Soft Skills

Das Gleichgewicht zwischen Hard Skills und Soft Skills zu finden ist die Basis für jede gute Bewerbung. Was genau unter diesen Begriffen verstanden wird und weshalb Soft Skills ein entscheidendes Kriterium im Bewerbungsprozess sind, verraten wir Ihnen hier.

Was sind Soft Skills?

Soft Skills sind persönliche und soziale Charaktereigenschaften einer Person. Sie äußern sich im Umgang und im Verhalten mit anderen Menschen. 

Soft Skills sind also Fähigkeiten, die von persönlichen Einstellungen und Werten geprägt sind und zu positiven sowie produktiven Handlungen in einer Gruppe führen. 

Unter Hard Skills hingegen versteht man fachliche Qualifikationen, die sich durch belegbare Erfolge äußern. Es handelt sich um erworbene Fähigkeiten, die mit Leistungstests und Zeugnissen gemessen werden.

Verschiedene Arten von Soft Skills

Soft Skills setzen sich aus drei großen Gruppen zusammen, nämlich aus den persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen. Die unterschiedlichen Kompetenzen verstärken, ergänzen und beeinflussen einander. Wir haben für Sie einige Beispiele aufgelistet.

Soft Skills im Bereich der persönlichen Kompetenzen beziehen sich auf die eigene Person und den Umgang mit sich selbst. Ohne diese Kompetenzen wären Sie nicht in der Lage, ihre eigenen, persönlichen Ziele oder Team- und Unternehmensziele zu erreichen. Zu den persönlichen Kompetenzen zählen unter anderem:

  • Selbstdisziplin
  • Auffassungsgabe
  • Belastbarkeit
  • Eigeninitiative
  • Engagement
  • Flexibilität
  • Motivation

Soft Skills im Bereich der sozialen Kompetenzen stellen Fähigkeiten im Umgang mit Ihren Mitmenschen dar. Sie sind bei jeder zwischenmenschlichen Beziehung von Bedeutung. Wie gut eine Zusammenarbeit empfunden wird, ist abhängig von der Ausprägung Ihrer sozialen Kompetenzen, zu diesen zählen beispielsweise:

  • Empathie
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kritikfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Toleranz
  • Wertschätzung
  • Respekt

Soft Skills im Bereich der methodischen Kompetenzen unterstützen Sie bei der Lösung von Problemen, Aufgabenstellungen und Konflikten sowie beim Erlernen von bestimmten Techniken und Verfahren. Sie helfen bei der Aneignung von Hard Skills, also den berufstypischen Qualifikationen und dem fachlichen Verständnis:

  • Deduktion
  • Medienkompetenz
  • Organisationstalent
  • Problemlösungskompetenz
  • Selbstmanagement
  • Zielorientierung
  • Zuverlässigkeit

Soft Skills vs. Hard Skills

Soft Skills sind Fähigkeiten, die Sie als Person ausmachen – Ihre persönlichen Stärken und charakteristischen Merkmale. 

Soft Skills sind im Vergleich zu Hard Skills schwer messbar und auch schwieriger zu erlernen bzw. zu trainieren. Außerdem beschränken sich Soft Skills nicht nur auf ein Fachgebiet, sondern kommen in jedem beruflichen und privaten Gebiet zum Einsatz und gehen somit über Fachwissen hinaus. 

Hard Skills bezeichnen alle Fähigkeiten, die Sie im Rahmen einer Aus- und Weiterbildung oder durch die Ausübung bisheriger beruflicher Tätigkeiten in einem ganz bestimmten Fachgebiet erworben haben. Diese sind durch Zeugnisse und Zertifikate leichter nachzuweisen, da sie anhand von Noten oder Punkten beurteilt werden. 

Warum sind Soft Skills so wichtig?

Im Berufsleben geht es nicht nur darum, was und wieviel Sie können und wissen, sondern auch darum, wie Sie dieses Wissen und Ihre Kenntnisse umsetzen und einsetzen. Deshalb werden Soft Skills auch oft Schlüsselkompetenzen genannt. Erst durch diese Schlüsselkompetenzen können Sie Ihre Fachkompetenz bestmöglich umsetzen.

Eine Ärztin oder ein Arzt ist beispielsweise fachlich kompetent und verfügt über ein enormes Wissen. Doch das allein bringt sie oder ihn beruflich nicht zwingend weiter, wenn sie oder er kein Einfühlungsvermögen hat und die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten nicht beherrscht. Ihre Hard Skills sind demnach nur so gut wie Ihre Soft Skills sind.

Soft Skills verschaffen Ihnen zudem einen Wettbewerbsvorteil im Bewerbungsprozess. Als Bewerberin oder Bewerber können Sie sich mit Ihren persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen von der Konkurrenz abheben, das gilt vor allem für Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger. 

