Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler

Ein professioneller Lebenslauf zeichnet sich dadurch aus, dass Ihre Qualifikationen rasch auffindbar sind und alle Angaben schlüssig formuliert werden. Hier erfahren Sie, welche Inhalte in keinem Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler fehlen dürfen und erhalten Tipps für die Gestaltung.

Was ist ein Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler?

Der Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler dient dazu, sich beispielsweise für ein Ferialpraktikum oder für ein verpflichtendes Schulpraktikum zu bewerben. 

Ein Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler sollte tabellarisch strukturiert sein, außer es wird ausdrücklich eine andere Form des Lebenslaufes verlangt. 

Der tabellarische Lebenslauf zeichnet sich durch die beiden folgenden Merkmale aus: 

  1. Gliederung mittels Zeilen und Spalten: 
    Üblicherweise besteht ein tabellarischer Lebenslauf aus zwei Spalten: in die linke Spalte werden die Zeitangaben geschrieben und in die rechte die jeweiligen Informationen dazu. Auf ausführliche Sätze wird jedoch verzichtet, stattdessen werden Stichworte verwendet, um das Wesentliche kurz und knapp darzustellen. So wird eine größtmögliche Übersichtlichkeit erzielt.
  2. Antichronologischer Aufbau:
    Die aktuelle schulische Ausbildung wird zuerst genannt und es wird mit der ältesten abgeschlossen. Das gleiche gilt auch für Praktika und andere berufliche Erfahrungen. Der antichronologische Aufbau ermöglicht Arbeitgebern, gleich auf den ersten Blick zu erkennen, was Ihre neueste schulische Ausbildung und Berufserfahrung ist.

Aufbau und Reihenfolge

Der Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler folgt einem vorgegebenen Aufbau und einer festen Reihenfolge:

  1. Persönliche Daten
  2. Schulbildung
  3. Praktika oder Berufserfahrung
  4. Besondere Kenntnisse
  5. Interessen und Hobbys 
  6. Ort, Datum, Unterschrift

Bitte halten Sie diesen Aufbau und diese Reihenfolge ein und ändern Sie sie nicht ab. Personalverantwortliche wissen genau, wie ein Lebenslauf strukturiert sein soll und erwarten dementsprechend auch, die Inhalte an den richtigen Stellen zu finden.

Inhalt: Was gehört alles in einen Lebenslauf?

Als Schülerin oder Schüler haben Sie noch keine oder geringe Berufserfahrung und Sie wissen nicht genau, was Sie alles in Ihren Lebenslauf schreiben sollen? Keine Sorge, wir informieren Sie genau, worauf Sie achten müssen und welche Inhalte auf keinen Fall fehlen dürfen.

Persönliche Daten

In diesem ersten Abschnitt Ihres Lebenslaufes geben Sie grundlegende Informationen zu sich selbst an. Wichtig ist auch, Kontaktdaten anzuführen, sodass Personalverantwortliche Sie gegebenenfalls zu einem Bewerbungsgespräch einladen können. 

Überschrift:

Als Überschrift können Sie entweder „Persönliche Daten“ wählen oder auch Ihren Vor- und Nachnamen.

Folgende Informationen müssen in diesem ersten Abschnitt angeführt werden:

  • Vor- und Nachname
  • Adresse (Straße und Hausnummer, PLZ und Ort)
  • Kontaktdaten (E-Mail-Adresse und Telefonnummer)

Die Angabe von Geburtsdatum und Geburtsort ist optional. Das heißt Sie entscheiden selbst, ob Sie diese Informationen teilen wollen.

Bewerbungsfoto:

Ein Foto in den Lebenslauf einzufügen ist nicht Pflicht, wird jedoch von den meisten Arbeitgebern und Personalverantwortlichen erwartet. Sollten Sie sich entscheiden, ein Foto einzufügen, so platzieren Sie dieses am Besten im ersten Abschnitt, zum Beispiel neben Ihren Kontaktdaten. 

Achten Sie bitte auch auf die Qualität Ihres Bewerbungsfotos. Auf Schnappschüsse und Urlaubsfotos sollte gänzlich verzichtet werden. Stattdessen lohnt es sich für Ihre Bewerbungsunterlagen ein professionell aufgenommenes Foto zu verwenden. Viele Fotostudios bieten kostengünstige Bewerbungsfotos an. 

