Arbeitslosenquote lag geschätzt bei 7,6 Prozent (+1,7 Prozentpunkte). Die Zahl der von Unternehmen gemeldeten offenen Stellen liegt indes bei 8429 (-1089, -11,4 Prozent).

Die neuerlichen Eindämmungsmaßnahmen treffen den Arbeitsmarkt vor allem in den Bereichen Verkehr (1943 Arbeitslose, +48,8 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (6606 Arbeitslose, +42,0 Prozent), Handel (5421 Arbeitslose, +33,2 Prozent) und wirtschaftsnahe Dienstleistungen (9756 Arbeitslose, +22,7 Prozent). Auch saisonal bedingt sind zudem am Bau 2978 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen (+36,2 Prozent). Gewerbe und Industrie zeigen sich robust, obwohl insgesamt die Aufnahmefähigkeit der Unternehmen massiv nachgelassen hat, was zu einem starken Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit (8320 Personen, +3497, +72,5 Prozent) führt.

Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit nimmt indes wieder deutlich zu: Knapp 6000 steirische Unternehmen stellten bisher einen Antrag auf Corona-Kurzarbeit (Phase 3). Mehr als 68.000 Abrechnungen wurden bisher im AMS Steiermark bearbeitet, mehr als 660 Millionen Euro an Kurzarbeitsbeihilfe an die heimischen Betriebe ausbezahlt.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Dezember 2020