Arbeitslosigkeit sinkt auch im fünften Monat des Jahres, kalter Mai sorgt für verspäteten Saisonstart im Tourismus
Zögerlicher Start in die Sommersaison führt punktuell zu einer Dämpfung der großen Rückgangszahlen der Vormonate. Die Stimmung am Arbeitsmarkt bleibt aber weiterhin positiv. Die Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol sinkt erstmals unter 1.000 Personen seit November 2013.
Bei einem prognostizierten Stand von 334.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 6.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 18.574 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.5.2019 die Arbeitslosenquote in Tirol 5,3 % (Mai 2018: 5,5 %).
Im Mai 2019 kam es mit -529 oder -2,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig ging in Österreich die Arbeitslosigkeit um 7.199 Personen oder -2,5 % auf insgesamt 278.948 zurück.
Ende Mai 2019 stellt sich die Situation am Tiroler Arbeitsmarkt weiterhin stabil dar. Die Arbeitslosigkeit sinkt wiederum stärker als im Österreichschnitt, allerdings deutlich weniger als in den letzten Monaten. Der Grund für dieses Ergebnis ist aber einzig das schlechte Maiwetter. Der verspätete Saisonstart im Tiroler Gastgewerbe hat Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen. In jenen fünf Bezirken mit höheren Arbeitslosenzahlen als im Vorjahr (Reutte, Kitzbühel, Kufstein, Schwaz, Imst) sind diese Zugänge durchwegs Saisonarbeitslose mit fixen Einstellzusagen im Tourismus. Ausgesprochen positiv entwickelten sich die Regionen Innsbruck und Innsbruck-Land.
Es profitieren weiterhin alle Altersgruppen von der aktuellen Beschäftigungssituation. "Ganz besonders herausstreichen möchten wir den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol. Erstmals seit November 2013 sind wir unter 1.000 Personen bei der Anzahl von Kundinnen und Kunden, die länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkt sind. Dies ist einer der wichtigsten Marker für eine gute Situation am Arbeitsmarkt", kommentiert Sabine Platzer-Werlberger, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol. "Die Chancen sind nach wie vor gut, um wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen, denn der Bedarf an Arbeitskräften ist in Tirol nach wie vor hoch.“
Das AMS startet eine Akquirierungsoffensive für Tiroler Unternehmen und appelliert an diese, noch mehr offene Stellen beim AMS Tirol zu melden.
Arbeitslosigkeit
- nach Geschlecht:
Sowohl bei den 10.160 Frauen (-290 Personen oder -2,8 %) als auch bei den 8.414 Männern (-239 Personen oder -2,8 %) kam es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.
- nach Alter:
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen gesunken. Bei den 296 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 11,1 % oder -37 Personen. Bei den 1.879 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Rückgang um 3,1 % oder -60. Bei den 10.501 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 2,6 % oder -277 zurück. Bei den 5.898 Personen über 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 2,6 % oder -155 Personen.
- nach Herkunftsland:
Von den insgesamt 18.574 arbeitslosen Personen sind 5.394 Personen AusländerInnen. Das sind um 27 Personen oder +0,5 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.
- nach Ausbildung:
38,8 % der insgesamt 18.574 arbeitslosen Personen haben nur maximal eine Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 38,3 %. 9,3 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 5,5 % einen akademischen Abschluss.
- Langzeitarbeitslosigkeit:
Bei den 992 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Rückgang um 304 Personen oder -23,5 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten ging um 430 Personen oder -16,1 % auf 2.245 zurück.
- Dynamik:
Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 7.606 Personen, das sind um 1.231 oder +19,3 % mehr als im Vorjahresvergleich.
- nach Regionen:
Nach Regionen betrachtet geht die Arbeitslosigkeit in drei Arbeitsmarktbezirken zurück, in fünf steigt sie. In Innsbruck ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um11,3 % oder -736 Personen zurück. Es folgen Lienz (-6,0 % oder-90) und Landeck (-1,2 % oder -39). Der größte Zuwachs an arbeitslosen Personen wurde in Reutte mit +21,0 % oder 108 Personen registriert. Die weiteren Zuwächse verteilen sich auf Kitzbühel (+8,3 % oder +100), Kufstein (+4,0 % oder +78), Schwaz (+1,6 % oder +34) und Imst (+0,8 % oder +16).
- nach Wirtschaftsklasse:
Die größten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es bei der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit einem Rückgang von 172 Personen oder -10,8 % – davon entfallen -102 Personen (was einem Minus von 16,1 % entspricht) auf die Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau und -41 Personen oder -7,0% auf die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften. Es folgt der Abschnitt Herstellung von Ware mit einem Rückgang von 87 Personen oder -7,1 %. Im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sinkt die Arbeitslosigkeit um 72 Personen oder -2,8 %. Davon entfallen -99 Personen (was einem Minus von 4,9 % entspricht) auf den Einzelhandel und +23 Personen oder +4,9 % auf den Großhandel. Der stärkste Zuwachs ist im Wirtschaftsabschnitt Beherbergung und Gastronomie festzustellen (+98 Personen oder +1,3 %).
- nach Beruf:
Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Rückgang bei den Hilfsberufen mit -144 Personen oder -8,7 %, bei den Reinigungsberufen mit -110 Personen oder -10,0 % und im Handel mit -70 oder -3,5 % feststellbar.
- Schulung:
Mit Stichtag 31.5.2019 befanden sich2.119 Personen in Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol. Das istim Vorjahresvergleich um 132 Person oder -5,9 % weniger.
Stellenmarkt
Im Laufe des aktuellen Monats Mai wurden dem AMS Tirol 3.618 Stellen gemeldet, das ergibt einen Rückgang um 103 Stellen oder -2,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Stichtag 31.5.2019 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 6.337, ein Rückgang um 206 Stellen oder -3,1 %. Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 37 Tage.
Lehrstellenmarkt
Ende Mai 2019 waren insgesamt 2.169 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Zuwachs um 72 oder +3,4 %). Davon standen 691 (-23 oder -3,2 %) für sofortige, 1.478 Lehrstellen (+95 oder +6,9 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 533 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 20 Personen oder +3,9 % mehr.
RÜCKFRAGEN:
Sabine Platzer-Werlberger
Stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol
Tel. 0512/584664/903
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020