Beispiel

Max Mustermann

Straße 1 
1234 Stadt                                                                           FOTO

Tel.: 0123 / 12 34 567
E-Mail: dro.dljkvidree@muster.at

Schulbildung

Im zweiten Abschnitt geben Sie Personalverantwortlichen einen genauen Überblick über Ihren bisherigen schulischen Werdegang. Dabei listen Sie die Informationen zu allen Schulen, die Sie bisher besucht haben auf. Auch Volksschule und eventuelle Schulwechsel werden anführt.

Interessant ist für Personalverantwortliche weiters, ob jene Schule, die Sie zuletzt besucht haben oder nach wie vor besuchen, über Ausbildungsschwerpunkte verfügt.  Häufige Schwerpunktsetzungen einer Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) sind beispielsweise Maschinenbau oder Anlagentechnik.

Überschrift: 

Diesem Abschnitt können Sie die Überschrift „Schulbildung“ oder auch „Bildungsweg“ geben.

Im Abschnitt „Schulbildung“ sollten Sie folgende Informationen anführen:

  • Name und Art der Schule
  • Schwerpunktsetzung
  • Thema der Abschlussarbeit oder der vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA)
  • Ort 
  • Zeitraum

Bitte achten Sie bei Ihren Angaben darauf, diese antichronologisch anzuführen. Sie beginnen mit der aktuellen Ausbildung zuerst und führen alle weiteren in der zeitlich absteigenden Reihenfolge an.

Beispiel

Schulbildung 

September 2014 – Heute           Realgymnasium, Ort
                                                        Matura im Mai / Juni 2022
                                                        Schwerpunkt: Musik

Schulpraktika und Ferialpraktika

Als Schülerin bzw. Schüler haben Sie zwar noch keine langjährige Berufserfahrung, aber auch Praktika oder Aushilfsjobs sollten Sie in Ihrem Lebenslauf unbedingt anführen. Sie zeigen, in welchen Bereichen Sie bereits Erfahrungen gesammelt haben und lassen dadurch auch Rückschlüsse auf Ihre erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu. 

Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal sozial engagiert und beispielsweise in einem caritativen Verein ausgeholfen? Auch Nachhilfe-Tätigkeiten oder Babysitter-Jobs zeigen Ihr Engagement abseits der Schule.

Überschrift: 

Eine häufig gewählte Überschrift ist „Praktika“, „Schulpraktika und Ferialpraktika“, „Erste Berufserfahrungen“ oder auch „Praktische Erfahrungen“. 

Folgende erste praktische Erfahrungen können Sie in diesem Abschnitt anführen: 

  • Ferialpraktika
  • Schulpraktika
  • Aushilfsjobs
  • Nachhilfe
  • Babysitten
  • Freiwilligenarbeit

Bitte geben Sie in der linken Spalte den Zeitraum zu Ihren Berufserfahrungen an. In der rechten Spalte werden neben Art und Umfang der Tätigkeit auch Name und Ort des Arbeitgebers angegeben. Zudem listen Sie stichwortartig ein paar einzelne Aufgaben auf, die Sie im Rahmen der Tätigkeit ausgeführt haben.

Auch hier ist der antichronologische Aufbau einzuhalten. Führen Sie daher die aktuellste Berufserfahrung zuerst an. 

Beispiel

Praktische Erfahrungen

05. Juli 2021 – 02. August 2021                Ferialpraktikum, Vollzeit
                                                                         Arbeitgeber, Ort 
                                                                        -) Regalbetreuung 
                                                                        -) Lagertätigkeiten
                                                                        -) Aushilfe an der Kassa

Besondere Kenntnisse und Stärken

In diesem Abschnitt können Sie darstellen, was Sie von anderen abhebt. Was interessiert Sie besonders oder worin sind Sie sehr gut? 

