Mit Kurzarbeit durch die Coronakrise

Mit der neuen Kurzarbeit können Unternehmen die Arbeitszeit ihres Personals während der Coronavirus-Krise entsprechend reduzieren, um danach mit diesen bewährten und qualifizierten Arbeitskräften wieder ihre Tätigkeit aufnehmen zu können.


  • Veröffentlicht 23.03.2020
  • Bundesland Steiermark

Das vorzeitige Ende der Wintersaison und die Auswirkungen der Coronakrise haben die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Liezen in den letzten Tagen in die Höhe schießen lassen. „Seit Montag 16.03.2020 haben sich innerhalb einer Woche 1.744 Personen beim AMS Liezen arbeitslos melden müssen und sorgen für einen Rekordwert der letzten Jahre. Aktuell sind im Bezirk rund 3.500 Personen arbeitsuchend vorgemerkt“, berichtet der Leiter des AMS Liezen Helge Röder zu den aktuellen Entwicklungen am regionalen Arbeitsmarkt rund um die Coronakrise.

„Unsere Hoffnung liegt darin, dass das Schlimmste der Krise in den nächsten Wochen überstanden sein wird. Viele Personen verfügen über eine Wiedereinstellzusage bei ihren Unternehmen und können bei einer Stabilisierung der Lage wieder ihre Arbeit aufnehmen“, so Röder zur aktuellen Lage am regionalen Arbeitsmarkt.

MitarbeiterInnen halten. Wissen und Können halten. Zusammenhalten!

Das Coronavirus hat Österreich binnen weniger Tage völlig verändert und viele Unternehmen vor größte Herausforderungen gestellt. Damit nicht noch mehr Menschen gekündigt werden müssen, haben die Regierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS das neue Corona-Kurzarbeitsbeihilfenmodell geschaffen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.

Die neue Corona-Kurzarbeit ermöglicht es nahezu allen Betrieben, die Arbeitszeit ihrer MitarbeiterInnen entsprechend zu reduzieren. So können Firmen Kündigungen vermeiden und bewährte Fachkräfte im Unternehmen halten. Um Kurzarbeit können Unternehmen aller Größen und Branchen ansuchen, wenn sie im Zusammenhang mit dem Coronavirus in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Der Kurzarbeitszeitraum beträgt maximal drei Monate, eine Verlängerung um weitere drei Monate ist möglich, sofern die Krise entsprechend lange anhält. Voraussetzung für die Kurzarbeit ist grundsätzlich eine Vereinbarung mit den Sozialpartnern.

Je nach Notwendigkeit kann eine Kürzung der Arbeitszeit von zehn bis 90 Prozent beantragt werden. Im Durchrechnungszeitraum kann diese sogar phasenweise auf null Prozent gesenkt werden. Das Unternehmen zahlt dann nur die Arbeitszeit, die tatsächlich geleistet wird! Die Kurzarbeitsbeihilfe des AMS garantiert den betroffenen MitarbeiterInnen ein Nettoentgelt von 80 bis 90 Prozent, gestaffelt nach Einkommenshöhe. Die Sozialversicherungsbeiträge des Dienstgebers werden ebenfalls ab dem ersten Monat vom AMS übernommen. „Wir können allen Betrieben nur dringend dazu anraten, die neue Corona-Kurzarbeit für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anspruch zu nehmen. Damit halten Sie wertvolles betriebliches Know-how, nämlich ihre bestens qualifizierten und bewährten Arbeitskräfte“, appelliert Röder an die Unternehmen.

Information und Unterstützung bieten die Beraterinnen und Berater im Service für Unternehmen des AMS Liezen. „Alleine letzte Woche haben wir in Liezen bereits über 300 Beratungsgespräche zum neuen Kurzarbeitsmodell durchgeführt.“

Auf der Homepage des AMS stehen alle wichtigen Informationen und Förderunterlagen sowie ein Kurzarbeit-Rechner zur Verfügung. Dieser Rechner hilft Unternehmen dabei, eine mögliche Kurzarbeitsunterstützung im Zusammenhang mit Corona/COVID-19 zu ermitteln.

Abschließend bittet Röder um Geduld und um Verständnis für die Abarbeitung aller Anliegen. „Wir kümmern uns so rasch als möglich um alle Anliegen. Meine Mitarbeiter sind mit vollem Einsatz unter keinen einfachen Rahmenbedingungen für unserer KundInnen da. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Existenzsicherung aller Anträge bzw. an der Beantwortung aller Anfragen. An dieser Stelle sage ich auch bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlichen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz in den letzten Tagen“.

Mehr Informationen zur Corona/COVID19-Kurzarbeit

Diese Seite wurde aktualisiert am: 23. März 2020