Die aktuelle Arbeitsmarktlage im Jänner 2025 im Arbeitsmarktbezirk Voitsberg

Mit einem Plus von 13,4% ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Voitsberg im Vergleich mit den anderen steirischen Arbeitsmarktregionen am stärksten gestiegen.


  • Veröffentlicht 03.02.2025
  • Bundesland Steiermark

Der negative Trend am Arbeitsmarkt hat sich auch im ersten Monat des Jahres 2025 fortgesetzt und die Arbeitslosigkeit ist Steiermark weit in unserem Bezirk am stärksten gestiegen. Im Jänner gibt es traditionell aufgrund der Freisetzungen in der Baubranche die höchsten Arbeitslosenzahlen. Obwohl die sogenannte „Winterarbeitslosigkeit“ laufend abnimmt, sind die Arbeitslosenzahlen im Jahresvergleich stark gestiegen, vor allem, weil die Industriebetriebe Auftragsschwierigkeiten haben und der Bedarf an Leiharbeiter_innen stark zurückgegangen ist.

Ende Jänner waren 1.780 Personen, das sind um 210 oder 13,4% mehr als im Vorjahr, arbeitslos. In der gesamten Steiermark ist die Zahl der Arbeitslosen um durchschnittlich 7,8% gestiegen. Zu Jahresbeginn waren 617 Frauen, um 75 oder 13,8% mehr als im Vorjahr, ohne Beschäftigung. Bei den Männern* hat sich der Vorgemerktenstand um 13,1% oder 135 Personen, auf 1.163 erhöht. Im Jahresvergleich sind alle Altersgruppen von der schwachen Konjunktur betroffen. Das Plus beträgt bei den unter 25-Jährigen „nur“ 2,7%, bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) 13,7% und bei den über 50-Jährigen 16,3%. Gesundheitliche Probleme wirken sich in wirtschaftlich angespannten Zeiten besonders negativ aus. Deshalb hat sich der Bestand an Arbeitslosen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen von 482 auf 544 (+ 12,9%) erhöht. Die Anzahl der anerkannten Behinderten ist von 109 auf 130 (+ 19,3%) gestiegen.

Statistisch bedingt bezieht sich die Arbeitslosenquote auf den Dezember 2024 und liegt mit 7,6% um 0,8%-Punkte über dem Vorjahreswert. Die steirische Quote ist mit 7,8% nur mehr geringfügig höher. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat natürlich auch negative Auswirkungen auf die Zahl der unselbstständig Beschäftigten. Im Dezember 2024 standen insgesamt 19.882 (- 1,0%) Personen, 9.639 Frauen und 10.243 Männer*, aus dem Bezirk in einem Beschäftigungsverhältnis.

Unwesentlich verändert hat sich die Dynamik am Arbeitsmarkt. Im abgelaufenen Monat sind 520 Personen – um 2 mehr als im Jänner des Vorjahres – arbeitslos geworden. 428 Arbeitslose (- 29) haben ihre Vormerkung beim AMS beendet und 234 (- 16) davon haben tatsächlich eine neue Beschäftigung gefunden.

Die Anzahl der offenen Stellen hat sich im Jahresvergleich von 459 auf 420 vermindert. Der nach wie vor sehr hohe Wert dokumentiert den Personalbedarf der regionalen Unternehmen. Die Herausforderung dabei ist, dass die von den Betrieben geforderten Mobilitätskriterien (örtlich und zeitlich) und Qualifikationen von den vorgemerkten Arbeitslosen, nicht im ausreichenden Maß erfüllt werden (können). Wegen dem schon seit Jahren bestehenden Fachkräftemangel ist die Nachfrage der Unternehmen nach engagierten Nachwuchskräften sehr groß und die betriebliche Berufsausbildung hat einen hohen Stellenwert. In den nächsten Wochen werden noch viele Lehrstellen für den Sommer und Herbst besetzt und man kann den Jugendlichen daher nur empfehlen, sich spätestens jetzt für eine Lehrstelle zu bewerben. Es gibt in praktisch allen Branchen ein Angebot an Lehrplätzen. Eine abgeschlossene Lehre ist ein solides Fundament für das weitere Berufsleben und bietet ausgezeichnete Zukunftsperspektiven.

Die Berater_innen im BerufsInfoZentrum Deutschlandsberg unterstützen bei der Entscheidungsfindung für einen passenden Lehrberuf. Aber auch direkt vor Ort kann man unter  rdj.mfzkjsvix@ams.at – eine Anmeldung für eine individuelle Beratung vornehmen. Die Jugendberaterin meldet sich danach umgehend, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.

*Männer und Personen mit alternativem Geschlechtseintrag

Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Februar 2025