Arbeitslosigkeit in Tirol immer noch auf hohem Niveau

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in Tirol mit Ende März zwar um -24,3 % gesunken, dennoch sind 32.607 Menschen arbeitslos.


  • Veröffentlicht 01.04.2021
  • Bundesland Tirol

Hauptthemen:

  • Tourismus stark betroffen, Bau am wenigsten
  • Langzeitsarbeitslosigkeit steigt weiter
  • Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit

Mit Stichtag 31.03.2021 ist die Arbeitslosigkeit in Tirol mit 32.607 Personen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Im Vergleich zum März 2020 sind 10.470 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (-24,3 %). Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei - 24,4 % mit insgesamt 381.038 Arbeitslosen. Bei 32.607 Arbeitslosen und 306.000 unselbständig Beschäftigten (-3.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im März 2021 in Tirol 9,6 % (Vergleich März 2020: 12,2 %).

Tiroler Arbeitsmarkt noch in der Krise
„Vor einem Jahr, zu Beginn der Coronakrise, waren in Tirol 43.077 Menschen arbeitslos. Nun ist mit Ende März 2021 die Arbeitslosigkeit zwar spürbar gesunken, dennoch sind immer noch 32.607 Menschen ohne Arbeit. Wie hoch diese Zahl ist zeigt sich im Vorkrisenvergleich mit März 2019, als 14.405 Menschen in Tirol arbeitslos waren, also über 18.000 weniger! (Arbeitslose im März 2019: 14.405 | 2020: 43.077 | 2021: 32.607)

Besonders betroffen ist nach wie vor der Tourismus - durch den kompletten Ausfall der Wintersaison - mit 13.682 Arbeitslosen. Die Entwicklung in dieser für Tirol so wichtigen Branche ist abhängig vom weiteren Pandemieverlauf. Am wenigsten trifft es aktuell den Bau mit 2.346 Arbeitslosen. Hier haben sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. (2020 waren 4.125 im Bau ohne Arbeit.)

Mit besonderer Sorge beobachten wir die Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol, die im Vergleich zum Vorjahr um +239,0 % auf 3.288 Personen angestiegen ist“, kommentiert AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher.

 „Um der Situation am Tiroler Arbeitsmarkt aktiv zu begegnen bauen wir die Angebote der Corona-Joboffensive weiter aus. Zudem starten wir heute in die bereits vierte Phase der Kurzarbeit. Aktuell sind etwas mehr als 48.000 Menschen in Tirol in Kurzarbeit. Über 100.000 Dienstverhältnisse von Tirolerinnen und Tiroler konnten durch Kurzarbeit in Tirol bisher gesichert werden.“  

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Arbeitslosigkeit gesunken ↓ -10.470 | -24,3 % auf 32.607 Personen

Beschäftigung gesunken ↓ -3.000 | -1,1 % auf 306.000 unselbständig Beschäftigte

Arbeitslosenquote gesunken ↓ -2,6 %-Punkte auf 9,6 %
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ZUSAMMENFASSUNG
Der Tiroler Arbeitsmarkt im März 2021 

* Arbeitslosigkeit in Tirol immer noch auf hohem Niveau
* Arbeitslosenquote: 9,6 %
* Ende März 2021 sind in Tirol 32.607 Menschen arbeitslos (-10.470 bzw. -24,3 % zum Vorjahr).
* Inklusive SchulungsteilnehmerInnen sind es 35.463 Personen (-9.684 bzw. -21,4 % zum Vorjahr). Mit Stichtag 31.03.2021 waren 2.856 Personen in Tirol in Schulung. Das sind +786 Personen oder +38,0 % im Vorjahresvergleich.

Frauen stärker betroffen
Im  Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -18,1 % und bei den Männern um -30,0 % zurück. Es sind mit Ende März somit 16.895 Frauen und 15.712 Männer in Tirol arbeitslos.

Tourismus am stärksten betroffen, Bau am wenigsten
In der „Beherbergung und Gastronomie“ ging die Arbeitslosigkeit mit -3.178 Personen im Vergleich zum Vorjahr zurück, dennoch sind hier noch immer 13.682 Personen arbeitslos. (Arbeitslose im Tourismus März 2019: 3.633 | 2020: 16.860 | 2021: 13.682) Im Gegensatz dazu, hat sich die Baubranche gut von der Krise erholt. Hier sind aktuell 2.346 Personen arbeitslos (-43,1 % zum Vorjahr).

Langzeitarbeitslosigkeit steigt weiter
Bei den länger als 1 Jahr arbeitslosen Menschen ist ein Anstieg um +239,0 % auf 3.288 zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten stieg um +294,1 % auf 9.557 an.

Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit
41,0 % der im März vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung.

Nachfrage nach Arbeitskräften immer noch gebremst
Ende März waren beim AMS Tirol insgesamt 4.084 offenen Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns immer noch im Krisenniveau. Wir beobachten jedoch eine zunehmende Dynamik am Stellenmarkt. So wurden im Laufe des März um +43,1 % mehr offene Stellen zur Vermittlung gemeldet als im Vorjahr. (Offene Stellen März 2019: 5.374 | 2020: 4.087 | 2021: 4.084)

Lehrlinge weiterhin gesucht
Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um -28,4 % zurück. Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um +16,8 % gestiegen. Das sind 523 Lehrstellen gegenüber 396 sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden.

Mehr Informationen zum Tiroler Arbeitsmarkt und den einzelnen Regionen finden Sie hier: Tirol & Regionen Alles zur Kurzarbeit finden Sie hier: KUA

Hinweis: Unselbstständige Beschäftigung und Arbeitslosenquote sind zu diesem Zeitpunkt immer nur eine vorläufige Schätzung.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. April 2021