Soft Skills gewinnen auch deshalb an Bedeutung, weil die Arbeitswelt immer digitaler und globaler wird. Nur durch Soft Skills können Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer mit diesen ständigen Veränderungen und Anforderungen am Arbeitsmarkt mithalten. 

Welche Soft Skills sind dem Arbeitgeber am Wichtigsten?

In jedem Beruf sind Soft Skills gefragt. Sie müssen jedoch nicht alle Soft Skills erfüllen, um beruflich erfolgreich zu sein. Es hängt ganz davon ab, in welcher Branche, in welchem Unternehmen und in welcher Position Sie tätig sind. Je nach Arbeitsbereich, legen Unternehmen unterschiedlich viel Wert auf bestimmte Soft Skills. 

Die wichtigsten Soft Skills, die am häufigsten bei Stellenanzeigen gefragt sind, sind folgende:

  • Teamfähigkeit
  • Soziale Kompetenz
  • Flexibilität
  • Konfliktfähigkeit
  • Stressresistenz und Belastbarkeit
  • Engagement und Motivation
  • Kritikfähigkeit und Lernbereitschaft
  • Analytisches Denkvermögen
  • Organisationstalent und Planungsstärke
  • Problemlösungskompetenz

Welche Soft Skills sollen im Bewerbungsprozess hervorgehoben werden und wie?

Soft Skills machen Sie einzigartig und sind oft ein ausschlaggebender Grund für eine Jobzusage. Je lückenhafter Ihr Lebenslauf ist, desto wichtiger ist es, dass Sie mit Ihren individuellen Stärken zu überzeugen wissen. 

Dass andere Bewerberinnen und Bewerber eine ähnliche Ausbildung und vergleichbare Berufserfahrung mitbringen, ist sehr wahrscheinlich. Erst die Soft Skills verleihen Ihrem Lebenslauf eine persönliche Note und erhöhen Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Natürlich müssen Sie im ersten Schritt immer die erforderlichen fachlichen Anforderungen erfüllen, um in die engere Auswahl für eine Stelle zu kommen. Sowohl in den Bewerbungsunterlagen als auch bei einem Bewerbungsgespräch sollten Sie die geforderten Hard Skills durch Ihre persönlichen Soft Skills ergänzen und unterstreichen.

Wie Sie das machen können? Wichtig dabei ist, dass Sie sich selbst treu bleiben und sich vorab Gedanken machen, was Sie als Person auszeichnet. Weder Ihnen als Bewerberin bzw. Bewerber, noch Ihrem Gegenüber bringt es etwas, wenn Sie schwindeln und nur standardisierte Phrasen verwenden, die gar nicht auf Sie zutreffen. 

Lesen Sie die Stellenbeschreibung aufmerksam durch, so können Sie die erwarteten Soft Skills bereits herauslesen und konkret darauf eingehen. Umschreiben Sie die gewünschten Soft Skills und verwenden Sie konkrete Beispiele, um nicht den Eindruck zu erwecken, Sie lesen nur von der Stellenanzeige ab. Sind Sie ehrenamtlich tätig oder aktives Mitglied in einem Sportverein, so zeugt das beispielsweise von Engagement bzw. Disziplin. Gehen Sie näher darauf ein, in welchen Situationen Ihnen Ihre Soft Skills schon zugutegekommen sind.

Können Soft Skills erlernt werden?

Die Antwort ist „Ja!“ – Soft Skills können erlernt und trainiert werden. Das passiert großteils unbewusst während des Arbeitsalltags, aber auch privat in der Freizeit.

Wichtig dabei ist, dass Sie sich regelmäßig damit beschäftigen Ihre Soft Skills zu reflektieren. 

  1. Schritt: Eine ehrliche Analyse Ihrer Ist-Situation.
    Was sind Ihre konkreten Stärken? Welche Soft Skills meistern Sie schon gut? Woran müssen Sie noch arbeiten? 
  2. Schritt: Ihre Zieldefinition.
    Warum wollen Sie bestimmte Soft Skills überhaupt trainieren? Welches langfristige Ziel verfolgen Sie damit? 
  3. Schritt: Üben, üben, üben und Feedback einholen.
    Suchen Sie den zwischenmenschlichen Kontakt, hören Sie aktiv zu und kommunizieren Sie mit unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Situationen.

Der letzte Schritt ist wohl der Wichtigste: Das Trainieren der Soft Skills ist ein ständiger Prozess, denn mit der steigenden Lebenserfahrung, verbessern sich auch Ihre Soft Skills. Dies bedeutet, dass vor allem Zeit und Ausdauer für ein erfolgreiches Training erforderlich sind. Das Training muss deshalb als ein lebenslanges Lernen und Investieren in sich selbst gesehen werden, von dem Sie nicht nur beruflich, sondern auch privat profitieren. 

Weiterführende Informationen

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Diese Seite wurde aktualisiert am: 20. April 2021