Mit guter Betreuung gelingt der Übergang von „Zusatzjob“ zu vollwertiger Anstellung
Wiener Betriebe meldeten im August doppelt so viele offene Stellen wie vor einem Jahr
Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im August 2021 im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 118.580 zurückgegangen, die der AMS-Kundinnen und Kunden in Schulungen um 26,1 Prozent auf 27.540 angestiegen. Die Summe beider Gruppen ist um 14,1 Prozent kleiner geworden.
Im Jahresvergleich ist die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, um 12,2 Prozent kleiner geworden, die der Unter-25-Jährigen um 11,1 Prozent.
Derzeit sind beim AMS Wien 16.676 offene Stellen gemeldet. Allein im Monat August haben die Wiener Betriebe um 107,2 Prozent mehr offene Stellen gemeldet als vor einem Jahr.
Zirka 13 Prozent der Wienerinnen und Wiener, die Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe beziehen, nutzen die Möglichkeit eines geringfügigen Zuverdienstes neben der AMS-Geldleistung. „Zur kurzfristigen Überbrückung oder als Erleichterung beim Wiedereinstieg ist das eine sinnvolle Möglichkeit“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. „Mittel- und langfristig kann der geringfügige Zuverdienst aber zur Verfestigung von Arbeitslosigkeit führen, und das ist zum Nachteil unserer Kundinnen und Kunden.“
Mit der Beratungs- und Betreuungseinrichtung „Aufbruch zu mehr“ ist es dem AMS Wien 2019 in mehr als einem Drittel der betreuten Fälle gelungen, die Kundinnen und Kunden aus einem geringfügig entlohnten Nebenjob in ein vollversicherungspflichtiges Dienstverhältnis zu begleiten. Selbst im Krisenjahr 2020 ist das noch bei einem Viertel geglückt. Zugleich sucht der Erhebungsdienst des AMS Wien gezielt Unternehmen auf, bei denen die geringfügige Beschäftigung Arbeitsloser besonders stark in Anspruch genommen wird.
Draxl: „Mit der Eingliederungsbeihilfe haben wir ein gutes Angebot für Unternehmen, die Ältere, Behinderte oder Langzeitbeschäftigungslose anstellen.“ Aus diesem Topf, aus dem das AMS Wien für die ersten Monate einer neuen Beschäftigung einen großen Teil der Lohn- und Lohnnebenkosten fördert, stehen in Wien heuer mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im August im Bau um 18,5 Prozent, in Hotellerie und Gastronomie um 38 Prozent, in der Warenproduktion um 20,9 Prozent und im Einzelhandel um 15,6 Prozent zurückgegangen.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. September 2021