Aktuelles Pilotprojekt für Menschen mit besonders langer Arbeitslosigkeit
Langzeitbeschäftigungslosigkeit hat sich bei vielen in den letzten Jahren verfestigt - Neues Angebot betreut Betroffene bis zu drei Jahre lang intensiv
Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im März 2023 im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 104.734 zurückgegangen, die der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung um 3,5 Prozent auf 36.310 angestiegen. Die Summe beider Gruppen ist um 0,7 Prozent (952 Betroffene) kleiner geworden.
Die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, ist um 7,3 Prozent geringer geworden.
Ein ambivalentes Bild ergibt sich bei Betrachtung der Langzeitarbeitslosigkeit: Zwar lag die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung waren, im Februar (März-Daten liegen noch nicht vor) bei 48.649 – das ist um gut 17 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Hingegen ist die Summe derer, die mehr als fünf Jahre auf Jobsuche ist, im selben Zeitraum um 87 Prozent auf 8.066 gestiegen.
„Die Covid-Krise hat bei vielen Menschen die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Für jene, die seit mindestens fünf Jahren arbeitslos sind, hat das AMS Wien jetzt das Pilotprojekt „Schritt für Schritt“ gestartet: Eine Kombination aus einer Beratungseinrichtung und zweier sozialökonomischer Betriebe.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnen mit einer intensiven Beratung, lernen Arbeitsmöglichkeiten kennen und werden dann bis zu drei Jahre lang betreut“, erklärt Draxl. Neu ist vor allem die lange Betreuungsdauer und der unkomplizierte Wechsel zwischen Trainings-und Beschäftigungsangeboten, der das Ausloten eigener Interessen und Fähigkeiten erleichtert.
Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im März im Einzelhandel um 6,1 Prozent und in der Warenproduktion um 0,9 Prozent zurückgegangen, in Hotellerie und Gastronomie um 3,3 Prozent und im Bau um 0,8 Prozent angestiegen.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. April 2023