Der Wiener Arbeitsmarkt - Geschäftsbericht AMS Wien 2022

Die Erholung am Wiener Arbeitsmarkt setzte sich 2022 fort. Die Arbeitslosigkeit lag deutlich unter dem Vorjahreswert.

Buntes Diagramm, Analyse, Arbeitsmarkt

Beschäftigung:  +28.816 Beschäftigungsverhältnisse
Arbeitslosigkeit:  -21.832 Personen
Arbeitslosenquote:  -2,3%-Punkte
Offene Stellen: +3.805 (sofort verfügbar)

2022 gab es ein Plus von 3,3% Beschäftigten in Wien. Die Arbeitslosigkeit lag mit minus 17,2% unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 10,5%. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging trotz der wirtschaftlichen Lage (Corona, Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Sanktionen gegen Russland, hohe Inflation) bergauf, dem AMS Wien wurden im Laufe des Jahres 115.331 (+13,0%) Arbeitsstellen und Lehrstellen gemeldet.

Steigende Beschäftigung

  • 897.845 Beschäftigte, plus 3,3%
  • Davon 434.149 Frauen, plus 3,3%
  • Davon 463.696 Männer, plus 3,3%

2022 hatte Wien durchschnittlich um 28.816 Beschäftigte mehr als im Jahr davor. Zu den Branchen mit den größten Anstiegen (Absolut-Werte) gehörte die Gastronomie, gefolgt von der Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, dem Sozialwesen (ohne Heime) und der Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie Unternehmensberatung. Folgende Branchen mussten ein absolutes Sinken verzeichnen: Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten, Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung) und Grundstücks- und Wohnungswesen.

Sinkende Arbeitslosigkeit

  • 104.848 Arbeitslose, minus 17,2%
  • Davon 44.786 Frauen, minus 18,6%
  • Davon  60.062 Männer, minus 16,2%
  • Jugendliche: Arbeitslosigkeit minus 10,9%
  • Beschäftigungsaufnahmen von Arbeitslosen: 128.487

Knapp die Hälfte (rd. 48%) aller vorgemerkten arbeitslosen Personen hatte maximal Pflichtschulausbildung.
23% der arbeitslosen Personen waren Bezieher und Bezieherinnen der bedarfsorientierten Mindestsicherung.
Die Vormerkdauergruppe 6 Monate bis unter 1 Jahr verzeichnete einen Rückgang, jene über 1 Jahr ein Plus.

Die stärksten absoluten Rückgänge der Arbeitslosigkeit hatten die Branchen Gastronomie, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Einzelhandel ohne Handel mit KFZ und Gebäudebetreuung, Garten und Landschaftsbau.

 

Arbeitslosigkeit nach Ausbildung

Die Arbeitslosigkeit bleibt bei gering qualifizierten Personen am höchsten.

Schulungstätigkeit

Die Zahl der Schulungsteilnehmer_innen stieg 2022 im Schnitt um 5,6% an. Bei den Männern gab es ein Plus von 13,3%, bei den Frauen ein Minus von 1,6%. Nach der Altersstruktur betrachtet gab es in der Gruppe der Erwachsenen (25 bis 49 Jahre) das stärkste Plus.

Betrachtet man die Arbeitslosigkeit und die Schulungstätigkeit gemeinsam, so kam es gegenüber dem Vorjahr zu einem Rückgang von 12,7% auf 138.341 Personen, bei Frauen stärker als bei Männern. Der Rückgang ist auf alle Altersgruppen verteilt.

Arbeitslosigkeit von Ausländer_innen

  • 48.520 arbeitslose Ausländerinnen und Ausländer, minus 14,3%
  • Davon 20.845 Frauen, minus 17,3%
  • Davon 27.674 Männer, minus 11,8%

Der Anteil der vorgemerkten arbeitslosen Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft an der Gesamtarbeitslosigkeit betrug rund 46,3%. Migrationshintergrund hatten rund 66,6% aller vorgemerkten Arbeitslosen.

  • 25.802 Asylberechtigte (Arbeitslose + Schulungsteilnehmer_innen), plus 10,3%
  • Davon 8.730 Frauen, minus 0,3%
  • Davon  17.072 Männer, plus 16,7%

Rund drei Viertel aller Asylberechtigten Österreichs (Arbeitslose und Personen in Schulung) werden vom AMS Wien betreut. 70% weisen maximal einen Pflichtschulabschluss auf. Die größte ethnische Gruppe sind die Syrer, gefolgt von den Afghanen.

Mit Hilfe des AMS Wien konnten 12.656 Asylberechtigte vermittelt werden, um 14,2% mehr als im Vorjahr.

Lehrstellensuchende / offene Lehrstellen / offene Stellen

Mann tippt auf online Jobangebot

2022 wurden 108.841 offene Stellen zur Besetzung gemeldet (+10.957, +11,2%).

Im Schnitt suchten 3.658 Lehrstellensuchende (sofort und nicht sofort verfügbar) mit Unterstützung des AMS eine Lehrstelle, dies bedeutet ein Minus von 284.
Dem gegenüber standen 2.027 Lehrstellen im Jahresdurchschnitt (sofort und nicht sofort verfügbar), ein Plus von 41,9%.
Insgesamt meldeten die Betriebe über das Jahr verteilt 6.490 Lehrstellen.

  • 101.674 offene Stellen besetzt, plus 21,5%
  • 5.074 Lehrstellen besetzt, plus 36,4%
Über das Jahr verteilt meldeten die Betriebe 6.490 offene Lehrstellen.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 16. Mai 2023