Hier einige Beispiele für mögliche Kenntnisse, die Sie in Ihrem Lebenslauf anführen können:

  • Sprachkenntnisse (geben Sie bitte auch das Sprachniveau an)
  • Programmierkenntnisse
  • Software-Anwendungskenntnisse wie beispielsweise Microsoft-Word

Sie können in diesem Abschnitt auch ganz gezielt auf Ihre Stärken eingehen. Welche sozialen Kompetenzen haben Sie, die auch für die ausgeschriebene Stelle relevant sind? Beispiele für soziale Kompetenzen, die Sie im Lebenslauf anführen können, sind:

  • Teamfähigkeit
  • Eigeninitiative
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Motivationsfähigkeit

Überschrift: 

Diesen Abschnitt können Sie beispielsweise „Besondere Kenntnisse“ nennen. Sollten Sie zudem auch auf Ihre Stärken eingehen, so weisen Sie darauf am besten auch in der Überschrift hin, indem Sie den Abschnitt „Besondere Kenntnisse und Stärken“ nennen. 

Beispiel

Besondere Kenntnisse

Sprachen:

Englisch          Fließend
Spanisch        Grundkenntnisse
Deutsch          Muttersprache
Italienisch       Muttersprache

Interessen und Hobbys

Hobbys und Sportarten geben Auskunft über Begabungen und Interessen, aber auch über Charakter-Eigenschaften. Dieser Abschnitt ist nicht verpflichtend und sollte vor allem dann angeführt werden, wenn Sie den Eindruck haben, dass er Ihnen bei Ihrer Bewerbung von Nutzen sein kann. Sie sollten somit gut überlegen, welche Interessen und Hobbys Sie anführen. Sportarten wie Volleyball und Fußball zeigen, dass Sie im Team agieren können. Vielleicht sind Sie auf Social-Media sehr aktiv und in Ihrem neuen Job wird Kommunikationsfähigkeit verlangt? Dann können Sie auch dies unter Interessen und Hobbys anführen.

Wichtig: 
Sie sollten Ihre Hobbys und Interessen nicht zu allgemein darstellen. Bei Sportarten oder Musikinstrumenten können Sie beispielsweise angeben, wie lange Sie diese bereits spielen. Ziel ist, dass Personalverantwortliche einen besseren Bezug zu Ihnen als Person erhalten.

Überschrift:
Je nachdem, was Sie in diesem Abschnitt anführen möchten, kann die Überschrift „Hobbys“, „Hobbys und Interessen“ oder auch „Interessen und soziales Engagement“ heißen.

 

Beispiel

Hobbys und Interessen

-) Volleyball (6 Jahre, Verein Muster)
-) Sprachen lernen (Russisch und Portugiesisch)
-) Social Media (eigener Instagram- und Twitter-Account)

Ort, Datum und Unterschrift

Ihr Lebenslauf sollte unbedingt mit der eigenen Unterschrift abschließen. Damit geben Sie an, dass die angeführten Daten der Richtigkeit entsprechen. Geben Sie dazu Ihren vollständigen Namen sowie auch Ort und Datum an. Wenn Sie Ihre Bewerbung online versenden, können Sie Ihre Unterschrift einscannen und dann in das Dokument einfügen. Sollten Sie Ihre Bewerbung postalisch versenden, so unterzeichnen Sie den Lebenslauf nach dem Ausdrucken selbst.

Was gehört nicht in den Lebenslauf?

Die Art und Weise einen Lebenslauf zu gestalten, verändert sich ständig. So war es früher üblich auch Angaben zur Familie zu machen. Heute jedoch werden ausschließlich Angaben zur Bewerberin bzw. zum Bewerber gemacht. 

Damit Ihnen nicht veraltete Informationen in den Lebenslauf rutschen, informieren wir Sie, was nicht in den Lebenslauf gehört:

  • Name und Geburtsdatum der Eltern
  • Berufe der Eltern
  • Name und Geburtsdatum der Geschwister
  • Konfessionszugehörigkeit (Religionsbekenntnis)
  • Familienstand

Wie gestalte ich einen Lebenslauf für Schülerinnen und Schüler?

Viele Bewerberinnen und Bewerber konzentrieren sich bei der Erstellung des Lebenslaufes primär auf den Inhalt, doch das Layout, Design und die Formatierung sind ebenso wichtig.

Wir informieren Sie deshalb, worauf Sie bei der Gestaltung Ihres Lebenslaufes für Schülerinnen und Schüler achten sollten:

Angemessene Länge 

Da Sie als Schülerin bzw. Schüler noch keine lange Liste an Weiterbildungsmaßnahmen oder Berufserfahrungen auflisten müssen, reicht eine Länge von einer DIN A4 Seite für einen Lebenslauf aus.

