Handgeschriebener Lebenslauf – wann Sie ihn brauchen und wie Sie ihn erstellen
Ein handgeschriebener Lebenslauf klingt zwar altmodisch, wird aber in manchen Fällen auch heutzutage noch verlangt, etwa im öffentlichen Dienst oder von sehr traditionellen Unternehmen. Wichtig ist, nur dann einen handgeschriebenen Lebenslauf einzureichen, wenn in der Stellenanzeige explizit danach verlangt wird. Er sollte mit Sorgfalt erstellt und fehlerfrei sein und den digital erstellten tabellarischen Lebenslauf ergänzen, nicht ersetzen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Ein handgeschriebener Lebenslauf ist meist ein chronologisch aufgebauter Lebenslauf im Fließtext, der aus Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht.
- Ein ausführlicher handgeschriebener Lebenslauf wird heutzutage nur noch selten verlangt, etwa wenn eine Handschriftanalyse durchgeführt wird. Ein Lebenslauf sollte nur handschriftlich verfasst werden, wenn das in der Stellenanzeige ausdrücklich verlangt wird.
- Ein handgeschriebener, chronologischer Lebenslauf hat gegenüber dem computergeschriebenen tabellarischen Lebenslauf Vor- und Nachteile: Einerseits zeigt er Engagement und lässt mehr Raum für ausführliche Darstellungen, andererseits kann er nur einmal verwendet werden und ist sehr zeitaufwendig in der Erstellung.
Was ist ein handgeschriebener Lebenslauf und wann wird er verlangt?
Ein handgeschriebener Lebenslauf wird nicht digital am Computer verfasst, sondern ist ein von Hand auf Papier geschriebener Lebenslauf, der in ganzen, zusammenhängenden Sätzen ausformuliert ist. Es handelt sich um einen Fließtext, der die Stationen der Ausbildung und Arbeitserfahrung chronologisch, also in zeitlicher Abfolge, beschreibt. Natürlich kann auch ein tabellarischer Lebenslauf von Hand geschrieben sein, doch dieser wird von Unternehmen noch seltener verlangt als ein handgeschriebener ausformulierter Lebenslauf. Der handgeschriebene ausformulierte Lebenslauf besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Er wird in Satzform und ohne Aufzählungszeichen formuliert.
Handgeschriebene Lebensläufe werden dann verlangt, wenn die Personalabteilung anhand der Handschrift eine Persönlichkeitsanalyse durchführen möchte (Graphologie). Sie sind heutzutage nur noch in Einzelfällen relevant - digitale Bewerbungen werden größtenteils bevorzugt.
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In welchen Bereichen sind handgeschriebene Lebensläufe noch relevant?
Handgeschriebene Bewerbungen sind heutzutage eher unüblich, können aber beispielsweise von den folgenden Unternehmen verlangt werden:
- Klein- und Mittelbetrieben (KMU) mit traditioneller Ausrichtung
- Behörden (z. B. Polizei, Zollbehörde)
- großen Industriebetrieben
- Stiftungen, etwa für die Vergabe von Stipendien
Vor- und Nachteile des handgeschriebenen Lebenslaufs im Überblick
Im Vergleich zur digitalen Variante bietet ein handgeschriebener Lebenslauf einige Vorteile:
- Kandidat_innen, die sich die Mühe machen, einen handgeschriebenen Lebenslauf zu verfassen, zeigen besondere Motivation.
- Im Fließtext eines handgeschriebenen Lebenslaufs können mehr Informationen bereitgestellt werden als in tabellarischer Form.
- Ein handschriftlicher Lebenslauf wirkt persönlicher als ein digital erstellter.
Die Nachteile eines handgeschriebenen Lebenslaufs sind unter anderem:
- Fehler können nicht einfach ausgebessert werden wie bei einem digitalen Dokument.
- Das Verfassen eines handgeschriebenen Lebenslaufs erfordert viel Zeit.
- Ein handgeschriebener Lebenslauf kann nur einmal verwendet und nicht vervielfältigt werden.
So erstellen Sie einen perfekten handgeschriebenen Lebenslauf
Welche formalen Anforderungen an den handgeschriebenen Lebenslauf gestellt werden und wie Sie Ihren perfekten handgeschriebenen Lebenslauf erstellen, haben wir für Sie kurz zusammengefasst:
- Bereiten Sie sich gut vor: Idealerweise erstellen Sie Ihren Lebenslauf vorab am Computer. So können Sie ihm Struktur geben und außerdem mögliche Fehler durch das Rechtschreibprogramm vermeiden.
- Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche: Es erfordert mehr Zeit, einen handgeschriebenen Lebenslauf zu lesen als einen computergeschriebenen. Überlegen Sie sich deshalb im Vorhinein, was wichtig ist und worauf Sie verzichten können.
