Arbeitsproben im Vorstellungsgespräch: Infos zu Arbeitsproben bei der Bewerbung
Arbeitsproben sind Belege vergangener Arbeiten, wie zum Beispiel Texte, Bilder, Grafiken oder Prototypen. Sie helfen Kandidat_innen im Bewerbungsprozess dabei, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und einen Eindruck ihrer Arbeitsweise zu vermitteln.
Das Wichtigste im Überblick
- Besonders in kreativen, technischen oder wissenschaftlichen Berufen sind Arbeitsproben eine gute Möglichkeit, Ihre Kompetenzen sichtbar zu machen und Ihre Stärken und Fähigkeiten zu präsentieren.
- Arbeitsproben können digital oder analog eingereicht werden. Wichtig ist die Qualität der Auswahl und dass sie für die ausgeschriebene Stelle relevant ist.
- Bei der Übermittlung von Arbeitsproben ist Vorsicht geboten: Unseriöse Unternehmen könnten Ihre Arbeit missbräuchlich zum eigenen Vorteil nutzen. Durch die Verwendung von Wasserzeichen, nicht bearbeitbaren Dateiformaten wie PDF und passwortgeschützten Links können Sie sich davor schützen.
Was sind Arbeitsproben?
Unter einer Arbeitsprobe versteht man konkrete Beispiele von bisherigen Arbeiten, die Bewerber_innen im Rahmen ihrer Bewerbung mitschicken oder im Bewerbungsgespräch mitführen. Arbeitsproben oder auch Arbeitsmuster können Fotografien, Texte, Konzepte, Modelle, Videos, Publikationen und vieles mehr sein. Bei mehreren Arbeitsproben spricht man auch von einem „Portfolio“.
Bedeutung von Arbeitsproben im Vorstellungsgespräch
Arbeitsproben erfüllen im Vorstellungsgespräch unterschiedliche Zwecke:
- Sie ergänzen Ihren Lebenslauf und machen gewisse Kompetenzen greifbarer.
- Sie zeigen Ihre praktischen Fähigkeiten auf und betonen nicht nur Ihr theoretisches Wissen.
- Sie geben einen Einblick in Ihren Arbeitsstil und zeigen, ob Ihre Denkweise zur Stelle und zum Unternehmen passt.
- Sie verdeutlichen, welche Leistungen Sie bisher in Ihrem Berufsleben erbracht haben, und schenken Ihrer Arbeit Glaubwürdigkeit.
- Durch Ihre Arbeitsproben heben Sie sich im Idealfall von anderen Bewerber_innen ab und zeigen Ihr Alleinstellungsmerkmal.
In welchen Berufen werden Arbeitsproben angefordert?
Arbeitsproben sind vor allem in kreativen, wissenschaftlichen oder technischen Bereichen üblich und werden bei Bewerbungen zumeist explizit angefordert. Journalist_innen, Texter_innen, Grafik- oder Webdesigner_innen, Foto- und Videograf_innen oder auch Architekt_innen und Designer_innen sind es gewohnt, ihre Arbeit in Form von Arbeitsproben herzuzeigen.
Typische Beispiele
Arbeitsproben können je nach Branche und Beruf unterschiedlich aussehen. Hier ein paar Beispiele:
- Wissenschaftler_innen: Beiträge in Fachpublikationen
- Journalist_innen: eigenständig verfasste Artikel oder Textproben
- Grafik- und Mediendesigner_innen: Zeichnungen, Grafiken, Plakate, Flyer, Werbeanzeigen
- Modedesigner_innen: Entwürfe, Schnittmuster
- Architekt_innen: Skizzen, Modelle
- Handwerker_innen: Werkstücke
- Fotograf_innen/Videograf_innen: Fotografien bzw. Videos
- Programmierer_innen: Websites, Apps, selbst entwickelte Programme
- Marketing-Expert_innen: Kampagnen, Konzepte
Vor- und Nachteile von Arbeitsproben
In gewissen Berufen bieten Arbeitsproben im Bewerbungsprozess klare Vorteile: Als Bewerber_in können Sie sich anhand Ihrer Arbeit von der Konkurrenz abheben und Ihre Fähigkeiten gezielt unter Beweis stellen. Gleichzeitig stellen Arbeitsproben auch ein gewisses Risiko dar und bringen mögliche Nachteile mit sich. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Vor- und Nachteile von Arbeitsproben:
Vorteile
- Arbeitsproben stellen Leistungsnachweise für Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten dar.