Übersichtliche und einheitliche Formatierung

Ein Lebenslauf sollte vor allem gut lesbar sein. Ausschlaggebend dafür ist eine einheitliche Formatierung. Wir geben Ihnen einige Tipps:

  • Gestalten Sie Ihren Lebenslauf in Tabellenform (2 Spalten), dabei sind die Linien der Tabelle nicht sichtbar. 
  • Wählen Sie eine passende und vor allem gut lesbare Schriftart für den Text (Arial, Calibri, Verdana, Times New Roman).
  • Verzichten Sie auf verschnörkelte Schriftarten.
  • Wechseln Sie nicht zwischen mehr als 2 Schriftarten (Sie können beispielsweise für Überschriften eine andere Schriftart wählen als für den Fließtext).
  • Wählen Sie eine passende Schriftgröße (zwischen 10pt und 12pt für den Text und zwischen 12pt und 16pt für Überschriften).
  • Verwenden Sie die gleichen Aufzählungszeichen im gesamten Dokument.
  • Stimmen Sie die Gestaltung des Lebenslaufes auf die anderen Dokumente Ihrer Bewerbungsunterlagen ab.

Klare Struktur

Achten Sie darauf, die einzelnen Inhalte Ihres Lebenslaufes schlüssig zu strukturieren und Inhalte auf die ausgeschriebene Stelle abzustimmen. Eine klare Struktur Ihres Lebenslaufes ist deshalb so wichtig, da Personalverantwortlichen so die wesentlichen Inhalte leichter (wieder)finden und Ihre Qualifikation für die ausgeschriebene Stelle rasch erkennen können.

Überprüfung der Grammatik- und Rechtschreibung

Nichts ist ärgerlicher, als viel Zeit in eine Bewerbung zu investieren und dann ist diese voller Grammatik- oder Rechtschreibfehler. Solche Fehler können auch schon einmal der Grund sein, nicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Es lohnt sich also, Ihren Lebenslauf vor dem Abschicken noch einmal genau durchzulesen oder von anderen Korrekturlesen zu lassen.

Lebenslauf verschicken: Darauf sollten Sie achten

Bewerbungen werden heutzutage vielfach online verschickt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: entweder per E-Mail oder mittels eines eigenen Online-Bewerbungsportals des Arbeitgebers. 

Worauf Sie bei Ihrer Online-Bewerbung achten sollten: 

  • Speichern Sie den Lebenslauf als PDF ab, so können Formatierungen beim Versand nicht verrutschen.
  • Wählen Sie beim Abspeichern einen passenden Dateinamen für Ihren Lebenslauf. Er sollte Ihren Namen enthalten und das Wort Lebenslauf oder die Abkürzung CV (Curriculum Vitae). 
  • Achten Sie auf eine optimale Größe der Datei. Vor allem das Einfügen eines Fotos kann die Speichergröße sehr erhöhen. Bei der Datengröße gilt generell: So klein wie möglich, denn Personalverantwortliche erhalten täglich viele Bewerbungen und das Versenden unnötiger Datenmengen wird nicht gern gesehen. 
  • Versenden Sie Ihren Lebenslauf auf jeden Fall von der eigenen E-Mail-Adresse und von jener, die auch in Ihrem Lebenslauf angeführt ist.

Worauf Sie bei Ihrer Papier-Bewerbung achten sollten:

  • Unterschreiben Sie den Lebenslauf und das Anschreiben für Ihre Bewerbung per Hand und verzichten Sie auf eingescannte Unterschriften.
  • Verwenden Sie ausschließlich weißes Papier, das frei von Knitterfalten ist. 
  • Legen Sie alle Bewerbungsunterlagen in eine Bewerbungsmappe und geben Sie diese in ein passendes Kuvert (Größe C4).
  • Wenn Sie Empfänger und Absender per Hand auf das Kuvert schreiben, achten Sie auf eine leserliche Schrift, ansonsten können Sie auch Adressenetiketten ausdrucken und auf das Kuvert kleben.

Weiterführende Informationen

Tabellarischer Lebenslauf – AMS
Was ist ein tabellarischer Lebenslauf und wann sollten Sie diesen für Ihre Bewerbung verwenden? Hier finden Sie wichtige Tipps und Informationen zur Gestaltung.

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Diese Seite wurde aktualisiert am: 17. September 2024