Vollbeschäftigung am Tiroler Arbeitsmarkt
Anzahl der offenen Stellen leicht rückläufig. Langzeitarbeitslosigkeit sinkt weiterhin. Leichter Anstieg bei der Arbeitslosigkeit von Männern.
Mit Stichtag 31.03.2023 sind in Tirol 12.979 Personen arbeitslos. Das ist der niedrigste Stand zu dieser Jahreszeit seit 1992. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um -172 Menschen weniger (-1,3 %). Bei 12.979 Arbeitslosen und geschätzten 363.000 unselbständig Beschäftigten (+10.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im März 2023 in Tirol
3,5 %. Im Bundesländervergleich hat Tirol somit hinter Salzburg (3,4 %) die geringste Arbeitslosenquote.
[Arbeitslose im März 2019: 14.405 | 2020: 43.077 | 2021: 32.607 | 2022: 13.151 | 2023: 12.979]
Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -0,9 % und aktuell gibt es in Österreich 259.440 Arbeitslose.
Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführung AMS Tirol: "Wir starten mit Vollbeschäftigung in den Frühling und die Arbeitslosigkeit sinkt weiter. Der vorhergesagte Konjunkturabschwung ist am Tiroler Arbeitsmarkt bisher noch nicht angekommen. Die Anzahl der offenen Stellen ist zwar leicht rückläufig, von einer Entspannung des Personalmangels sind wir aber meilenweit entfernt.“
Personalmangel weiterhin hoch
Ende März waren beim AMS Tirol insgesamt 7.862 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich befinden wir uns damit weiter auf einem hohen Niveau. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen um -15,7 % bzw. -1.459 gesunken. Am meisten Personal wird weiterhin im Handel mit 1.933 offenen Stellen (+3,4 % im Vorjahresvergleich) und in der Beherbergung und Gastronomie mit 1.199 offenen Stellen (-32,1 %) gesucht. Ein besonders starker Rückgang von - 32,8 % bzw. -384 kann in der Arbeitskräfteüberlassung beobachtet werden.
[Offene Stellen (sofort verfügbar) im März 2019: 5.374 | 2020: 4.087 | 2021: 4.084 | 2022: 9.321 | 2023: 7.862]
Sabine Platzer-Werlberger: "Eine gute Berufs- und Schulwahl, die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen, lebenslanges Lernen sowie die Zuwanderung und Integration von Arbeitskräften sind Erfolgsfaktoren, mit denen Tirol dem Personalmangel aktiv begegnen kann.“
Die Dynamik am Stellenmarkt nimmt im Vorjahresvergleich leicht ab. Im März wurden um -10,4 % weniger offene Stellen zur sofortigen Vermittlung gemeldet als im Vorjahr und auch die erfolgreichen Stellenbesetzungen gingen um -14,5 % spürbar zurück.
Arbeitslosigkeit gesunken ↓ -172 | -1,3 % auf 12.979 Personen
Beschäftigung gestiegen ↑ +10.000 | +2,8 % auf 363.000 unselbständig Beschäftigte
Arbeitslosenquote gesunken ↓ -0,1 %-Punkte auf 3,5 %
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ÜBERBLICK - Der Tiroler Arbeitsmarkt im MÄRZ 2023
Vollbeschäftigung am Tiroler Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote: 3,5 %
Personalmangel lässt Langzeitarbeitslosigkeit weiter sinken
Bei den länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ist im Vorjahresvergleich ein Rückgang um -40,9 % auf 800 Personen zu verzeichnen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich und liegt mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2013 (772). Der anhaltend hohe Personalbedarf der Tiroler Unternehmen hat dazu geführt, dass sich am Arbeitsmarkt auch die Chancen von Älteren oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbessert haben. 70,3 % sind älter als 50 Jahre, 64,0 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen und 46,9 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss.
[Langzeitarbeitslosigkeit im März 2019: 1.020 | 2020: 970 | 2021: 3.288 | 2022: 1.353 | 2023: 800]
Anzahl der offenen Lehrstellen leicht gesunken
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um -15,6 % auf 1.128 gesunken. Die meisten Lehrlinge werden im Einzelhandel (275), in der Beherbergung (192), in der Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlageninstallation (67), in der Elektroinstallation (63) und im Hochbau (63) gesucht. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -10,6 % gesunken. Das sind 288 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 1.128 sofort verfügbaren Lehrstellen.
[Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im März 2019: 693 | 2020: 730 | 2021: 523 | 2022: 1.337 | 2023: 1.128 Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sofort verfügbar) im März 2019: 265 | 2020: 339 | 2021: 396 | 2022: 322 | 2023: 288]
Arbeitslosigkeit bei den Männern angestiegen
Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -5,9 % bzw. -355 zurück. Bei den Männern ist sie hingegen um +2,6 % bzw. +183 gestiegen. Besonders deutlich war der Anstieg dabei bei den Köchen und Küchengehilfen (+81) und in einzelnen Bauberufen. Mit Ende März sind 5.681 Frauen und 7.298 Männer in Tirol arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Männer liegt mit 3,7 % deutlich über jener der Frauen (3,2 %).
Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit
41,5 % der Ende März vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag im Februar 2023 zuletzt bei 11,6 %. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 4,3 % und bei Akademiker_innen mit 1,3 % deutlich darunter. Mit Stichtag 31.03.2023 befinden sich 2.201 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol. Das sind im Vorjahresvergleich um -327 Personen oder -12,9 % weniger.
[Schulungsteilnehmer_innen im März 2019: 2.057 | 2020: 2.070 | 2021: 2.856 | 2022: 2.528 | 2023: 2.201]
Beschäftigtendaten Februar 2023
Mit 366.454 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende Februar 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das sind um +10.017 Personen mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um -576 Personen gesunken. Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um +10.593. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus Ungarn (+2.065), Deutschland (+1.345), der Ukraine (+1.102), Rumänien (+762) und Kroatien (+641). Nach Branchen ist die Beschäftigung in der Beherbergung und Gastronomie (+4.650), in der Warenherstellung (+1.118), im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei (+991) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+886) deutlich gestiegen. Besonders stark wächst die Beschäftigung zudem in der Erbringung von IT-Dienstleistungen (+25,1% bzw. +656 Personen).
[unselbständige Beschäftigung im Februar 2019: 354.966 | 2020: 357.944 | 2021: 312.779 | 2022: 356.437 | 2023: 366.454]
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. April 2023