- Arbeitsproben erleichtern Unternehmen die Vorauswahl an möglichen Kandidat_innen, da sie sich gleich von deren Können überzeugen können.
- Besonders für Quereinsteiger_innen ohne oder mit nur wenig Berufserfahrung können Arbeitsproben einen großen Vorteil darstellen.
Nachteile
- Das Zusammenstellen von Arbeitsproben bedeutet einen zusätzlichen Zeitaufwand.
- Auch qualitativ hochwertige Arbeitsproben sind keine Garantie für eine erfolgreiche Bewerbung, wenn beispielsweise der Stil nicht zum Unternehmen passt.
- Arbeitsproben können von unseriösen Arbeitgeber_innen ohne Ihr Wissen oder Ihr Einverständnis genutzt werden, um sie als deren eigenes Werk zu verwenden oder weiterzuverkaufen.
Checkliste für Arbeitsproben bei Bewerbungen: Darauf müssen Sie achten
Um bei Personalverantwortlichen Eindruck zu hinterlassen, sollten Sie sich für die Auswahl Ihrer Arbeitsproben genug Zeit nehmen und diese mit Sorgfalt auswählen. Achten Sie darauf, dass die Arbeitsproben zum ausgeschriebenen Jobprofil passen und möglichst aktuell sind. Arbeitsproben werden neben Ihrem Lebenslauf, Ihrem Bewerbungsschreiben und Zeugnissen der Bewerbung hinzugefügt.
Richtige Auswahl
Arbeitsproben sollten mit Sorgfalt und nach den folgenden Kriterien ausgewählt werden:
- Klasse statt Masse: Versenden Sie lieber nur eine oder zwei wirklich aussagekräftige Arbeitsproben, die Ihre Fähigkeiten und Erfolge am besten darstellen.
- Achten Sie auf Aktualität: Wählen Sie Arbeitsproben aus, die Ihren aktuellen Wissensstand und Ihre momentanen Fähigkeiten widerspiegeln.
- Auf die richtige Form kommt es an: Je nach Job sind unterschiedliche Arbeitsproben gefragt: digital, gedruckt, haptisch. Beim Versenden digitaler Proben sollten Sie darauf achten, dass diese entweder passwortgeschützt auf einem Server liegen oder als PDF in komprimierter Größe verschickt werden.
- Vielfalt zählt: Wenn Sie sehr viel Auswahl haben, stellen Sie eine Palette abwechslungsreicher Arbeitsproben zusammen, die Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten am besten unter Beweis stellen.
- Auf Nummer sicher gehen: Versenden Sie keine Originale, deren Verlust Sie bedauern könnten. Nehmen Sie lieber Kopien oder Fotos, wenn es sich um Modelle oder Ähnliches handelt. Sie können die Originale im Bewerbungsgespräch herzeigen und sie dann wieder mitnehmen.
Versenden von Arbeitsproben
Arbeitsproben werden meist mit den Bewerbungsunterlagen mitgeschickt. Sie können dies postalisch oder in digitaler Form tun, je nachdem, was vom Unternehmen bevorzugt wird.
- Arbeitsproben in digitaler Form: Bewerben Sie sich online, dann sollten Sie Ihre digitalen Arbeitsproben am besten in einem PDF zusammenfügen. Achten Sie darauf, dass das Dokument das angegebene Größenlimit nicht überschreitet. Manche Mail-Programme können nur Dokumente bis maximal 5 oder 10 MB versenden bzw. empfangen. Etwas aufwendiger ist es, eine eigene Website für Ihre Arbeitsproben zu erstellen und einen passwortgeschützten Link mit Ihrer Bewerbung mitzuschicken.
- Arbeitsproben per Post: Wenn Sie sich postalisch auf eine Stelle bewerben, sollten Ihre Bewerbungsunterlagen aus einer Bewerbungsmappe, einem Deckblatt (optional), einem Anschreiben, Ihrem Lebenslauf sowie aus Anlagen wie Zeugnissen und Arbeitsproben bestehen. Sie können Ihre Arbeitsproben auch auf einem USB-Stick mitschicken. Versenden Sie lieber nur Kopien oder – bei Modellen beispielsweise – Fotografien Ihrer Werke und nehmen Sie Originale zum Bewerbungsgespräch mit.
