Mehr als 15.000 steirische Betriebe waren 2020 in Kurzarbeit

155.000 steirische Beschäftigte befanden sich im „Corona-Jahr“ 2020 in Kurzarbeit und wurden so vor Arbeitslosigkeit bewahrt. Das AMS Steiermark verarbeitete im Vorjahr fast 73.000 Abrechnungen, über 700 Millionen Euro wurden an Kurzarbeitsbeihilfe ausbezahlt.


  • Veröffentlicht 19.01.2021
  • Bundesland Steiermark

„Während der Wirtschaftskrise 2008/09 haben wir insgesamt 60 Kurzarbeitsfälle abgewickelt – im Corona-Jahr 2020 gab es im Frühjahr viele Tage, an denen wir mit mehr als tausenden Anfragen und Anträgen der Unternehmen regelrecht überflutet wurden“, zieht AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe eine abschließende Bilanz zur Corona-Kurzarbeit im Jahr 2020. Der übergroße Bedarf der steirischen Betriebe an dieser Beihilfe und damit am Erhalt der Arbeitsplätze in der Krise schlug sich deutlich in folgenden Zahlen nieder: Knapp 28.000 Kurzarbeitsprojekte von mehr als 15.300 Betrieben wurden 2020 vom AMS Steiermark genehmigt, 155.000 Beschäftigte wurden so gefördert und damit vor Arbeitslosigkeit bewahrt – 95 Prozent der Personen, die im April in Kurzarbeit waren, waren Ende Oktober noch in Beschäftigung.

Obwohl der Lockdown im Frühjahr kürzer dauerte, beantragten zum Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise Ende April mehr als 13.600 Betriebe Kurzarbeit für rund 180.000 Arbeitskräfte. In den folgenden Monaten ging die Inanspruchnahme dann stark zurück (Ende Oktober 2080 Betriebe), ehe sie aufgrund der neuerlichen Ausgangsbeschränkungen wieder anstieg. Ende Dezember waren knapp 7000 Unternehmen mit 62.000 Beschäftigten in Kurzarbeit. Nach Branchen kamen die meisten Betriebe aus der Gastronomie und dem Einzelhandel, besonders viele Beschäftigte in Kurzarbeit kamen indes aus der Industrie (KFZ-Herstellung, Maschinenbau, Metall). Firmen aus alle steirischen Regionen befanden sich in Kurzarbeit, am meisten natürlich im Arbeitsmarktbezirk Graz (Stadt und Bezirk Graz-Umgebung) mit etwas über 6000.

Fast 73.000 Abrechnungen wurden durch das AMS Steiermark verarbeitet, etwas über 700 Millionen Euro wurden im Vorjahr an Kurzarbeitsbeihilfe an die Unternehmen ausbezahlt. „Zweitweise waren bis zu 200 Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, um ausschließlich Begehren zu erfassen und zu bewilligen“, berichtet Snobe. „Seit September beschäftigt sich eine eigene, darauf spezialisierte Abteilung mit rund 30 Mitarbeiter_innen mit Hochdruck mit der Abwicklung der Kurzarbeit, wobei die sich ständig ändernden rechtlichen Bedingungen für eine zusätzliche Herausforderung sorgen. Wir hoffen weiterhin, dass die Corona-Kurzarbeit in dieser Form bis März beendet werden kann und alle Branchen wieder öffnen dürfen.“

Diese Seite wurde aktualisiert am: 19. Januar 2021