AMS fördert die Qualifizierung von Arbeitsuchenden
Die gute konjunkturelle Entwicklung der Vorarlberger Wirtschaft zeigt sich auch am Arbeitsmarkt. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten steigt, der Bedarf an Arbeitskräften nimmt kontinuierlich zu und es werden mehr Stellen beim AMS gemeldet.
Mit Ende März waren 3.571 Stellenangebote beim AMS Vorarlberg verfügbar. Das sind um 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten offenen Stellen gibt es in der Metall- und Elektrobranche, im Handel sowie in der Gastronomie. Doch häufig stimmen die Anforderungen der Unternehmen mit den tatsächlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Arbeitsuchenden nicht überein. Die zunehmende Digitalisierung sowie der Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft verstärken den Trend zu höher qualifizierten Tätigkeiten. Fehlende Qualifikationen arbeitsuchender Menschen sind somit ein wesentlicher Aspekt, der zum aktuellen Mismatch am Arbeitsmarkt führt. Das bestätigt auch ein Blick auf die Statistik. Derzeit haben rund 48 Prozent der beim AMS Vorarlberg vorgemerkten Personen höchstens einen Pflichtschulabschluss. Daher stellt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter die berufliche Qualifizierung in den Mittelpunkt der arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten. „Wir werden Jobsuchende noch gezielter ausbilden und starten eine Lehrlingsoffensive, denn die Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften bleibt weiterhin hoch.“
Berufliche Qualifizierung für 817 Menschen
Das AMS Vorarlberg arbeitet eng mit den heimischen Unternehmen zusammen und bietet motivierten Arbeitsuchenden unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten, die sowohl die persönlichen Vermittlungschancen erhöhen als auch den Wirtschaftsstandort Vorarlberg stärken. „Die Ausbildung wird in Zukunft eine noch größere Rolle am Arbeitsmarkt spielen“, ist Bereuter überzeugt, „deshalb setzen wir alles daran, Jugendliche auf dem Weg zum Lehrabschluss zu unterstützen.“
Aktuell befinden sich 298 Personen in einer arbeitsplatznahen Qualifizierung des AMS Vorarlberg und werden auf die Anforderungen der Betriebe hin ausgebildet. Dazu zählen die Modelle „Chance“ mit 128, „Schaffa im Ländle“ mit 68 und die „Arbeitsstiftung Vorarlberg“ mit 45 Teilnehmenden sowie das Programm „FiT – Frauen in Handwerk und Technik“ mit 57 Frauen in Ausbildung. Hinzu kommen 349 Personen, die über die „connexia Impalcementstiftung Betreuung und Pflege“ in einem Gesundheitsberuf ausgebildet werden. Jugendliche und junge Erwachsene, die keine reguläre Lehrstelle finden, können eine überbetriebliche Lehrausbildung in unterschiedlichen Bereichen wie Gastronomie, Informationstechnologie, Elektro, Handel, Metall, Betriebslogistik, Holz oder Malen absolvieren. Derzeit befinden sich insgesamt 170 Personen bei den AMS-Ausbildungspartnern „Ausbildungszentrum Vorarlberg“ und „Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung“ in einer überbetrieblichen Qualifizierung mit dem Ziel eines Lehrabschlusses oder der Übernahme in eine betriebliche Ausbildung.
11,6 Millionen Euro für die Ausbildung
Das AMS Vorarlberg investiert im Jahr 2019 für die arbeitsplatznahe Qualifizierung rund 1,3 Millionen Euro, für die überbetriebliche Lehrausbildung sind es 4,3 Millionen Euro. Weitere 6 Millionen Euro werden für die Existenzsicherung während der Ausbildung aufgewendet. „Trotz allgemeiner Budgetkürzungen für dieses Jahr war es uns wichtig, im Bereich der Qualifizierung keine merklichen Einsparungen zu treffen“, sagt Bereuter und unterstreicht damit die große Bedeutung der beruflichen Ausbildung für Arbeitsuchende.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020