Datenschutz bei Arbeitsproben
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Arbeitsproben darauf, dass Sie diese wirklich verwenden dürfen. Anonymisieren Sie alle sensiblen Daten oder holen Sie vorab die Erlaubnis für die Weitergabe der Daten ein.
Geistiges Eigentum schützen
Damit Ihre Arbeit nicht unerlaubt verwendet werden kann, können Sie sie mit einem Wasserzeichen versehen und so vor illegalem Gebrauch schützen. Auch ein passwortgeschützter Link auf eine eigene Website bietet einen gewissen Schutz von geistigem Eigentum. Wichtig ist auch, keine Originale und keine bearbeitbaren Dateiformate zu versenden. Bei manchen Werken besteht die Möglichkeit, sie urheberrechtlich schützen zu lassen. Informieren Sie sich vorab, ob das bei Ihren Arbeiten möglich ist. Wir empfehlen, in der Bewerbung ausdrücklich auf das geistige Eigentum an den Arbeitsproben hinzuweisen und klarzustellen, dass die Verwendung der übermittelten Arbeitsproben ausschließlich auf den Bewerbungsprozess beschränkt ist.
5 Tipps, wie Sie Arbeitsproben am besten präsentieren
Sie sind sich unsicher, wie Sie Ihre Arbeitsproben am besten präsentieren? Wir haben für Sie fünf Tipps zusammengestellt:
- Verwenden Sie nur Arbeitsproben, die aussagekräftig sind und die zur ausgeschriebenen Stelle passen.
- Achten Sie darauf, dass die Arbeitsproben aktuell sind (maximal drei Jahre alt).
- Wählen Sie nicht mehr als drei bis vier Proben aus.
- Beschriften Sie Ihre Arbeitsproben (Name, Ort und Datum der Veröffentlichung, Auftraggeber_in, Aufgabe und Zielsetzung, Budget, Zeitrahmen).
- Für Arbeitsmarktneulinge ist es ratsam, sich zu informieren, ob auch Ideen und fiktive Projekte als Arbeitsmuster eingebracht werden können. Fragen Sie nach einer konkreten Aufgabenstellung!
FAQ
Für wen sind Arbeitsproben geeignet?
Bewerber_innen in technischen, wissenschaftlichen oder kreativen Berufen werden im Bewerbungsprozess häufig aufgefordert, Arbeitsproben vorzulegen, um ihre Fähigkeiten zu veranschaulichen.
Wie erstelle ich eine Arbeitsprobe?
Eine Arbeitsprobe sollte ein realitätsnahes Beispiel Ihrer Arbeit darstellen. Am besten wählen Sie ein aktuelles Projekt aus, das inhaltlich zur ausgeschriebenen Stelle passt. Wichtig ist es, die Arbeitsprobe verständlich aufzubauen und gut zu strukturieren. Erklären Sie, wieso Sie sich für dieses Beispiel entschieden haben, und achten Sie darauf, keine vertraulichen Informationen preiszugeben.
Was tun, wenn ich keine Arbeitsprobe vorweisen kann?
Gerade Berufseinsteiger_innen haben oft das Problem, dass sie noch keine Arbeitsproben vorweisen können. Im Bewerbungsschreiben kann man gerne darauf hinweisen oder fiktive Projekte und Ideen einreichen, um die eigene Kreativität und Lösungskompetenz hervorzuheben. Notfalls können auch Referenzen oder Empfehlungsschreiben mitgeschickt werden, wenn keine Arbeitsproben vorhanden sind.
Wie reicht man Arbeitsproben ein?
Arbeitsproben können entweder direkt mit den Bewerbungsunterlagen postalisch oder digital mitgeschickt werden. Auch ein Link auf eine eigene Website ist eine Möglichkeit. Alternativ können Arbeitsproben zum Bewerbungsgespräch mitgebracht und dort genauer präsentiert und erklärt werden.
Ist eine Arbeitsprobe dasselbe wie ein Lebenslauf?
Ein Lebenslauf ist eine (meist tabellarische) Auflistung des beruflichen Werdegangs. Eine Arbeitsprobe hingegen ist ein praktischer „Beweis“ der eigenen Fertigkeiten, der in Form von Fotos, Videos, Texten, Modellen etc. präsentiert werden kann. Die Arbeitsprobe ähnelt eher einem Portfolio als einem Lebenslauf.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 29. September 2025