Positive Halbjahresbilanz 2018: Wirtschaft und Arbeitsmarkt in kräftigem Aufschwung.

Stellenangebot und Beschäftigung steigen, Arbeitslosigkeit sinkt, hohe Dynamik am Arbeitsmarkt


  • Veröffentlicht 26.07.2018
  • Bundesland Tirol

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten liegt im 1. Halbjahr 2018 bei 337.398. Das bedeutet einen Anstieg von +9.067 oder +2,8 %. Im Halbjahresdurchschnitt waren monatlich 18.387 arbeitslose Personen vorgemerkt, das sind um 3.362 oder -15,5 % weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote für das erste Halbjahr 2018 beträgt 5,2 % (1. Halbjahr 2017: 6,2 %).

„Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt mit stark sinkender Arbeitslosigkeit und boomender Beschäftigung hat sich in den letzten Monaten fortgesetzt. Alle Branchen und Regionen Tirols sind betroffen, “ fasst die stv. Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol, Mag. Sabine Platzer-Werlberger, die Entwicklungen am Tiroler Arbeitsmarkt im ersten Halbjahr 2018 zusammen. „Der Bedarf an Arbeitskräften und Fachkräften ist groß, allein beim AMS Tirol wurden im letzten Halbjahr 25.277 Stellen gemeldet. Wir begegnen dieser Herausforderung mit verstärkten Vermittlungsbemühungen, um die Unternehmen bestmöglich bei der erfolgreichen Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu unterstützen. Wichtig ist uns dabei Qualität in der Auswahl der BewerberInnen und offenen Stellen sowie eine schnelle Vermittlung,“ unterstreicht Platzer-Werlberger. Rund 30 % aller Arbeitsaufnahmen der AMS KundInnen finden innerhalb eines Monats statt, 84,5 % in einem Zeitraum von drei Monaten. Da auch Langzeitarbeitslose aktuell besser in den Arbeitsmarkt integriert werden, sinkt die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit. Die moderne Arbeitswelt ist hoch dynamisch: Phasen von Erwerbstätigkeit und kurze Etappen von Arbeitslosigkeit wechseln sich auch außerhalb der klassischen Saisonbranchen immer öfter ab, dies wird nicht zuletzt vom erhöhten Arbeits- und Fachkräftebedarf angeheizt, den wir aktuell intensiv erleben.

Um der Herausforderung Fachkräftebedarf und dem Themenkomplex Digitalisierung aktuell und in den nächsten Jahren erfolgreich zu begegnen geht das AMS hier neue Wege. Das AMS Tirol ist bestrebt, seine Instrumente rasch anzupassen, das gilt insbesondere etwa bei den Schulungsangeboten. „Wir nutzen die Zeit der Hochkonjunktur, um möglichst viele Menschen durch kompetenzenorientierte Weiterbildung gezielt beruflich zu qualifizieren. Dabei integrieren wir Anforderungen der Unternehmen wie z.B. „digitale Skills“ oder „Lerntraining aktiv“ in unsere Schulungsinhalte. Damit unterstützen wir sowohl Arbeitsuchende, als auch Unternehmen,“ so Platzer-Werlberger weiter. Gefragt sind bei dieser essentiellen Zukunftsfrage allerdings alle – Bildungseinrichtungen, Unternehmen, die Gesellschaft als Ganzes. Das AMS Tirol setzt dabei auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und Kooperationen mit seinen Partnern, allen voran mit dem Land Tirol.

Die Prognosen für das zweite Halbjahr 2018 und auch für 2019 lassen  – trotz Hinweise auf manche Risiken – auf weiteres Wachstum schließen. Für heuer gehen wir von einer weiterhin sinkenden Arbeitslosigkeit aus, geschätzt wird eine Quote von 4,9% zum Jahresabschluss 2018. Diese Quote konnte das AMS Tirol zuletzt im Jahr 2000 vermelden.


