Wirtschaftlicher Aufschwung hält auch im neuen Jahr an und schlägt sich auf dem heimischen Arbeitsmarkt nieder
Im Jänner verlief die Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt noch besser als erwartet. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 343 oder 3,2% und somit war die Rückgangsrate merklich höher als in allen Monaten des letzten Jahres. Dies war u.a. darauf zurückzuführen, dass gegenüber dem Jänner 2017 die Neuzugänge in die Arbeitslosigkeit abnahmen, die Abgänge hingegen zunahmen.
Dennoch darf nicht übersehen werden, dass sich die Arbeitslosigkeit durch die vielen vorangegangenen Jahre der Wachstumsschwäche noch immer auf einem relativ hohen Niveau bewegt, höher als jetzt waren die Arbeitslosenbestände für den Monat Jänner nur in den Jahren 2017, 2016 und 2015.
Am Monatsende waren in Vorarlberg insgesamt 10.212 (5.966 Männer und 4.246 Frauen) Arbeitslose vorgemerkt. Zudem nahmen noch insgesamt 2.419 (1.196 Männer und 1.223 Frauen) Personen die unterschiedlichsten Schulungsangebote des Arbeitsmarktservice in Anspruch.
Nach Berufsgruppen betrachtet verringerten sich die Arbeitslosenzahlen in den Bau- (-160) und Metallberufen (-140) am merklichsten. Deutlich geringere aber dennoch erwähnenswerte Anstiege erfolgten hingegen in den Hilfs- (+45) und Reinigungsberufen (+30).
Rückläufig entwickelten sich Arbeitslosenbestände im Vergleich zum Vorjahr in allen Altersgruppen; bei den über 50-Jährigen erstmals seit längerem, wie Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter erfreut feststellte.
Obwohl in so gut wie allen Branchen gute Arbeitsmöglichkeiten bestehen und sich die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 734 (+29,1%) auf insgesamt 3.256 erhöhte, bereitet die Wiedereingliederung von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie mit ungenügender Qualifikation nach wie vor große Schwierigkeiten. Beinahe die Hälfte aller vorgemerkten Arbeitslosen konnte nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Für diese Personengruppe wird es auch künftig schwieriger sein, wieder ein Beschäftigungsverhältnis zu erlangen, da vor allem der Beschäftigungsanteil an qualifizierten Arbeitskräften steigen wird. Zudem waren bei fast 30% gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen vermerkt, die sich mit zunehmendem Alter kontinuierlich erhöhten. Bei den über 50-Jährigen waren es bereits 44,6%.
Durch die weitere Forcierung der Betreuungseinbindung waren die Vorgemerktenzahlen bei den bleibeberechtigten Flüchtlingen – sowohl bei den Arbeitslosen (insgesamt 715: +374 oder 109,7% gegenüber dem Vorjahr) als auch bei den SchulungsteilnehmerInnen (insgesamt 386: +190 oder 96,9% gegenüber dem Vorjahr) - nach wie vor steigend. Ohne diese – konjunkturunabhängige - Entwicklung hätten sich die Arbeitslosenbestände in Vorarlberg innert Jahresfrist sogar um 717 oder 7,0% reduziert.
Österreichweit verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 10,2% (-43.053) auf insgesamt 379.209, während sich die Schulungsteilnahmen – im Gegensatz zur Entwicklung bei uns - um 7,1% (+5.061) auf insgesamt 76.651 erhöhten. Mit 5,8% lag die (vorläufige) Arbeitslosenquote in Vorarlberg erneut deutlich unter dem Bundesschnitt von 9,5% und entsprach nach Tirol (5,6%) und Salzburg (5,7%) dem niedrigsten Wert aller Bundesländer.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020