- Geben Sie Ihrem Lebenslauf Struktur: Einleitung, Hauptteil und Schluss – daraus sollte Ihr handgeschriebener Lebenslauf bestehen. In die Einleitung gehören persönliche Daten, im Hauptteil beschreiben Sie Ihren Werdegang und Ihre Kenntnisse, im Schlussteil sollte Ihre Motivation für den neuen Job zu finden sein sowie Ort, Datum und Unterschrift.
- Wenn etwas schiefgeht: Fangen Sie noch einmal von vorne an. Verzichten Sie auf Tipp-Ex und Tintenkiller, das sieht unschön aus.
- Lassen Sie sich Zeit: Übereilen Sie nichts, denn dann entstehen Fehler.
10 Tipps für ein überzeugendes Schriftbild
Um Ihren handschriftlichen Lebenslauf ordentlich zu verfassen, sollten Sie sich an diese zehn Tipps halten:
- Üben Sie Ihre Handschrift, bevor Sie mit der Abschrift des Lebenslaufs beginnen.
- Verwenden Sie eine Schreibunterlage.
- Nutzen Sie hochwertiges Papier, das 100 - 120 g/m² schwer ist.
- Schreiben Sie mit Füllfeder oder einem hochwertigen Kugelschreiber.
- Achten Sie auf die Länge (eine bis maximal zwei DIN-A4-Seiten).
- Wichtig sind auch der Zeilenabstand und der seitliche Abstand. Verwenden Sie als Hilfsmittel ein liniertes Blatt als Unterlage.
- Verwenden Sie keine verspielte Schrift oder Verzierungen.
- Nehmen Sie sich Zeit und erstellen Sie Ihren Lebenslauf mit Bedacht.
- Lassen Sie Ihren handgeschriebenen Lebenslauf von einer anderen Person Korrektur lesen.
- Schreiben Sie in einheitlicher, gleichmäßiger Schriftgröße und achten Sie auf eine gute Lesbarkeit.
Diese 5 häufigen Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden
Fehler zu machen, ist ganz normal. Mit einer guten Vorbereitung lassen sich diese fünf Fehler vermeiden:
- Rechtschreib- und Grammatikfehler: Tippen Sie Ihren Lebenslauf vorher am Computer und lassen Sie das Rechtschreibprogramm mögliche Fehler ausbessern.
- Unübersichtliche Formatierung: Achten Sie beim handgeschriebenen Lebenslauf auf eine einheitliche Schriftgröße, Absätze und Zeilenabstände sowie auf eine thematische Gliederung (Persönliches, Ausbildung, berufliche Laufbahn).
- Unvollständige Angaben: Auch im handgeschriebenen Lebenslauf müssen längere Lücken unbedingt erklärt werden.
- Zu allgemein formuliert: Ihr Lebenslauf sollte auf jeden Fall an die ausgeschriebene Stelle angepasst sein. Überlegen Sie, auf welche Fähigkeiten und Erfahrungen Sie besonders hinweisen sollten.
- Veraltete und unnötige Angaben: Lassen Sie weg, was nicht relevant für die Stelle ist (Beruf der Eltern, Volksschule, erste Praktika etc.).
Hilfreiche Ideen, wie Sie Ihre Bewerbungsunterlagen gestalten und formulieren können, finden Sie im AMS-Bewerbungsportal.
FAQ
Wann sollte man einen handgeschriebenen Lebenslauf verwenden?
Ein handgeschriebener Lebenslauf kann beispielsweise bei Bewerbungen auf Jobs im öffentlichen Dienst, bei der Polizei, beim Zoll oder in Auswahlverfahren mit graphologischer Analyse erforderlich sein. Ein ausführlicher handgeschriebener Lebenslauf sollte nur dann verfasst werden, wenn er von einem Unternehmen ausdrücklich verlangt wird.
Ist ein handgeschriebener Lebenslauf noch zeitgemäß?
Ein handgeschriebener Lebenslauf ist heutzutage unüblich und wird nur in Ausnahmefällen nachgefragt. In den meisten Fällen sind digitale Bewerbungen per E-Mail oder über Bewerbungsportale üblich.
Welcher Stift eignet sich am besten für einen handgeschriebenen Lebenslauf?
Idealerweise sollten Sie zum Verfassen Ihres handgeschriebenen Lebenslaufs eine Füllfeder mit schwarzer oder blauer Tinte oder einen hochwertigen Kugelschreiber verwenden. Vermeiden Sie bunte Tinte, Filz- oder Bleistifte.
Wie lange sollte ein handgeschriebener Lebenslauf maximal sein?
Ein handgeschriebener Lebenslauf sollte in der Regel nicht länger als eine bis maximal zwei DIN-A4-Seiten sein. Achten Sie auf eine klare Struktur und gute Lesbarkeit.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 10. Oktober 2025