Halbjahresdaten im Überblick:

Mit einer Arbeitslosenquote von 5,2 % liegt Tirol österreichweit an 2. Stelle hinter Salzburg mit 5,1 %, Oberösterreich mit 5,3 % und Vorarlberg mit 5,4 %.

Der durchschnittliche Bestand von 337.398 unselbständig Beschäftigten bedeutet ein Plus von 9.067 oder +2,8 % im 1. Halbjahr 2018. Die Anzahl der unselbständigen Beschäftigung von Frauen stieg um 4.518 oder +2,9 % auf 159.850, die der Männer um 4.549 oder +2,6 % auf 177.549.

Im Halbjahresdurchschnitt waren monatlich 18.387 arbeitslose Personen vorgemerkt, das sind um 3.362 oder -15,5 % weniger als im Vorjahresvergleich.

Im Halbjahresdurchschnitt 2018 ging die Arbeitslosigkeit bei den 8.176 Frauen um 1.490 oder -15,4 % zurück. Die Zahl der 10.210 arbeitslosen Männer ist mit -1.872 oder -15,5 % ebenfalls gesunken.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bezieht sich auf alle Altersgruppen. Die Zahl der 15 bis 24jährigen arbeitslos registrierten Personen ist um 16,0 % oder -425 auf 2.233 zurückgegangen. Die Gruppe der 10.450 arbeitslosen Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) nahm um 16,1 % oder -2.002 Personen ab. Auch die Arbeitslosigkeit von Personen älter als 50 (5.704) ist mit -14,1 % oder -935 Personen deutlich gesunken.

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt. So waren im ersten Halbjahr 18 durchschnittlich 2.732 Personen länger als 6 Monate beim AMS-Tirol arbeitslos registriert – ein Rückgang um 29,4 % oder -1.137 Personen. Ebenso ging die Zahl der länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Personen (1.368) zurück (-456 Personen oder -25,0 %).

Die stärksten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet, gab es im Abschnitt Beherbergung und Gastronomie mit -938 oder -16,3 % und im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (-449 Personen oder -16,0 %). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit beschränkt sich nicht auf einzelne Wirtschaftsbereiche – in allen Abschnitten konnte eine sinkende Arbeitslosigkeit registriert werden.
Der Rückgang im Handel (ohne den KFZ-Bereich) setzt sich aus -218 Personen oder -11,3 % Einzelhandel und -188 Personen oder -27,5 % Großhandel zusammen. Der Bereich Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (sog. „Arbeitskräfteüberlassung“) ist um 194 Personen oder -22,4% gesunken.

Nach Berufen betrachtet konnten die massivsten Rückgänge der Arbeitslosigkeit bei den Fremdenverkehrsberufen mit -946 oder -17,2 %, bei den Hilfsberufen (-353 oder -16,3 %) und bei den Handelsberufen (-321 oder -16,0 %) beobachtet werden.

Der Zugang der TeilnehmerInnen in Schulungsaktivitäten des AMS Tirol sank im 1. Halbjahr des Jahres 2018 gegenüber dem Vorjahr um 601 Personen oder -13,4 % auf 3.870. Der Durchschnittsbestand von TeilnehmerInnen an Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 310 Personen oder -11,8 % auf 2.310 Personen ebenfalls zurückgegangen.

Insgesamt wurden 25.277 freie Stellen gemeldet, um 750 oder +3,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Durchschnittlich waren 5.860 Stellen im ersten Halbjahr 2018 beim AMS Tirol gemeldet, um 92 oder +1,6 % mehr.

Im 1. Halbjahr 2018 suchten durchschnittlich 492 Personen (sofort und nicht sofort verfügbar) eine Lehrstelle (-39 oder -7,4 %). Gleichzeitig waren 658 Lehrstellen (-113 oder -14,7 %) zur sofortigen und 1.398 (+27 oder -+1,9 %) zur zukünftigen Besetzung gemeldet.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020